- Jos. Schneider Optische Werke
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Jos. Schneider Optische Werke GmbH Rechtsform GmbH Gründung 1913 Sitz Bad Kreuznach, Deutschland Leitung Josef Staub, Geschäftsführer[1] Mitarbeiter 620[2] Branche Optik, Messtechnik, Feinmechanik Website www.schneiderkreuznach.com Jos. Schneider Optische Werke GmbH mit Sitz in Bad Kreuznach ist ein weltweit bekanntes optisch-feinmechanisches Unternehmen.
1913 in Bad Kreuznach an der Nahe gegründet, firmierte das Unternehmen seit 1922 offiziell als Jos. Schneider Optische Werke, im Logo kurz auch als Schneider Kreuznach. Hauptsitz der internationalen Schneider-Gruppe ist Bad Kreuznach. Die Schneider-Gruppe ist nach einem Konkurs im Jahre 1982 im Besitz der Familie des 2002 verstorbenen Fotoindustriellen Heinrich Manderman.[3]
Inhaltsverzeichnis
Firmengeschichte
Das Unternehmen begann nach der Gründung 1913 durch Joseph Schneider mit der Entwicklung und Produktion von Fotoobjektiven. Zwei Jahre später wurden schon die ersten Kinoprojektionsobjektive hergestellt. 1920 wurden die ersten Weitwinkelobjektive für das Großformat berechnet. Prägend für die weltweit erfolgreichen Produktentwicklungen von Mitte der 1920er bis Ende der 1930er Jahre war der Chef-Konstrukteur Albrecht Wilhelm Tronnier.
Die ersten Objektive mit veränderbarer Brennweite wurden 1957 entwickelt. Der Bereich Feinwerktechnik entwickelt, produziert und vertreibt seit 1961 elektrohydraulische und elektropneumatische Servoventile mit elektronischen Reglern. Schneider führte 1964 als einer der ersten Produzenten Zoomobjektive für Film, Fotografie und Fernsehen ein. 1972 expandierte Schneider mit der Vertriebstochter Schneider Optics Inc. in die USA.
Die Krise der Schmalfilmfotografie Anfang der 1980er Jahre hatte auch für Schneider existenzielle Bedeutung. Das inzwischen in eine Aktiengesellschaft umgewandelte und von Hans Joseph Schneider geführte Unternehmen musste 1982 Insolvenz anmelden. Neuer Mehrheitsaktionär, Investor und Unternehmensleiter wurde der Fotounternehmer Heinrich Manderman.[3]
Seit 1984 sind Brillengläser aus Silikat und Kunststoff im Vertriebsprogramm. Mit der Übernahme der B+W Filterfabrik 1985 und der Produktion von Käsemann-Polarisationselementen in Glas und Kunststoff kam der Geschäftsbereich Fotofilter hinzu. Asphärische Großformatobjektive werden seit 1999 gefertigt, moderne Kino-Projektionsobjektive mit Irisblende sind seit 2003 auf dem Markt.
Die Schneider-Gruppe expandierte ab 1997 durch Gründung der Tochtergesellschaften PENTACON GmbH Foto- und Feinwerktechnik (einem Teil des ehemaligen Kombinat VEB Pentacon, Dresden), durch Akquisition der Century Precision Optics in den USA, der Integration der ISK OPTICS GmbH (ehemals ISCO Gruppe Göttingen) und der Gründung von Niederlassungen in Südkorea, Hongkong und China.
1997 gab Heinrich Manderman aus gesundheitlichen Gründen die Geschäftsleitung vollständig an Peter Weber ab, den er bereits 1992 zum Geschäftsführer berufen hatte. Nach dem Tod von Heinrich Manderman 2002 wurde seine Tochter Ethel Cygler Hauptgesellschafterin der Jos. Schneider Optische Werke GmbH. Seit Anfang 2003 ist Josef Staub Alleingeschäftsführer.[3]
Schneider-Gruppe
Zur Schneider-Gruppe gehören neben der 1913 gegründeten Jos. Schneider Optische Werke GmbH mit dem Stammsitz Bad Kreuznach, Germany, sechs Tochtergesellschaften[4]:
- Pentacon GmbH Dresden
- ISK OPTICS GmbH, Göttingen
- Schneider Optics, Inc. New York & Los Angeles, USA
- Schneider Bando Ltd. Seoul, South Korea
- Schneider Asia Pacific Ltd. Hongkong
- Schneider Optical Technologies (Shenzhen) Co. Ltd. Shenzhen, China
Aktuelle Tätigkeiten und Produkte
Kernkompetenzen des Unternehmens sind:
- Optikdesign,
- Mechanikdesign,
- Messtechnik für optische Systeme (MTF, Interferometrie, Spektralphotometrie usw.),
- Hochwertige Optikfertigung (inklusive Asphärentechnologie),
- Präzisionsfeinmechanik,
- Design und Herstellung von Dünnschichtsystemen.
Aktuelle Tätigkeitsfelder sind unter anderem:
- Berührungslose Messtechnik mittels digitaler Bildverarbeitung,
- Bildaufnahme und -verarbeitung
- Digitale Projektion (LCD, DMD)
- Gerätebau für optische Instrumente
Schneider-Kreuznach ist spezialisiert auf die Entwicklung und Produktion von Hochleistungsobjektiven. Die Produktpalette umfasst Aufnahmeobjektive für Kleinbild- und Großformat, Objektive inklusive Verschlüsse für die digitale Fotografie, Vergrößerungsobjektive, Kino-Projektionsobjektive für alle gängigen Formate der analogen und digitalen Technik, Projektoren und Objektive für den HomeCinema-Bereich, Objektive für diverse technische Anwendungen, Lupen zur visuellen Kontrolle, fotografische Filter (B+W Filter) für digitale und analoge (Schwarzweiß- und Farbfilm) Fotografie sowie Softwarefilter für digitale Bildbearbeitung, optische Filter für unterschiedlichste industrielle Anwendungen, elektrohydraulische und elektropneumatische Servoventile mit elektronischen Reglern und Einstärken-, Mehrstärken- und Gleitsichtgläser.
Bei der digitalen Fotografie kooperiert Schneider-Kreuznach mit den Kameraherstellern Kodak, Samsung und Phase One/Mamiya. Auch in Bereichen der digitalen Kinoprojektion, des HomeCinema, E-Cinema und der Simulation ist Schneider-Kreuznach aktiv.
Schneider-Kreuznach ist oder war zudem Hersteller von Mittelformat-Objektiven für Hasselblad (V-Serie), Rollei (6000-Serie), Alpa (mit Entfernungsschnecke versehene Großformatobjektive) und Exakta (Exakta 66 mit P6-Bajonett).
Historische Produkte
Eine Reihe von Produkten von Schneider-Kreuznach, die heute nicht mehr hergestellt werden, haben historische Bedeutung für die Entwicklung der fotografischen Industrie in Deutschland, und/oder fanden zur Zeit ihrer Herstellung weite Verbreitung.
Besondere Ereignisse
Die NASA setzte bei ihren Weltraummissionen „Lunar Orbiter“ des Apollo-Programms von 1959 bis 1976 und bei den Space-Shuttle-Flügen seit 1990 Schneider-Objektive ein. In Vorbereitung der ersten Mondlandung lieferten Schneider-Objektive Bildmaterial zur Kartografie des Mondes.
Die Firma (bzw. deren Mitarbeiter) erhielten 1976, 1978, 1989, 2000, 2001 und 2006 den „Technical Achievement Award“, der von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences analog zu den Oscars verliehen wird.[5]:
Die „Optischen Werke Simon” aus den Fernsehmehrteilern Heimat – Eine deutsche Chronik (1984) und Heimat 3 – Chronik einer Zeitenwende (2004) sind dem Unternehmen Schneider-Kreuznach nachempfunden.Weblinks
Commons: Schneider-Kreuznach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Schneider Kreuznach by Jos. Schneider Optische Werke GmbH
- Schneider Optics USA
- Century Optics USA
- PENTACON GmbH Foto- und Feinwerktechnik Dresden
Einzelnachweise
- ↑ www.schneiderkreuznach.com: Geschäftsführer der Jos. Schneider Optische Werke GmbH (abgerufen am 20. Mai 2011)
- ↑ www.schneiderkreuznach.com: Mitarbeiter Schneider-Kreuznach weltweit (abgerufen am 20. Mai 2011)
- ↑ a b c http://www.schneiderkreuznach.com/presse/pdf/90_Jahre_Schneider_low.pdf
- ↑ www.schneiderkreuznach.com: Schneider-Gruppe (abgerufen am 20. Mai 2011)
- ↑ www.schneiderkreuznach.com: Technical Achievement Award (abgerufen am 23. Mai 2011)
Kategorien:- Bad Kreuznach
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