Henning Kullak-Ublick

Henning Friedrich Kullak-Ublick (* 28. Mai 1955 in Buenos Aires, Argentinien) ist ein deutscher Waldorfpädagoge und Begründer der Volksinitiative Schule in Freiheit. Er ist Vorstandsmitglied im Bund der Freien Waldorfschulen, im Verein Freunde der Erziehugnskunst Rudolf Steiners e.V. und in der AG der Freien Waldorfschulen in Schleswig-Holstein.

Leben und Wirken

Kullak-Ublick wuchs als Sohn des Diplomaten und Botschafters Dr. Horst Kullak-Ublick in Argentinien, Brasilien, Iran, Sri Lanka, Deutschland und England auf und besuchte während seiner Kindheit und Jugend sieben verschiedene Schulen. 1976 legte er das Abitur an der University of London ab.

Nach einem Lehrjahr in Niedersachsen und ausgedehnter Reisetätigkeit Studium der Landwirtschaft in Gießen und Kiel sammelte er praktische Erfahrungen mit der biologisch-dynamisch Wirtschaftsweise auf dem Hof Eichwerder in Ostholstein. Das Interesse an der in den 1980er Jahren noch jungen ökologischen Landwirtschaft und an der Direkte Demokratie äußerten sich in seinem politischen Engagement. 1980 war er Gründungsmitglied der Partei Bündnis 90/Die Grünen und später Gründungsmitglied der Organisation Mehr Demokratie.

Von 1981 bis 1984 absolvierte Kullak-Ublick eine Ausbildung zum Waldorflehrer in Witten/Annen und nahm direkt danach seine Tätigkeit als Klassenlehrer an der Waldorfschule in Flensburg auf, deren Leitungsgremien er seit 1986 angehört.

1994 gründete Kullak-Ublick die Aktion mündige Schule, die sich 1995 mit der schleswig-holsteinischen Volksinitiative „Schule in Freiheit“ für eine Gesetzesreform zur Gleichberechtigung von Schulen in freier und staatlicher Trägerschaft einsetzte.^[1] Die Initiative erzielte zwar mit 36.000 gültigen Unterschriften weit mehr als die in Schleswig-Holstein für die Beschlussfassung im Parlament notwendigen 20.000 Unterschriften, wurde jedoch vom schleswig-holsteinischen Landtag im September 1998 wegen „Auswirkungen auf den Haushalt des Landes“ für unzulässig erklärt und scheiterte in der Folge vor dem Bundesverfassungsgericht.^{[2] [3] [4]} Die Aktion mündige Schule gilt bis heute als ein Vorreiterprojekt direkter Demokratie im Bereich Bildung und konnte für ihr Anliegen, die Benachteiligung freier Schulen zu beenden, in den 1990er Jahren große Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit erzielen.

Im Jahre 2001 unterbrach Kullak-Ublick seine Lehrtätigkeit mit einem Sabbatjahr, um betriebswirtschaftliche Unternehmenspraxis in einem mittelständischen Unternehmenzu zu sammeln. Danach kehrte er an die Flensburger Waldorfschule zurück.

Kullak-Ublick ist neben seiner Tätigkeit als Waldorfpädagoge in folgenden Vorständen engagiert:

• seit 1994 Vorstand der Aktion mündige Schule

• seit 1986 Vorstand des Verein zur Förderung der Waldorfpädagogik Flensburg

• seit 2001 Vorstand der LAG der Waldorfschulen in Schleswig-Holstein

• seit 2002 Vorstand des Bundes der Freien Waldorfschulen

• seit 2008 Vorstand der Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners

Kullak-Ublick lebt gemeinsam mit seiner Ehefrau Mareike Kullak-Ublick (geb. Wackerhagen) in der Nähe von Flensburg. Sie haben vier Kinder.

Werke

Buch

• Erziehung zur Freiheit - in Freiheit. Flensburger Hefte Verlag, Flensburg 2000, ISBN 3-926841-94-X.

Blog

• Blog Erziehungskunst "Standpunkt"

Texte

• Schule in der Zivilgesellschaft (PDF)
• Migrantenkinder und das deutsche Schulwesen (PDF)
• [1] (PDF) In: Flensburger Hefte, Heft Nr. 90
• Interview: „Wir leisten nach wie vor Pionierarbeit“ (PDF) In: Brigitte

Audio

• Der Streit um die Grundlagen der Waldorfpädagogik | Streitgespräch zwischen Henning Kullak-Ublick und Michael Grandt im SWR2 Forum, 17. November 2008
• Interview zum „Schwarzbuch Waldorf“ im D-Radio Kultur, 17. September 2008

Video

• Vortrag von Henning Kullak-Ublick – Tagung „Wie werden unsere Schulen gut? Die Frage der Freiheit und die Geldfrage“, Berlin, 12. Februar 2010

Weblinks

• Website von Henning Kullak-Ublick

Einzelnachweise

1. ↑ Pressemitteilung Aktion mündige Schule Mai 1998, Was will die Volksinitiative „Schule in Freiheit“?
2. ↑ Pressemitteilung Aktion mündige Schule September 1998, Volksinitiative „Schule in Freiheit“ reicht Widerspruch beim Bundesverfassungsgericht gegen Nichtzulassung ein
3. ↑ Pressemitteilung Bundesverfassungsgericht Oktober 2000, Schleswig-Holsteinische Volksinitiative „Schule in Freiheit“ unzulässig
4. ↑ Pressemitteilung Aktion mündige Schule Oktober 2000, Volksinitiative „Schule in Freiheit“ gibt nicht auf