Herzogtum Loslau

Herzogtum Loslau

Das Herzogtum Loslau bestand von 1464 bis 1483 als Teilherzogtum des damals přemyslidischen Herzogtums Ratibor, das seit 1327 ein Lehen der Krone Böhmen war. Residenzort war die gleichnamige Stadt Loslau (heute Wodzisław Śląski in der Woiwodschaft Schlesien in Polen).

Nach dem Heimfall an Böhmen 1483 erlangte die Herrschaft Loslau 1515 den Status einer Minderstandesherrschaft.

Geschichte

Das Gebiet von Loslau gehörte zunächst zum Herzogtum Ratibor, das bis 1326 von den Schlesischen Piasten regiert wurde und danach an das přemyslidische Herzogtum Troppau gelangte. Bei dessen Teilung 1377 fiel es an dessen Jägerndorfer Linie. 1437 wurde es von Ratibor getrennt und gehörte bis 1464 zum Herzogtum Rybnik, von dem es in diesem Jahr für den Jägerndorfer Herzog Johann IV,‎ ausgegliedert wurde, der 1474 Jägerndorf an den Gegenkönig Matthias Corvinus abtreten musste und 1483 in Loslau starb.

1502 übertrug der böhmische König Vladislav II. die Herrschaft Loslau seinem Oberstkanzler Johann von Schellenberg († 1508). Dessen Sohn, der Landvogt der Niederlausitz, Georg von Schellenberg, verkaufte Loslau dem Balthasar von Wilczek. 1515 erlangte Loslau den Status einer Minderstandesherrschaft.

Literatur


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Herzogtum Jägerndorf — Das Herzogtum Jägerndorf (tschechisch Krnovské knížectví) entstand 1377 durch Teilung des Herzogtums Troppau, das ein Lehen der Krone Böhmen war und dessen Gebiet zur Markgrafschaft Mähren gehörte. Residenzort war die Stadt Jägerndorf (heute… …   Deutsch Wikipedia

  • Herzogtum Rybnik — Das Herzogtum Rybnik (tschechisch Rybnické knížectví; polnisch Księstwo Rybnickie) wurde 1437 als Teilherzogtum des Herzogtums Jägerndorf begründet. Es stand bis 1474 unter der Regentschaft der Stammlinie Troppau Ratibor der Troppauer Přemysliden …   Deutsch Wikipedia

  • Herzogtum Troppau — Rot silberner Wappenschild des Herzogtums Troppau Zwischen 1260 und 1269 wies der böhmische König Ottokar II. Přemysl seinem außerehelichen Sohn Nikolaus I. die Provinz Troppau zu, die zur Markgrafschaft Mähren gehörte. Die Erhebung zu einem… …   Deutsch Wikipedia

  • Herzogtümer in Schlesien — Die Herzogtümer in Schlesien sind durch zahlreiche Erbteilungen aus dem ursprünglichen Herzogtum Schlesien entstanden, das bis 1202 zum polnischen Staatsverband der Piasten gehörte und anschließend mit der Aufhebung des Senioratsprinzips unter… …   Deutsch Wikipedia

  • Jakob Hamburger — Jacob Hamburger (* 10. November 1826 in Loslau (Oberschlesien); † 23. November 1911 in Neustrelitz (Mecklenburg Strelitz)) war ein deutscher Rabbiner, Bibel , Midrasch und Talmudgelehrter. Er ist alleiniger Verfasser und Herausgeber der ersten… …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig Otto Ehlers — (* 1. September 1805 in Sittensen; † 3. August 1877 in Liegnitz, Niederschlesien) war ein evangelisch lutherischer Pastor in Liegnitz, Kirchenrat und Superintendent. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 In Liegnitz …   Deutsch Wikipedia

  • Rybnik — Rybnik …   Deutsch Wikipedia

  • Duchies of Silesia — The Duchies of Silesia resulted from divisions of the original Duchy of Silesia after 1138. In accordance with the last will and testament of Duke Bolesław III Wrymouth, the Kingdom of Poland was, upon his death in 1138, divided into five… …   Wikipedia

  • Ferdinand Joseph von Dietrichstein — Ferdinand Joseph 3. Fürst von Dietrichstein zu Nikolsburg (1655 – 1698), gefürsteter Graf von Tarasp, Freiherr von Hollenburg Finkenstein und Thalberg (* 25. September 1636; † 28. November 1698) war ein österreichischer Adeliger, Obersthofmeister …   Deutsch Wikipedia

  • Gerichtsverfassung — (Nach dem Gerichtsverfassungs Gesetz vom 27. Januar 1877.) Königreich Preußen. Oberlandesgericht Königsberg, für die Provinz Ostpreußen. Landgericht Allenstein mit den 10 Amtsgerichten: Allenstein, Gilgenburg, Hohenstein, Neidenburg, Ortelsburg,… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”