- Hof Langwiesen
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Der Hof Langwiesen, auch Hofgut Langwiesen, ist ein kleines Schlossgebäude im Westerwaldkreis zwischen den Orten Boden und Ruppach-Goldhausen, nordöstlich von Montabaur gelegen. Politisch gehört der Hof Langwiesen zur Ortsgemeinde Meudt.
Das Gelände um das Gebäude verrät, dass es sich bei den Hauptbau um ein Wasserschloss gehandelt hat. Dicke Rundtürme flankieren die vier Ecken des rechteckigen Hauses, vor dessen nördlicher Langseite ein Treppenturm (bezogen 1608) steht. Etwas jüngeren Datums sind Scheune (bez. 1750) und Stallungen. Aus einer Nische in der Scheunenwand blickt eine Steinfigur des Hl. Aloysius aus dem 18. Jahrhundert über den Hof.
Das Dorf „Langewiese“ war schon 1444 bekannt. Wie viele Dörfer im Westerwald schrumpfte es jedoch immer mehr, bis nur noch der Kern, ein landwirtschaftliches Hofgut, übrig geblieben war. Zwei Mühlen gehören bis heute zum Gut, erst in diesem Jahrhundert wurde eine davon wegen Baufälligkeit abgerissen. Des Weiteren gab es auf dem Gut eine Kapelle und einen Priester.
Mitte des 16. Jahrhunderts ging der Hof durch Heirat an die Familie von Irmtraut, die wenig später ein Wasserschloss mit vier Ecktürmen erbaute. Anders als die Bezeichnung „Wasserschloss“ vermuten lässt, hatte der breite Graben durchaus eine Verteidigungsfunktion, das Wasserschloss war eine Schutzburg.
1647 wurde das Haus Langwiesen an einen „Kellner“ (Verwalter) mit Namen Pergener aus Montabaur veräußert und 1680 verkaufte man schließlich das gesamte Gut für 6000 Reichstaler an Eremund Reichsfreiherrn von Esch, der 1679 durch Kaiser Leopold I. in den Reichsfreiherrenstand erhoben worden war und 1684 Kommandant der Festung Ehrenbreitstein wurde.
Carl Wilderich Graf von Walderdorff, der spätere Staatsminister des Herzogtums Nassau und Ur-Urgroßvater der heutigen Grafen, kaufte 1830 das gesamte Hofgut Langwiesen mit dem Wasserschloss. Er ließ den Wassergraben trockenlegen und die Wirtschaftsgebäude des Guts aus- und umbauen. Hier fand man auf über 250 ha ein bis zu 100 m dickes Tonlager, was zur Gründung der Waldorffschen Tongruben führte.
Heute sind Schloss und Wirtschaftsgebäude nicht mehr in Walderdorffschen Besitz. Das Wasserschloss befindet sich in einem restaurierungsbedürftigen Zustand.
Literatur
- Hermann-Josef Roth: Der Westerwald. Köln, DuMont, 1981.
- Magnus Backes u.a: Kunstwanderungen in Rheinland-Pfalz und Saarland. Stuttgart, Belser, 1971
Weblinks
50.4731837.872568Koordinaten: 50° 28′ 23″ N, 7° 52′ 21″ OKategorien:- Schloss in Rheinland-Pfalz
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