Hilprecht-Sammlung

Hilprecht-Sammlung

Die Hilprecht-Sammlung Vorderasiatischer Altertümer ist eine Sammlung archäologischer Fundstücke aus Vorderasien am Institut für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Sie umfasst heute etwa 3300 Exponate, davon etwa 3000 Keilschrifttexte fast aller Epochen und Textgattungen aus einem Zeitraum von annähernd 3000 Jahren.

Die Sammlung stammt hauptsächlich aus dem Nachlass des deutsch-amerikanischen Professors für Assyriologie und Archäologie Hermann Volrath Hilprecht. Bekanntestes Exponat ist der Stadtplan von Nippur aus der Mitte des 2. Jhs. v. Chr., welcher der bislang älteste überlieferte Stadtplan ist. Nach dem Vorderasiatischen Museum in Berlin ist die Hilprecht-Sammlung in Deutschland die umfangreichste Sammlung ihrer Art.

Geschichte

Abbildung einer Mescha-Stele aus der Hilprecht-Sammlung

Ein Großteil der Exponate stammt von den Ausgrabungsreisen Hilprechts. Hilprecht, der damals Professor für Assyriologie in Philadelphia war, nahm 1889 an den ersten Ausgrabungen in Nippur, einer der bedeutendsten Städte des Alten Mesopotamien (heute Irak), teil. In den folgenden Jahren war er Mitglied des wissenschaftlichen Komitees in Philadelphia und wirkte bei zwei weiteren Ausgrabungen in Nippur sowie in Konstantinopel mit. 1898 bis 1900 war er Leiter der vierten Ausgrabungsexpedition nach Nippur.

Nach Hilprechts Tod 1925 wurde, gemäß seinem letzten Willen, die Sammlung der Friedrich-Schiller-Universität Jena vermacht und zur Erinnerung an seine erste Frau „Frau Professor Hilprecht Collection of Babylonian Antiquities“ benannt. Später erfolgte die Umbenennung in „Frau Professor Hilprecht Sammlung Babylonischer Altertümer“ und „Hilprecht-Sammlung Vorderasiatischer Altertümer“.

1932/33 wurde die Sammlung um Hilprechts schriftlichen Nachlass aus dem Besitz seiner Schwester erweitert. Anbei befanden sich ebenfalls seine Abrollungen altorientalischer Siegel sowie islamische Fayencen-Fliesen.

Weblinks

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