- Henry Rousso
-
Henry Rousso (* 1954 in Kairo) ist ein französischer Historiker und Spezialist für die Geschichte des 20. Jahrhunderts, besonders des Zweiten Weltkriegs und der Besatzungszeit in Frankreich. Zurzeit lehrt er an der Université Paris X-Nanterre sowie dem Pariser Institut d'histoire du temps présent (IHTP) und ist Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Beiräte, u.a. in der KZ-Gedenkstätte Buchenwald und im Pariser Mémorial de la Shoah.
Bekannt wurde er vor allem wegen seiner Veröffentlichungen Un château en Allemagne : Sigmaringen, 1944-1945 über die letzten Jahre des Vichy-Regimes in Sigmaringen und Le Syndrome de Vichy (Das Vichy-Syndrom) über die Schwierigkeiten der französischen Nachkriegsgesellschaft, ein angemessenes Bild der Besatzungszeit, insbesondere der französischen Mitschuld an Verfolgung und Deportation von Juden, zu erlangen. Er thematisierte darin u.a. die Überhöhung der Bedeutung des französischen Widerstands, durch Gaullisten und Kommunisten, für die er den Begriff résistancialisme prägte. Außerdem prägte er den Begriff des Negationismus (négationnisme). Im Sommersemester 2009 war Henry Rousso Gastprofessor am Jena Center Geschichte des 20. Jahrhunderts.
Schriften
- Frankreich und die »dunklen Jahre«: Das Regime von Vichy in Geschichte und Gegenwart. Wallstein-Verlag, Göttingen 2010, ISBN 978-3835307568.
- Vichy: Frankreich unter deutscher Besatzung 1940–1944. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3406584541.
Weblinks
Kategorien:- Historiker
- Franzose
- Geboren 1954
- Mann
Wikimedia Foundation.