- Ibo (Volk)
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Die Ibo oder Igbo sind eine afrikanische Ethnie von über 30 Mio. in Nigeria, die vor allem im von Savanne unterbrochenen Regenwald östlich des Niger-Unterlaufs lebt. Die korrekte Schreibweise lautet jedoch Igbo. Die Bezeichnung der Ethnie wie der Sprache wird von ihren Sprechern [íɓò] ausgesprochen. Siehe hierzu: Pannigerianisches Alphabet
Inhaltsverzeichnis
Sprache
Die Sprache der Ibo gehört zur Familie der Igboiden Sprachen und genießt in Nigeria den Status einer Nationalsprache - neben Hausa und Yoruba, siehe Igbo (Sprache)
Traditionelle Gesellschaft
Die meisten Ibo-Gruppen lebten, wie ihre Nachbarn in egalitären, weitgehend demokratischen [1] Gesellschaftsstrukturen: in autonomen Siedlungen ohne zentrale Autoritäten, jede Großfamilie für sich als unabhängige Einheit unter der Führung einer oder eines Familienältesten. Die Angelegenheiten der Dorfgemeinschaft wurden von einem Ältestenrat beschlossen, dem sowohl Männer als auch Frauen angehören.
Religion
Der „Herr der Erde“ hatte das höchste religiöse Ansehen. Er sicherte als Priester der Erdgöttin Ala die Fruchtbarkeit des Landes. Der Erdgöttin steht als ihr Gemahl der Himmelsgott Chi zur Seite. Daneben existieren noch zahlreiche göttliche Nebenmächte und Geister. Besondere Bedeutung hat auch bei den Ibo der Ahnenkult. Bei Bestattungen und Festen treten Maskentänzer auf, die in besonderen Geheimgesellschaften zusammengeschlossen sind.
Kunst
Die Kunst der Ibo (z. B. große Lehmfiguren an Heiligtümern und Altären sowie figürliche und abstrakte Masken) steht meist in religiösem Kontext. 1938 und 1964 wurden im Norden des Ibo-Gebiets (in Igbo-Ukwu) zahlreiche Bronzegerätschaften und die Grabkammer einer hochgestellten Persönlichkeit entdeckt. Die reich verzierten, hervorragend gearbeiteten Bronzen sind im Wachsausschmelzverfahren gegossen. Wenn die Datierung ins 9./10. Jahrhundert richtig ist, handelt es sich um das älteste Zeugnis einer Bearbeitung von Kupfer und seinen Legierungen in Westafrika.
Traditionelle Wirtschaftsweise
Als Nahrungsgrundlage diente der Anbau von Yams und Maniok , der vielfach durch ausgedehnten Fischfang ergänzt wurde.
Geschichte
Die Ibo und ihre Nachbarn hatten bis ins 19. Jahrhundert sehr unter den Sklavenhändlern zu leiden. Um 1900 setzte sich im ganzen Gebiet die britische Kolonialverwaltung durch. Heute sind die Ibo neben den Yoruba und Hausa eine der staatstragenden Gruppen in Nigeria, nachdem ihr Versuch zur Gründung eines eigenen Staates nach jahrelangen blutigen Kämpfen gegen die nigerianische Zentralregierung scheiterte. (Biafra-Krieg 1967-70).
Literatur
- Chinua Achebe: Things Fall Apart. Anchor Books, 1959
- Simeon Onyewueke Eboh: An African Concept of Law and Order. A Case Study of Igbo traditional Society. IKO, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-88939-695-X
- Obiora F. Ike: Afrika in eigener Sache. Weisheit, Kultur und Leben der Igbo. Verlag für Interkulturelle Kommunikation, Frankfurt am Main 2003, ISBN 3-88939-691-7
Einzelnachweise
- ↑ Lambert U. Ejiofor: Dynamics of Igbo Democracy: A behavioural analysis of Igbo politics in Aguinyi Clan. Ibadan 1981, S. 34–85, ISBN 978-0-19-575526-8
Weblinks
Commons: Ibo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Catherine Acholonu: The Origin of the Igbo – The Chosen People of the True God and the Never been Ruled: Tracing Igbo Divine Rights Through Pre-History, Forgotten Scriptures and Oral Tradition. 6th Annual Igbo Conference, Howard University, Washington D.C, 4. bis 5. April 2008 (pdf)
- Igbo People. culture.chiamaka.com
- Insight into Igbo Culture, Igbo Language and Enugu. igboguide.org
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