Hengstberg (Fichtelgebirge)

Hengstberg (Fichtelgebirge)

Der Große Hengstberg (651 m ü. NN) ist ein Granitgipfel im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, nahe der Grenze zur Tschechischen Republik. Er liegt östlich von Silberbach, einem Ortsteil der Stadt Selb. Urkundlich wird der Berg 1499 im Landbuch der Sechsämter erstmals genannt, der Name soll von Weideplatz abgeleitet sein. Südlich vorgelagert ist der Kleine Hengstberg (623 m ü. NN), urkundlich 1477 kleyn Henngstperg genannt.

Inhaltsverzeichnis

Geologie

Der größte Teil des Berges besteht aus Weißenstädter Porphyrgranit. Dieser tritt vor allem im Gipfelbereich in Form von größeren Blockfeldern in Erscheinung. Der Granit enthält zahlreiche bis zu zehn Zentimeter große Feldspateinsprenglinge. Dieser Feldspatgehalt bedingt den hohen Nährstoffgehalt der meist sehr tiefgründigen Braunerden. Lediglich im Norden und Westen des Hengstbergareals steht Aplit-Granit an. Die Böden sind dort infolge des höheren Quarzgehaltes im Aplit-Granit nährstoffärmere, stark saure, meist tiefgründige Braunerden mit Podsolierungserscheinungen.

Pflanzen

Besonders beeindruckend ist der 50 Hektar große Buchenwald mit teilweise 350jährigem Bestand. Der Artenreichtum an Pflanzen im Unterwuchs der Buchen wird auf den hohen Feldspatgehalt der Böden, die geringen Niederschläge, die schwache Rohhumusbildung an den Steilhängen und den vermutlich höheren Kalkgehalt der dort verwitterten Granite zurückgeführt. Es gedeihen Zahnwurz, Waldmeister, Fingerhut, Vogel-Nestwurz, Frühlingsplatterbse, Goldnessel, Weißwurz, Nickendes Perlgras und Flattergras.

Naturschutz

Der Große Hengstberg ist Naturschutzgebiet und wurde von der Regierung von Oberfranken zum Naturwaldreservat Hengstberg erklärt. Außerdem wurde es zum Natura 2000-Gebiet (FFH 5839-302) bestimmt.

Literatur

  • Herrmann Dietmar: Lexikon Fichtelgebirge, Ackermann Verlag Hof/Saale 2000
  • Neidhardt Julius: Wanderführer durch das Fichtelgebirge (1987), S. 48
  • Peer Josef: Der Buchenwald am Hengstberg in: Der Siebenstern 1962, S. 47
  • Singer Friedrich Wilhelm: Das Landbuch der Sechsämter von 1499, S. 36,285,301

Weblinks


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