- Ignaz Rungaldier
-
Ignaz Rungaldier (* 9. Juli 1799 in Graz; † 20. November 1876 ebenda) war ein österreichischer Porträt- und Genremaler.
Leben
Ignaz Rungaldier war Sohn des Johann Georg Rungaldier. Seine Familie stammte ursprünglich aus Südtirol, war durch Gold- und Silberarbeiten bekannt und zog Ende des 18. Jahrhunderts nach Graz. Seinen ersten Zeichenunterricht erhielt er an der Grazer Zeichenschule bei Johann-Veit Kaupertz (1741-1816) und wurde wegen seiner Begabung schon 1817 auf der Wiener Akademie bei Vincenz Georg Kininger (1767–1851) aufgenommen und verfeinerte sein Können in der Meisterklasse für Kupferstecher. In diese Zeit wurde er fünf mal für seien Leistungen ausgezeichnet (1818, 1820, 1823 (2x), 1824) und entwickelte sich so zu einem bedeutenden österreichischen Kupferstecher und Schabkünstler.
Durch das verstärkten Aufkommen der Lithografie wandte sich Rungaldier bald dem neuen Verfahren zu und widmete sich ab 1825 der Miniaturmalerei unter dem Einfluss von Carl Josef Alois Agricola (1779–1852) und Johann Nepomuk Ender dessen Werke er zunächst kopierte und später seinen Stil übernahm. Bis etwa 1836 blieb er in Wien, um danach in seine Heimatstadt Graz zurückzukehren.
Rungaldier war einer der gesuchtesten Porträtmaler der aristokratischen Gesellschaft im Biedermeier. Neben vielen feinen und detailgetreuen Porträts hat er auch in seinen frühen Jahren eine Zahl an romantischen Genre-, Landschafts- und Jagdszenen geschaffen. In vielen seiner Werke bedient er sich meisterlich grafischer Vervielfältigungstechniken wie des Kupferstichs, des Mezzotinto, aber auch der Lithografie. Seine Miniaturporträts sind oftmals als feine Aquarelle oder teilweise auch nur in Bleistift mit Weißhöhungen ausgeführt.
Seien Werke befinden sich heute in vielen Museen wie zum Beispiel im Grazer Joanneum und in der Österreichische Galerie Belvedere.
Literatur
- Alfred Franck: Ignaz Rungaldier – Ein Grazer Künstler, Grazer Tagespost, 1877
- Alfred Franck: Ignaz Rungaldier - Nachruf, Kunst-Chronik, Beiblatt zur Zeitung für bildende Kunst, 12, 1877, Sp. 223
- Michael Bryan: Dictionary of painters and engravers, 1889
- Lothar Leischnig: Die Bildnis-Miniatur in Österreich von 1750 bis 1850", 1907, Seite 191
- Harald Fuchs: Die österreichischen Maler des 19. Jahrhunderts", Band 3, 1973
- G. Gsodam: Ignaz Rungaldier, Österreichisches Biographisches Lexikon 1815 – 1950; Band 9, Seite 328
- Katharina Elisabeth Rungaldier: Ignaz Rungaldier (1799-1876); sein Leben, seine Zeit, sein Werk, 2003
- Ignaz Rungaldier. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 29, E. A. Seemann, Leipzig 1935, S. 208f
Sowie in weiteren Kunstlexika: Müller-Singer, Nagler, Seubert, Wastler, Wurzbach
Weblinks
Kategorien:- Österreichischer Maler
- Geboren 1799
- Gestorben 1876
- Mann
Wikimedia Foundation.