Herbert Ketscher

Herbert Ketscher

Herbert Ketscher (* 25. Juni 1903 in Draschwitz (Elsteraue); † August 1962) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (KPD/SED). Er war von 1950 bis 1952 Landesvorsitzender des FDGB in Sachsen-Anhalt.

Leben

Ketscher, Sohn eines Müllers, absolvierte nach der Volksschule eine Lehre zum Schriftsetzer und war anschließend im Beruf tätig. 1919 schloss er sich der SAJ, 1921 der SPD an. 1923 wurde er Mitglied des KJVD, ein Jahr später der KPD. Er war zeitweise Mitarbeiter der KPD-Bezirksleitung Thüringen und Leiter des Kampfbundes gegen den Faschismus in Thüringen

Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten emigrierte Ketscher 1933 in die Schweiz. 1934 wurde er ausgewiesen und musste nach Deutschland zurückkehren. Zwischen 1934 bis 1943 arbeitete er in Merseburg und Leuna bzw. war Angestellter der Kraftstoffwerke Wesseling bei Köln.

Von 1945 bis 1950 fungierte Ketscher als Organisationsleiter bzw. Sekretär des FDGB-Landesvorstandes Thüringen und war ab März 1947 Mitglied des geschäftsführenden FDGB-Landesvorstandes ebenda. Seit 1946 war er Mitglied der SED. Von Juni 1950 bis Januar 1952 (bis September 1950 zunächst kommissarisch) war er Erster Vorsitzender des FDGB-Landesvorstandes Sachsen-Anhalt. Von 1946 bis Juni 1955 gehörte er als Mitglied auch dem FDGB-Bundesvorstand an. Zwischen 1950 und 1953 absolvierte er ein Fernstudium an der Parteihochschule. 1952/53 war er Organisationsleiter im FDGB-Bundesvorstand, anschließend dort stellvertretender Ableitungsleiter.

Von 1950 bis 1952 gehörte er als Mitglied der FDGB-Fraktion dem Landtag von Sachsen-Anhalt an und war dort einer von drei Vizepräsidenten des Landtages.

Literatur

  • Martin Broszat et al. (Hrsg.): SBZ-Handbuch: Staatliche Verwaltungen, Parteien, gesellschaftliche Organisationen und ihre Führungskräfte in der Sowjetischen Besatzungszone Deutschlands 1945–1949. Oldenbourg, München 1993, S. 946.
  • Andreas Herbst: Ketscher, Herbert. In: Dieter Dowe, Karlheinz Kuba, Manfred Wilke (Hrsg.): FDGB-Lexikon. Funktion, Struktur, Kader und Entwicklung einer Massenorganisation der SED (1945–1990). Berlin 2009.

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Liste der Mitglieder des Landtags von Sachsen-Anhalt (1946–1952) 2. Wahlperiode — Diese Liste gibt einen Überblick über die Mitglieder des Landtages von Sachsen Anhalt in der DDR in der 2. Wahlperiode vom 3. November 1950 bis zum 25. Juli 1952. Die Landtagswahl fand am 15. Oktober 1950 statt. Zusammensetzung Fraktion Sitze SED …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolph Maisel — Rudolph („Rudi“) Maisel (auch: Rudolf Maisel; * 1. August 1901 in Halle (Saale); † 21. September 1956) war ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (KPD/SED). Er war von 1946 bis 1950 Landesvorsitzender des FDGB in Sachsen Anhalt. Leben Maisel …   Deutsch Wikipedia

  • Siegfried Michl — (* 25. Juli 1923 in Chemnitz; † 23. November 1954) war ein deutscher Gewerkschafter (FDGB). Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Ketsch — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Penthesilea (Kleist) — Daten des Dramas Titel: Penthesilea Gattung: Trauerspiel Originalsprache: deutsch Autor: Heinrich von Kleist Erscheinungsjahr …   Deutsch Wikipedia

  • Elbvertiefung — Saugbagger „Geopotes 15“ vollbeladen am 4. Mai 2007 elbabwärts vor Cuxhaven …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”