Hubert Eisner

Hubert Eisner

Hubert Eisner (* 7. August 1897 in Köflach) war ein österreichischer Nationalsozialist und Kreisleiter von Voitsberg.

Leben

Eisner besuchte die Volksschule sowie die Haupt- und Fachschule. Später gab er an, in seiner Erziehung national geprägt worden zu sein. Nach der Schulzeit übernahm er die Mühle seines Vaters und führte sie gewinnbringend weiter. Anfang der 1930er Jahre wandte er sich dem Nationalsozialismus zu. Der Parteieintritt in die NSDAP erfolgte am 1. Mai 1934. Eisner selbst sah sich als gemäßigten Nationalsozialisten und gehörte der Gruppierung der ehemaligen Heimatschützer an. Am 19. Februar 1934 wurde er wegen Waffenbesitzes erstmals verhaftet. Am Juli-Putsch der Nationalsozialisten nahm er nicht aktiv teil. Nach dem Scheitern des Putsches versuchte er zusammen mit anderen ehemaligen Heimatschützern, die NSDAP geschlossen in die Vaterländische Front zu führen. Diese Aktion scheiterte allerdings und Eisner wurde parteiintern kaltgestellt. Sein guter Kontakt zu Sepp Helfrich blieb jedoch bestehen.

Auf Anregung Helfrichs arbeitete er ab Jänner 1936 wieder verstärkt in der NSDAP mit. Im Juni 1936 wurde er illegaler Kreisleiter von Voitsberg. Er konnte sich allerdings parteiintern nicht durchsetzen und wurde im Mai 1937 abgelöst. Eisner selbst gab später an, er habe Differenzen mit dem Kurs des NSDAP-Landesleiters Josef Leopold gehabt. Zur Zeit der nationalsozialistischen Machtübernahme war Eisner nicht im aktiven Parteidienst, wurde aber laut Aussagen des burgenländischen Landeshauptmannes Tobias Portschy trotzdem für das Amt des Kreisleiters in Betracht gezogen. Parteiinterner Widerstand verhinderte aber seine Einsetzung.

Erst Kreisleiter Anton Weissensteiner bewog ihn im Juli 1938, wieder verstärkt in der Partei mitzuarbeiten. Ab August 1939 bekleidete Eisner das Amt des Kreiswirtschaftsberaters. Im April 1940 wurde er schließlich in Vertretung Weißensteiners erneut Kreisleiter. Ab November 1940 übernahm Eisner auch die Führung der Ortsgruppe Köflach. Im November 1941 wurde er nach Weißensteiners zweiter Einberufung zum Kriegsdienst endgültig Kreisleiter von Voitsberg. Während dieser Zeit führte er auch die eigene Mühle weiter und lebte von seinen Einnahmen als Kaufmann. Die Funktion des Kreisleiters ließ er sich im übrigen nicht bezahlen. Gegen Ende des Krieges wurde Eisner in Köflach verhaftet und nach Wolfsberg überstellt. Im folgenden Prozess vor dem Volksgericht Graz wurde Eisner am 9. Jänner 1948 zu zehn Jahren schwerem Kerker verurteilt. Ein Jahr später reichte seine Mutter ein Gnadengesuch für ihn ein. Dieses wurde unter anderem auch von der SPÖ und der ÖVP des Bezirkes Voitsberg unterstützt. Bundespräsident Karl Renner gab dem Gesuch schließlich statt und begnadigt Eisner, der daraufhin am 22. Juli 1949 aus der Haft entlassen wurde. Danach lebte er wieder in Köflach.

Literatur

  • Martin F. Polaschek: Im Namen der Republik Österreich. Die Volksgerichte in der Steiermark 1945 bis 1955 (Veröffentlichungen des Steiermärkischen Landesarchives, 23), Graz 1998.
  • Ursula Mindler: Tobias Portschy. Biographie eines Nationalsozialisten. Die Jahre bis 1945, Eisenstadt 2006.

Quellen

  • Voitsberg-Köflacher Wochenblatt, 1938–1945.
  • Steiermärkisches Landesarchiv, LGS Graz VR 5089/47.
  • Ämterführer von Graz und Steiermark. 1. Jahrgang, Graz 1939/1940.

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