ISCO Göttingen

ISCO Göttingen
Tele-Westanar 1:4/180 mm für die Exakta
Westagon 1:1,9/50 mm
ISCO Berolina Westromat 2,8/35 mm

ISCO Göttingen ist ein deutscher Traditionshersteller von optischen Systemen, vor allem vom Objektiven. Von Gründung an bestanden enge Beziehungen zu Jos. Schneider Optische Werke, Kreuznach. Heute ist ISCO als ISK OPTICS GmbH in die Schneider Gruppe integriert.

Firmengeschichte

ISCO wurde am 30. März 1936 unter dem Firmennamen "Jos. Schneider & Co., Optische Werke, Göttingen" als Kommanditgesellschaft gegründet.[1] Die Produktion von Objektiven wurde vom vormaligen Chef-Konstrukteuer von Jos. Schneider, Albrecht Wilhelm Tronnier, aufgebaut und 1936 aufgenommen.[2]

Während des Zweiten Weltkriegs produzierte ISCO etwa 45.000 Objektive für Luftbildkameras. ISCO war damit der Hauptausrüster[3] der Luftwaffe für diese Objektive. Die Objektive waren Ultron- und Xenar-Modelle.[4] Der interne Produktionscode für Militär-Produkte aus Göttingen war "kqc".[5]

1941 wurde an der Bundesstraße 27 neben einer Kaserne mit dem heutigen evang. Krankenhaus[6] verspätet ein neues Werksgebäude gebaut[7], welches nicht kostengünstig infolge schwerer Maschinen in Nähe zum Leinekanal[8] auf dem Ruhstrat-Gelände[9] planbar gewesen war. Bei der Kriegsproduktion wurden auch Zwangsarbeiter eingesetzt. Nach Kriegsende fanden umfangreiche Demontagen statt. Ab 1947 wurden mit 50 Mitarbeitern Brillen produziert. In den 1960er Jahren beschäftigte die sich nun ISCO nennende Firma etwa 600 Mitarbeiter. Die Produktion wurde auf Objektive beschränkt.

Im Jahre 1946 wurden die ersten Objektive für Kinoprojektoren produziert. Anamorphotische Vorsätze für die Breitwandprojektion wurden 1953 entwickelt. 1990 begann die Produktion von Objektiven für digitale Projektoren. Seit 1995 besteht eine Kooperation mit Texas Instruments zum digitalen Kino.[10]

Während die Muttergesellschaft, die damalige Schneider AG, 1982 in Konkurs ging, wurde ISCO saniert. Kurt Lindstedt übernahm mit zwei andern das Unternehmen und nannte es in Isco-Optik um. Ende der 1980er wurden am Anna-Vandenhoeck-Ring in Göttingen neue Betriebsräume bezogen.

Im Jahr 2003 muss das nun als ISCO Optik GmbH firmierende Unternehmen selbst einen Insolvenzantrag stellen.[11] Im Jahre 2004 wurde ISCO mit noch 82 Mitarbeitern von einem Schweizer Investor übernommen und das Insolvenzverfahren beendet.[12] Das Unternehmen ging dann wieder als "Schneider Kreuznach ISCO Division GmbH & Co. KG" an den ursprünglichen Mitterkonzern Schneider-Kreuznach. 2011 erfolgte eine unternehmensrechtliche Umorganisation und Umfirmierung in ISK Optics GmbH.[13]

Produkte

Die hergestellten Kameraobjektive wurden unter den Markennamen Westar, Westanar, Westron, Westromat, Isco-Mat, Iscotar, Isconar und Tele-Iscaron verkauft.[14] Daneben wurden auch Projektionsobjektive für Film- und Diaprojektoren (z.B. das Cooke-Triplet Projar) hergestellt. ISCO übernahm auch Auftragsfertigungen für Projektionsobjektive, so für den Rollei-Heidosmat 1:3,5/150 mm mit einem Tubusdurchmeser von 72,5 mm.

Heute stellt das Unternehmen vier Produktgruppen hier:[15]

  • Komponenten für Industrieoptiken,
  • cinematografische Projektionsobjektive,
  • cinematografische Aufnahmeobjektive,
  • Projektionsobjektive für das "Home Cinema".

Einzelnachweise

  1. http://www.schneiderkreuznach.com/archiv/pdf/jubilaeumsbroschuere_25.pdf Jubiläumsbroschüre der Firma Jos. Schneider (1938).
  2. http://www.schneiderkreuznach.com/archiv/pdf/jubilaeumsbroschuere_25.pdf Jubiläumsbroschüre der Firma Jos. Schneider (1938).
  3. http://forum.mflenses.com/viewtopic.php?t=23503&sid=336f852fa39e38110085b7bd71794292, abgerufen am 29. Juni 2011.
  4. http://www.taunusreiter.de/Cameras/Biotar.html, abgerufen am 29. Juni 2011.
  5. online verfügbar; aus Hans Seegar: Fernglaser und Fernrohre, ISBN 3-00-000457-2
  6. http://www.ekweende.de/pages/unser-haus.php, abgerufen am 29. Juni 2011.
  7. http://www.wiki-goettingen.de/index.php?title=ISCO_B_%2B_W_Filterfabrik_GmbH_%26_Co._KG, abgerufen am 29. Juni 2011
  8. http://www.wiki-goettingen.de/index.php?title=1996#Juli, abgerufen am 29. Juni 2011.
  9. http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Dossiers/Unter-uns/Otto-Klink-schliff-einst-fuer-Isco-Linsen, abgerufen am 29. Juni 2011.
  10. http://www.isco.eu/index.php?id=isco-history, abgerufen 10. Mai 2011
  11. http://www.wiki-goettingen.de/index.php?title=2004, abgerufen am 10. Mai 2011
  12. http://www.wiki-goettingen.de/index.php?title=2004, abgerufen am 10. Mai 2011
  13. http://www.isco.eu/index.php?id=isco-history, abgerufen 07. November 2011.
  14. http://camerapedia.wikia.com/wiki/Isco, abgerufen am 10. Mai 2011.
  15. http://www.isco.eu/index.php?id=products

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