- International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association
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Die International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association (ILGA) ist der weltweite Dachverband der Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Trans und Intersexorganisationen (LGBTI).
Inhaltsverzeichnis
Ziele und Aufgaben
Die 1978 gegründete ILGA ist die einzige internationale gemeinnützige Nichtregierungsorganisation, die sich für die Gleichberechtigung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans und Intergeschlechtlichen engagiert und für die Befreiung von den an diesen Menschen verübten Menschenrechtsverletzungen und Diskriminierungen.
Sie übernimmt die Koordination von z.B. internationalen Kampagnen, wirkt als Dachverband ihrer Mitgliederorganisationen und vermittelt zwischen diesen. Außerdem vertritt sie diese und deren Mitglieder u.a. vor internationalen Organisationen und Regierungen.
Die ILGA arbeitet eng mit Verbündeten, wie internationalen Menschenrechts- und Gewerkschaftsorganisationen, zusammen.
Mit Hilfe der im Vereinigten Königreich beheimateten Sigrid Rausing Stiftung (Tetra-Pak-Erbin und Mäzenin) werden seit 2003 weitere Aktivitäten finanziert, darunter vor allem auch Projekte außerhalb der EU in Osteuropa und Transgender-Projekte.
Auf der 24. ILGA Weltkonferenz in Wien wurde der Name um Intersex erweitert.[1]
Struktur
Vollmitglieder der ILGA sind gemeinnützige lokale und nationale LGBTI-Organisationen. Auch LGBTI-Gruppierungen, die Teil einer Nicht-LGBTI-Organisation sind, erhalten diesen Status. Natürliche Personen werden als Einzelmitglieder geführt. Andere Organisationen, darunter ganze Städte, sind assoziierte Mitglieder.
2007 hat die ILGA mehr als 560 Mitgliedsorganisationen aus 90 verschiedenen Ländern auf allen Kontinenten. In Europa sind es über 200 Organisationen.
Das höchste Beschlussgremium ist die Weltkonferenz, die mindestens alle zwei Jahre stattfindet. Hier wird unter anderem über Mitgliederneuaufnahmen entschieden und das Generalsekretariat gewählt.
Das "ILGA Executive Board" besteht aus dem Generalsekretariat und den Regionalsekretariaten, die jeweils mit einer Frau und einem Mann besetzt werden, sowie einer Vertreterin des Frauensekretariats und einer Person aus dem Transsekretariat.
Die Generalsekretärin der ILGA ist seit 2004 Rosanna Flamer-Caldera. Der Generalsekretär ist seit April 2006 Philipp Braun.
Seit Dezember 1996 gibt es regionale Sektionen, die sich meist an den Kontinenten und anderen internationalen Zusammenschlüssen orientieren.
Die Regional-Repräsentanten werden entweder während einer Regionalkonferenz oder auf der Weltkonferenz gewählt.
Aktuelle regionale Repräsentanten:
- ILGA-Africa: Linda Baumann und Danilo Da Silva
- ILGA-ANZAPI (Australian, New Zealand/Aotearoa and Pacific Islands): Joey Matale (der weibliche Posten ist vakant)
- ILGA-Asia: Mira Ofreneo und Aung Myo Min
- ILGA-Europe: Ruth Baldacchino und Janfrans van der Eerden
- ILGA-LAC (Latin America and the Caribbean): Gloria Careaga und Beto de Jesus
- ILGA-North America: Yvan Lapointe (der weibliche Posten ist vakant)
Die größte Neuerung bei der Weltkonferenz 2006 in Genf war die Einrichtung des Transsekretariats, das von Belissa Andía Pérez repräsentiert wird und von ihr auch maßgeblich durchgesetzt wurde.[2]
Bestimmte Mitgliedsorganisationen werden für spezielle Themen-Sekretariate gewählt:
- Frauensekretariat: RFSL (Riksförbundet för sexuellt likaberättigande, Schweden)
- Transgendersekretariat: Instituto Runa (Peru)
Zurzeit wird ein fest angestellter Executive Director gesucht, um die Aktivitäten der Mitgliedsorganisationen besser koordinieren zu können.
ILGA-Europa
Mit Unterstützung der EU hat ILGA-Europa ein eigenes Büro in Brüssel, wo derzeit auch das Weltbüro stationiert ist. Die Europäische Sektion ist hier bei der Europäischen Kommission akkreditiert.
Mitgliedsorganisationen im deutschsprachigen Raum sind etwa der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD e.V.), mehrere Homosexuelle Initiativen (HOSI) in Österreich und BiNe – Bisexuelles Netzwerk e.V. sowie Pink Cross in der Schweiz und Rosa Lëtzebuerg in Luxemburg.
Auseinandersetzung um UN-Beraterstatus
Mit zehn gegen fünf Stimmen hat der Wirtschafts- und Sozialausschuss (ECOSOC) der Vereinten Nationen im Januar 2006 den Antrag der ILGA abgelehnt, als Nichtregierungsorganisation mit Beraterstatus anerkannt zu werden. Bei der Abstimmung kam es zu ungewöhnlichen Konstellationen: So stimmten Staaten, in denen Homosexualität verboten ist (Simbabwe, Sudan, Iran), ebenso gegen den Antrag wie die USA und Kuba. Vertreter Deutschlands und Dänemarks kritisierten die Entscheidung deutlich.
Der Wirtschafts- und Sozialausschuss der UN (ECOSOC) hat am 11. Dezember 2006 die Akkreditierung von ILGA-Europa als Nichtregierungsorganisation mit offiziellem Beraterstatus mit 24 zu 16 Stimmen bei 10 Enthaltungen angenommen.[3][4]
Siehe auch
Quelle
- ↑ ILGA-Constitution, Vienna, November 2008
- ↑ ILGA Trans Secretariat
- ↑ http://linkszeitung.de/content/view/75091/45/
- ↑ http://www.un.org/News/Press/docs/2006/ecosoc6242.doc.htm
Weblinks
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