Historisches Museum Luzern

Historisches Museum Luzern
Historisches Museum Luzern

Das Historische Museum Luzern wurde am 23. Mai 1986 eröffnet. Das vormalige Zeughaus steht an der Pfistergasse in Luzern.

Inhaltsverzeichnis

Sammlung

Das Museum beherbergt Objekte aus der Geschichte von Stadt und Kanton Luzern neben Beutestücken aus verschiedenen Schlachten, wie etwa das Panzerhemd von Herzog Leopold von Habsburg, der in der Schlacht bei Sempach fiel. Daneben sind auch Trachten und verschiedene Objekte des alltäglichen Lebens zu sehen.

Geschichte des Gebäudes

1567 /1568 wurde das Gebäude als Zeughaus der Stadt und des Standes Luzern erbaut. Diese Aufgabe erfüllte es bis 1983. Nach drei Jahren Umbauzeit wurde es 1986 der Bevölkerung als Historisches Museum übergeben.

Die erste historische Erwähnung eines Zeughauses in Luzern ist seit 1430 aktenkundig.[1] Diebold Schilling der Jüngere, der Verfasser der Luzerner Chronik, bildete um 1514 am Standort des heutigen historischen Museums ein Gebäude von ähnlichen Grundmassen ab, welches einen Vorgängerbau darstellen könnte. Das Gebäude war wohl teilweise verputzt und hob sich so von den umliegenden Gebäuden ab.[2]

Zwischen 1546 und 1549 bauten italienische Steinmetze ein Steingebäude, welches jedoch nur im Erdgeschoss als Waffenkammer genutzt wurde. Das Obergeschoss diente als Kornkammer. Das Gebäude stürzte jedoch am 16. Juli 1566 nach einem heftigen Hochwasser ein. Da das Gewicht des Korns für den Einsturz mitverantwortlich gemacht wurde, trennte man beim Neubau von 1569 das Zeughaus und die Kornkammer. Seither wurden verschiedene Renovationen vorgenommen. Insbesondere der Grossbrand in der Pfistergasse vom 7. April 1691[3] machte dies notwendig.

Geschichte des Museums

Erste Ideen für ein Museum gab es bereits im 18. Jahrhundert, wo man die Rüstkammer ausstellen wollte. Jedoch erst nach der Gründung des Vereins der fünf Orte 1843, als man gezielt begann, Geschichtliches zu sammeln, wurde die Frage mit dem Kanton Luzern diskutiert. 1866 machte der Architekt Alphons Pfyffer (Architekt des Hotel National in Luzern) den Vorschlag für einen Neubau. Allerdings erklärte sich erst 1873 der Stadtrat bereit, die Kornhalle im Erdgeschoss des alten Rathauses für eine Ausstellung zur Verfügung zu stellen.

Fünf Jahre später wurden weitere Räume überlassen. Ab 1924 belegte das Museum die gesamte Kornschütte. Die Diskussion um andere Räume, mehr Platz oder andere Standorte kam jedoch erst mit dem Umzug in das nun dem Museum zur Verfügung gestellte Zeughaus zur Ruhe.

2003 wurde das Museum umgebaut und ein neues Konzept eingeführt.

Einzelnachweise

  1. StALU Ratsprotokoll 4, 156v.
  2. Diebold Schilling Chronik, Fol. 64v, von 1513
  3. Spreng, Peter. Grossbrände in Luzern. Luzern 1966, 45f

Literatur

  • Das Historische Museum Luzern, Maihof Verlag, Luzern 1997, ISBN 3-9520756-4-7
  • Cysat Renward. Collecta Chronica. Bearb. von Josef Schmid. Luzern 1969
  • Horat, Heinz. Luzern Altes Zeughaus – Innenrestaurierung. In: Jahrbuch der Historischen Gesellschaft Luzern 5 (1987), 43f.
  • Reinle, Adolf. Die Kunstdenkmäler des Kantons Luzern. Bd. III, Basel 1954

Weblinks

 Commons: Bilder des Historischen Museum Luzern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
47.0513333333338.3018333333333

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Luzern — Basisdaten Staat: Schweiz Kanton …   Deutsch Wikipedia

  • Luzern (Stadt) — Luzern Basisdaten Kanton: Luzern Amt: Luzern BFS Nr …   Deutsch Wikipedia

  • Luzern — Lu|zẹrn: Schweizer Kanton u. Stadt. * * * Luzẹrn,   1) Stadt am Ausfluss der Reuss aus dem Vierwaldstätter See, Schweiz, 436 m über dem Meeresspiegel, 57 200 Einwohner (davon 12 100 Ausländer); in der städtischen Agglomeration, die elf… …   Universal-Lexikon

  • Liste der Kulturgüter von nationaler Bedeutung im Kanton Luzern — Diese Liste enthält alle national bedeutenden Kulturgüter (A Objekte) im Kanton Luzern, die in der Ausgabe 2009 des Schweizerischen Inventars der Kulturgüter von nationaler und regionaler Bedeutung vermerkt sind. Sie ist nach politischen… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Schweizer Museen nach Orten — In dieser Liste finden sich Schweizer Museen nach Orten sortiert. Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z A …   Deutsch Wikipedia

  • Martin Schmid (Jesuit) — Landkarte der Ordensprovinz Paraguay (1732) Martin Schmid, auch Esmid (* 26. September 1694 in Baar ZG; † 10. März 1772 in Luzern) war ein Schweizer Jesuit, Missionar, Musiker und Baum …   Deutsch Wikipedia

  • Ingo Taleb Rashid — (* 2. Mai 1963) ist ein aus dem Irak stammender Sufi Sheikh und Tanztheater Regisseur. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 2 Tanztheaterproduktionen 3 Einzelnachweise …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Automuseen in der Schweiz — Museum Pantheon in Muttenz Die Automuseen in der Schweiz sind üblicherweise ganzjährig mit festen Öffnungszeiten geöffnet. Es gibt reine Automuseen sowie Museen, die nicht nur Autos ausstellen. Tabellarische Übersicht Name des Museums Ort …   Deutsch Wikipedia

  • Schaudepot — Historisches Spielzeug im Schaudepot, Museum Senftenberg Ein Schaudepot ist ein öffentlich zugänglicher Ort, in dem Objekte eines bestimmten Museums gelagert werden. Es lässt so den Museumsbesucher an der Sichtweise, Haltung und an der Arbeit des …   Deutsch Wikipedia

  • Bernischen — Bern Basisdaten Kanton: Bern Amtsbezirk: Bern BFS Nr …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”