Home (Film)

Home (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Home
Produktionsland Frankreich, Belgien, Schweiz
Originalsprache Französisch
Erscheinungsjahr 2008
Länge 95 Minuten
Stab
Regie Ursula Meier
Drehbuch Antoine Jaccoud, Olivier Lorelle
Kamera Agnès Godard
Besetzung
  • Isabelle Huppert: Marthe
  • Olivier Gourmet: Michel
  • Adélaïde Leroux: Judith
  • Madeleine Budd: Marion
  • Kacey Mottet Klein: Julien

Home ist ein Film der Schweizer Filmregisseurin Ursula Meier.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Eine fünfköpfige Familie lebt seit Jahren in einem einzelnen Haus direkt neben einer halbfertigen Autobahn. Die schon seit zehn Jahren nicht weitergebaute Fahrbahn nutzt sie ganz selbstverständlich als Lebensraum und Spielfläche, das Leben ist fröhlich und unbeschwert.

Eines Tages wird die Strecke jedoch überraschend fertiggestellt und für den Verkehr freigegeben. Damit ist die seltsame Idylle abrupt zu Ende.

Zunächst versuchen die Familienmitglieder, deren Weg in die Stadt nun von der Autobahn versperrt ist, sich auf unterschiedlichen Wegen mit der neuen Situation zu arrangieren, die sie zunächst noch amüsant finden, doch nach und nach werden sie von den Begleiterscheinungen des Verkehrs zur Verzweiflung getrieben. Die Mutter findet fast keinen Schlaf mehr. Die wissenschaftlich denkende Marion stellt eine hohe Bleibelastung der selbst angebauten Lebensmittel fest. Die erwachsene Judith, bis dahin ziemlich gleichgültig wirkend, verschwindet eines Tages.

Als der Vater den spontanen Entschluss fasst, das Haus sofort zu verlassen, weigert sich seine Frau: das sei ihr Zuhause, sie könne nirgends neu anfangen. Sie bleiben. Wie von Marion als Folge der Bleibelastung vorhergesagt, werden die Personen immer aggressiver gegeneinander. Selbst dem zehnjährigen Julien, den eigentlich alle mögen, gelingt es nicht mehr, zwischen den sehr unterschiedlichen Charakteren zu vermitteln.

Schließlich vermauert der Vater Fenster und Türen und isoliert alle Außenwände mit Glaswolle, worauf es zwar still wird, aber in die so entstandene Festung, in der die Familie nun ohne Kontakt zur Außenwelt lebt, können weder frische Luft noch Licht gelangen. Als Folge davon werden die Personen immer träger und neigen zunehmend zu vollkommen unvernünftigem Verhalten. Wohnung und Bewohner verwahrlosen, der soziale Umgang sinkt auf ein Minimum.

Als Judith eines Tages zurückkehrt, aber keinen Weg ins Haus findet und wieder abreist, erwacht die Mutter aus einem langen Schlaf. Mit letzter Kraft reißt sie die Vermauerung der Haustür ein, worauf die Familienmitglieder wie unverhofft befreite Gefangene das Haus in ihrer Schlafkleidung verlassen, ohne noch irgendetwas mitzunehmen.

Produktion

Die Uraufführung fand in Frankreich am 18. Mai 2008 auf dem Cannes Film Festival statt. In den Kinos lief der Film in der Schweiz am 15. Oktober 2008, in Frankreich am 29. Oktober 2008, in Belgien am 12. November 2008 und in Deutschland am 25. Juni 2009 an.

Kritiken

„Die Originalität dieser Fabel hätte Jacques Tati fasziniert...“

Le Monde

„Immer beklemmender wird die Atmosphäre, die der Film mit gnadenloser Konsequenz zum Höhepunkt führt. Die Befreiung haut das Heim in Stücke. Willkommen in der Wirklichkeit.“

Tagesspiegel[1]

„»Home« ist eine bizarre Mischung aus grotesker Komödie und Drama, aus Thriller, Öko-, Katastrophen-, Horror- und Science-Fiction-Film. Vor allem aber ist es ein Film über die Instanz der Familie – als widerständige Zelle gegen die Außenwelt, aber ebenso als destruktiver Apparat, der sich gegen sich selbst richtet, implodiert.“

jungle-world[2]

Auszeichnungen

César

Schweizer Filmpreis

  • 2009 Schweizer Filmpreis:
    • Bestes schauspielerisches Nachwuchstalent: Kacey Mottet Klein
    • Bester Spielfilm: Ursula Meier
    • Bestes Drehbuch: Ursula Meier, Antoine Jaccoud

Festival Internacional de Cine de Mar del Plata

Prix Lumière

Einzelnachweise

  1. tagesspiegel.de: [1]
  2. jungle-world.de: [2]
  3. http://www.imdb.com/event/ev0000419/2008
  4. http://www.imdb.com/event/ev0000865/2009

Weblinks


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