- Hôtel de Pologne
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Das Hôtel de Pologne ist ein 1847/1848 erbautes ehemaliges Hotel in der Hainstraße 16–18 in Leipzig. Das dreizehnachsige Gebäude war zur Zeit seiner Erbauung mit 130 Zimmern das größte Hotel der Stadt.
Geschichte
Der Gastwirt Christian August Pusch erwarb 1819 den Gasthof Zum Goldenen Adler, der sich auf dem nördlichen Grundstück des späteren Hotels befand und schon 1600 unter diesen Namen erwähnt wurde. C. A. Pusch erwarb 1823 auch den zwei Grundstücke weiter südlich gelegenen Gasthof Zum Birnbaum. Zur Erinnerung daran, dass hier im Jahre 1706 der polnische König Stanislaus I. Leszczyński wohnte, nannte er den Gasthof in Hôtel de Pologne um. Pusch kaufte auch das mittlere Grundstück auf, fasste im Jahr 1843 alle drei Häuser unter den Namen Hôtel de Pologne zusammen und ließ einen reich dekorierten Festsaal durch den Architekt Eduard Pötzsch einbauen.
Am 29. August 1846 zerstörte ein Brand, verursacht durch einen im Terpentinlager rauchenden Angestellten, alle drei Häuser inklusive des Festsaales. Dabei kamen acht Menschen ums Leben. Im Jahre 1847 begann der Bau eines einheitlichen Gebäudes über alle drei Grundstücke mit fünf Geschossen und 130 Zimmern. Die Eröffnung, wiederum als Hôtel de Pologne, fand im Jahr 1848 statt. In den Jahren 1891 bis 1892 baute der Architekt Arwed Rossbach das Gebäude grundlegend um, nachdem Pläne, an dieser Stelle eine König-Albert-Passage zur Katharinenstraße zu bauen, nicht realisiert wurden. Arwed Rossbach gestaltete die Fassade im Stil der florentinischen Renaissance um.[1] Im Obergeschoss befanden sich jetzt auch zwei neobarocke Festsäle, die 1.500 Gästen Platz boten und von Ludwig Heim gestaltet worden waren.
Am 21. Oktober 1907 wurde im Hôtel de Pologne der Verband deutscher kaufmännischer Genossenschaften e.V., die heutige EDEKA, gegründet.
Im Ersten Weltkrieg wurde das Hotel zeitweise als Lazarett genutzt und schloss im Jahr 1917 ganz. Während der Zeit der Weimarer Republik diente das Gebäude als Messehaus (Österreichisches Messehaus). Seit 1910 befand sich hier auch das Kabarett Nachtfalter, 1943 umbenannt in Soldatenheim, 1945 in Casino und von 1947 bis zur Schließung 1950 in Atrium. Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts bis 1993 diente das Haus dem Leipziger Messeamt als Bürogebäude, wobei der Festsaal zur Kantine wurde.[2]
Nach fünfzehnjährigem Leerstand wird das Haus seit 2011 denkmalgerecht saniert und soll im Jahre 2012 als ein Hotel mit 100 Zimmern und getrenntem Betrieb der Festsäle wieder eröffnet werden.[3]
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Hocquél: Leipzig. Architektur von der Romanik bis zur Gegenwart. Passage Verlag, Leipzig 2001, ISBN 3-932900-54-5, S. 60.
- ↑ Leipzig-Lexikon
- ↑ Leipziger Volkszeitung vom 6. Oktober 2011
Weblinks
Commons: Hotel de Pologne – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien51.34247212.373411Koordinaten: 51° 20′ 33″ N, 12° 22′ 24″ OKategorien:- Wohngebäude in Leipzig
- Neorenaissancebauwerk in Sachsen
- Hotel in Sachsen
- Ehemaliges Hotel in Deutschland
- Erbaut in den 1840er Jahren
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