Hiroshi Nakai

Hiroshi Nakai

Hiroshi Nakai (jap. 中井 洽, Nakai Hiroshi; * 10. Juni 1942 in Changchun, Republik China (heute: Volksrepublik China)) ist ein japanischer Politiker, Abgeordneter im Shūgiin, dem Unterhaus, für die Demokratische Partei und ehemaliger Minister. Innerparteilich gehört er den Ozawa- und Kawabata-Gruppen an.

Nakai wurde fünf Jahre nach Ausbruch des Zweiten Sino-Japanischen Krieges in Xinjing/Shinkyō im Marionettenstaat Manchukuo geboren. Sein Vater Tokujirō arbeitete für die öffentliche Nippon Denshin Denwa (heute: Nippon Denshin Denwa K.K./NTT) auf dem Festland und gehörte nach Kriegsende für sechs Legislaturperioden als Abgeordneter des rechten Flügels der Sozialistischen Partei Japans dem Shūgiin an.

Hiroshi Nakai studierte an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Keiō-Universität. Er arbeitete als Sekretär seines Vaters und kandidierte nach dessen Rückzug aus der Politik bei der Wahl von 1972 als Unabhängiger für das Shūgiin. Im zweiten Anlauf 1976 wurde er im 1. Wahlkreis Mie, dem Wahlkreis seines Vaters, für die Demokratisch-Sozialistische Partei (DSP) mit dem fünfthöchsten Stimmenanteil erstmals gewählt.[1] Er wurde seither 10 Mal wiedergewählt – durchgehend mit Ausnahme der Shūgiin-Wahl 1986. Seit 1996 kandidiert er im Einzelwahlkreis Mie 1, den er 1996 und 2009 gewinnen konnte, und im Verhältniswahlblock Tōkai. Im Shūgiin war er unter anderem Vorsitzender des Ausschusses für Handel und Industrie (1993) und Vorsitzender des Ausschusses für die Verlegung des Parlaments und anderer Organe (2000).

Im Kabinett Hata, an dem die DSP beteiligt war, ersetzte Nakai 1994 Justizminister Shigeto Nagano, der wegen Leugnung des Nanking-Massakers zum Rücktritt gezwungen worden war. Nach der Rückkehr der Liberaldemokratischen Partei (LDP) in die Regierung im selben Jahr beteiligte sich Nakai an der Gründung der Neuen Fortschrittspartei. Nach deren Auflösung 1997 schloss er sich der Liberalen Partei von Ichirō Ozawa an. 2002 wurde er stellvertretender Parteivorsitzender, ein Jahr später nach dem Beitritt der Liberalen zur Demokratischen Partei (DPJ) stellvertretender Parteivorsitzender der DPJ. 2007 musste Nakai ebenso wie Landwirtschaftsminister Toshikatsu Matsuoka (LDP) erfundene Angaben über Kosten in seinen Jahresberichten für politische Gelder zugeben.[2]

Nach dem Wahlsieg der DPJ bei der Shūgiin-Wahl 2009 berief ihn Premierminister Yukio Hatoyama als Vorsitzender der Nationalen Kommission für Öffentliche Sicherheit in sein Kabinett und übertrug ihm außerdem die Zuständigkeit für die Entführungsfrage (rachi mondai). Im Kabinett Kan blieb er bis September 2010 Minister.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 衆議院>第34回衆議院議員選挙>三重県>三重1区. In: ザ・選挙. JANJAN (Japan Alternative News for Justices and New Cultures), 17. September 2008, abgerufen am 21. September 2009 (japanisch).
  2. DPJ's Nakai also finds faked costs for free office. In: The Japan Times. 15. März 2007, abgerufen am 2. September 2009 (englisch).

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