Leuna

Leuna
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Leuna
Leuna
Deutschlandkarte, Position der Stadt Leuna hervorgehoben
51.31666666666712.01666666666799
Basisdaten
Bundesland: Sachsen-Anhalt
Landkreis: Saalekreis
Höhe: 99 m ü. NN
Fläche: 86,7 km²
Einwohner:

14.471 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 167 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 06231 (Kreypau, Kötzschau, Rodden)
06237 (Leuna, Spergau)
06254 (Friedensdorf, Günthersdorf, Horburg-Maßlau, Kötschlitz, Zöschen, Zweimen)
Vorwahlen: 034204, 03461, 03462, 034638, 034639, 034446, 03638
Kfz-Kennzeichen: SK
Gemeindeschlüssel: 15 0 88 205
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausstraße 1
06237 Leuna
Webpräsenz: www.leuna-stadt.de
Bürgermeisterin: Dietlind Hagenau (parteilos)
Lage der Stadt Leuna im Saalekreis
Sachsen Thüringen Burgenlandkreis Halle (Saale) Landkreis Anhalt-Bitterfeld Landkreis Mansfeld-Südharz Salzlandkreis Bad Dürrenberg Bad Lauchstädt Barnstädt Braunsbedra Farnstädt Kabelsketal Landsberg (Saalekreis) Leuna Wettin-Löbejün Merseburg Mücheln (Geiseltal) Nemsdorf-Göhrendorf Obhausen Petersberg (Saalekreis) Querfurt Salzatal Schkopau Schraplau Steigra TeutschenthalKarte
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Leuna ist eine Stadt im Saalekreis in Sachsen-Anhalt. Bekannt ist der Ort vor allem durch seine Chemieindustrie.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Stadt Leuna liegt an der Saale, 12 km südlich von Halle (Saale) und 25 km westlich von Leipzig.

Stadtteile

Ortschaft Fläche
km²
Bevölkerung
31. Dez. 2008
Ortsteile
Friedensdorf Günthersdorf Horburg-Maßlau Kötschlitz Kötzschau Kreypau Rodden Spergau Zöschen Zweimen Leuna SaalekreisDistricts of Leuna.svg
Über dieses Bild
Die Ortschaften von Leuna
(anklickbare Karte)
Friedensdorf 3,29 311 Friedensdorf
Günthersdorf 3,29 1245 Günthersdorf
Horburg-Maßlau 3,97 543 Horburg und Maßlau
Kötschlitz 5,40 927 Kötschlitz, Möritzsch und Zschöchergen
Kötzschau 16,77 331 Kötzschau, Rampitz, Schladebach Thalschütz und Witzschersdorf
Kreypau 12,38 331 Kreypau, Wölkau und Wüsteneutzsch
Leuna 12,68 8289 Daspig, Göhlitzsch, Kröllwitz, Leuna, Ockendorf, Rössen
Rodden 3,61 248 Rodden und Pissen
Spergau 10,80 1119 Spergau
Zöschen 7,20 1004 Zöschen und Zscherneddel
Zweimen 7,31 305 Dölkau, Göhren und Zweimen


Leuna 86,70 14653  

Die Einwohnerzahlen beziehen sich auf den 31. Dezember 2008

Geschichte

Das sich im Norden der Stadt befindliche Dorf Leuna war Namensgeber für die Stadt. Der heutige Ortsteil Ockendorf ist germanischen Ursprungs und feierte 1999 sein 1100-jähriges Bestehen. In Ockendorf selbst befindet sich die barocke Gnadenkirche. Sie wurde um 1710-1714 erbaut und gilt als wahres Kleinod unter den Kirchen der Stadt. [2]

Eingemeindungen

Im Rahmen der flächendeckenden Einführung von Einheitsgemeinden in Sachsen-Anhalt wurde die Verwaltungsgemeinschaft Leuna-Kötzschau gegründet, um die Eingemeindung nach Merseburg zu vermeiden. Am 31. Dezember 2009 wurde die Einheitsgemeinde Leuna aus den bisher selbständigen Gemeinden Friedensdorf, Günthersdorf, Horburg-Maßlau, Kötschlitz, Kötzschau, Stadt Leuna, Kreypau, Rodden, Spergau, Zöschen und Zweimen gebildet.[3] Die Einwohnerzahl Leunas hat sich dadurch mehr als verdoppelt, die Fläche hat sich versechsfacht.

Politik

Stadtrat

Rathaus

Der Rat besteht aus 20 Ratsmitgliedern und der Bürgermeisterin.

(Stand: Kommunalwahl am 13. Juni 2004)

Wappen

Hauptartikel Wappen der Stadt Leuna

Blasonierung: „In Silber über einer mit einer silbernen Pflugschar belegten schwarzgefugten grünen Mauer ein schwarzgefugter roter Schornstein, begleitet pfahlweise von je drei sechsstrahligen grünen Sternen.“

Flagge

Die Flagge ist grün-silber (weiß) längsgestreift mit aufgelegtem Wappen in der Mitte.

Städtepartnerschaft

Wesseling aus Nordrhein-Westfalen ist die Partnerstadt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Kulturhaus
Haupttorplatz mit Straßenbahnhaltestelle
Kirche

Bauwerke

Rathaus

Kulturhaus

Erbaut 1927/28 von der BASF als Gesellschaftshaus der Ammoniakwerke Merseburg GmbH erlitt das Haus im April 1945 schwere Beschädigungen.

Mit seiner Wiedereröffnung im Jahre 1946 als "Klubhaus der Werktätigen" bot es der Belegschaft des VEB Leuna-Werke vielfältige Möglichkeiten für kulturellen Aktivitäten (Tanzgruppe, Chöre, Theater, usw.), Brigadeabende sowie für öffentliche Großveranstaltungen von Parteien und Massenorganisationen.

1994/95 erfolgten umfangreiche Sanierungsarbeiten am Haus, u. a. an Dach, Fassade und der Haustechnik.

Seit dem 1. Januar 1998 gehört das Haus zur Kulturhaus Leuna GmbH, einer 100-prozentigen Tochterfirma der Standortgesellschaft InfraLeuna GmbH. Seit Mitte 1998 trägt das Haus den Namen cCe Kulturhaus Leuna.

Handwerkersiedlung Leuna-Nord, eine Arbeitersiedlung

Fährt man in Leuna mit dem Auto oder der Straßenbahn Richtung Merseburg, so erreicht man kurz vor der Stadtgrenze die Handwerkersiedlung. Sie ist begrenzt von den Straßen „Industrietor“ und „Leunatorstraße“, welche durch ihre Namensgebung die unmittelbare räumliche Nähe zum Werk und ihre Entstehung durch die Industrie wiedergeben. Die Straßen innerhalb der Siedlung tragen alle Namen von handwerklichen Gewerken, die zu ihrer Entstehung beigetragen haben.

Die „Handwerkersiedlung Leuna-Nord“ ist eine typische Arbeitersiedlung und wurde in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts fertiggestellt. Nach dem Konzept von Karl Barth, dem Architekten der Gartenstadt Leuna, wurde dieses Wohngebiet errichtet. Zum größten Teil privat und in Reihenbauweise. Bauherren mit wenig Eigenkapital konnten hier auf Selbsthilfe-Basis ihren Traum vom Eigenheim verwirklichen, indem sie beim Bau Hilfsarbeiten verrichteten um so die Kosten zu senken. Nur hier in der Handwerkersiedlung konnte Karl Barth sein Gartenstadtkonzept ungehindert umsetzen. So entstand durch die private Initiative der Bauherren eine dicht gestreute Vielfalt an kleinen Krämerläden und Handwerksbetrieben auf engstem Raum. Hier waren die meisten selbstständigen Einzelhändler Leunas ansässig. Dieser kleine Ortsteil ist immer der Bereich der Stadt gewesen, in dem private Initiative und Selbständigkeit kleiner Unternehmen und Betriebe den Vorrang hatte und genau das gibt der Siedlung auch heute noch ihren spröden Charme, der durch die Enge ihrer sehr schmalen Straßen verstärkt wirkt. Auch in heutiger Zeit strahlt diese Siedlung etwas von ihrer Ursprünglichkeit aus und unterscheidet sich damit durch ihre einfache Individualität wohltuend von der größeren „Gartenstadt-Siedlung Neu-Rössen“.

Anzumerken wäre noch, dass hier im Norden der Stadt vor der Industrialisierung das kleine Dorf Leuna ansässig war und in Teilen auch heute noch im Ortsteil Leuna-Ockendorf existent ist. Nach ihm wurde zunächst der Zweckverband und schließlich die Stadt Leuna benannt.

Neu-Rössen

Oberhalb des Saaleufers befindet sich das Villen- Viertel der Stadt Leuna. In dieser Gegend wohnen noch bis heute Doktoren und Direktoren. Das Zentrum von diesem Viertel ist die evangel. Friedenskirche. Unweit von der Friedenskirche befindet sich die „Sekundarschule August Bebel“. Diese Schule wurde um 1920 erbaut. In den 30er Jahren des 20 Jh. wurde diese am Südflügel des Hauses um weitere 4 Räume erweitert. Im II. Weltkrieg wurde die heutige Turnhalle, ehemals Schulschwimmhalle, von einer Fliegerbombe getroffen. Am Hintereingang der Turnhalle sind leichte Merkmale der Barockbaukunst zu erkennen. Die Schule wurde um 2001 aufwändig restauriert und modernisiert. Allerdings waren von diesen Bauarbeiten nur der gesamte Südflügel, der Schulhof und die Turnhalle betroffen. Der Nordflügel, in dem bis zum Jahr 2006 die fünften und sechsten Klassen untergebracht waren, verfällt allmählich und steht derzeit leer.

Parks

Gedenkstätten

  • Grabstätten auf dem Stadtfriedhof für 141 Kriegsgefangene sowie Frauen und Männer aus den von Deutschland besetzten Ländern, die während des Zweiten Weltkrieges nach Leuna verschleppt und im IG Farben-Konzern Opfer von Zwangsarbeit wurden
  • Denkmal der Märzgefallenen zur Erinnerung an die in den Märzkämpfen von 1921 gefallenen Arbeiter der Leuna-Werke in Kröllwitz

Archäologie

  • Im Ortsteil Rössen wurde ein Gräberfeld aus der Jungsteinzeit entdeckt, nach dem die Rössener Kultur benannt worden ist.
  • In Leuna wurde ein Bestattungsplatz der spätkaiserzeitlichen Haßleben-Leuna-Gruppe aus dem 3. bis 4. Jahrhundert nach Christus gefunden. Unter den Beigaben der teils reich ausgestatteten Bestattungen befinden sich Importe aus dem römischen Reich (Bronzegeschirr, Glas, Goldmünzen etc.), aber auch einheimische Produkte.
Linde-Standort am Haltepunkt Leuna Werke Nord
Stillgelegter Bhf Leuna, dahinter Linde
Leuna Werke - Haupttor

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Auf dem Gebiet der Stadt Leuna befinden sich die Haltepunkte Leuna Werke Nord und Leuna Werke Süd an der 1846 eröffneten Thüringer Bahn (Halle–Erfurt), von denen ein direkter Zugang zur Stadt jedoch nicht möglich ist. Zudem verfügt Leuna über einen Straßenbahnanschluss an der Linie 5 der HAVAG (Kröllwitz–Merseburg–Leuna–Bad Dürrenberg). Der Stadtbahnhof Leuna an der Strecke Merseburg - Leuna - Leipzig wurde 1998 geschlossen.

Südlich von Leuna verläuft die Bundesautobahn A 38 mit der Anschlussstelle 26 Leuna. Westlich neben den Leunawerken befindet sich die Bundesstraße B 91, welche Halle (Saale), Merseburg, Leuna, Weißenfels sowie Zeitz miteinander verbindet.

Chemische Industrie

In Leuna befinden sich die Leuna-Werke, einer der größten Standorte der chemischen Industrie in Deutschland.

Ansässige Unternehmen

Am Chemiestandort sind eine Vielzahl von Unternehmen vertreten, es gibt einen ausgeprägten stofflichen und energetischen Verbund zwischen den ansässigen Firmen. Die Vorhaltung der infrastrukturellen Einrichtungen erfolgt durch die InfraLeuna GmbH, die Standort-Servicegesellschaft. Sie versorgt den Standort Leuna mit Wasser (Brauchwasser und Trinkwasser), sowie die Stadt Leuna mit Trinkwasser aus dem eigenen Wasserwerk im Ortsteil Daspig, Dampf (HDD, MDD und NDD), Abwasserentsorgung und andere Dienstleistungen wie z.B. Werkschutz und Werkfeuerwehr.

Unternehmen am Standort sind unter anderem:

Total, Addinol, BASF Leuna GmbH, Linde AG, Kataleuna, Leuna Tenside, Domo, Dow, Innospec, Rohde, WEPA Lucca, Weber Rohrleitungsbau,WISAG, TÜV NORD MPA, Land- und Forstgüter Höhe 18, Leuna Harze.

Bildung

  • Bildungsakademie Leuna


Siehe auch

Literatur

  • Sebastian Kranich: Erst auf Christus hören, dann auf die Genossen. Bausoldatenbriefe: Merseburg, Wolfen, Welzow 1988/89, Projekte-Verlag 188, Halle 2006. ISBN 3-86634-125-3
  • Jana Lehmann und Marion Schatz: Leuna. Arbeitswelten zwischen Wiederaufbau und Wendezeit 1945-1990 (Reihe Arbeitswelten), Sutton 2006. ISBN 978-3-89702-650-6
  • Jana Lehmann und Marion Schatz: Leuna. Leben zwischen Werk und Gartenstadt 1916-1945 (Reihe Arbeitswelten), Sutton 2004. ISBN 3-89702-650-3
  • Leuna - Metamorphosen eines Chemiewerkes - Verlag Janos Stekovics 1997 ISBN 3-929330-99-7

Quellen

  1. Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt – Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen; Stand: 31. Dez. 2010 (PDF; 231 KB) (Hilfe dazu)
  2. Hintergrundinfos zu Leuna-Ockendorf
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2009, 2. Liste

Weblinks

 Commons: Leuna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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