Indospicin

Indospicin
Strukturformel
Strukturformel von Indospicin
Allgemeines
Name Indospicin
Andere Namen

L-2-Amino-6-amidinocapronsäure

Summenformel C7H15N3O2
CAS-Nummer 16377-00-7
PubChem 108010
Eigenschaften
Molare Masse 173,21 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Sicherheitshinweise
EU-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
keine Einstufung verfügbar
R- und S-Sätze R: siehe oben
S: siehe oben
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Vorlage:Infobox Chemikalie/Summenformelsuche vorhanden

L-Indospicin [Synonym: (S)-Indospicin] ist eine toxische, nicht proteinogene Aminosäure aus dem Hülsenfrüchtler Indigofera endecaphylla. Dort kommt es in Mengen von bis zu 0,15 % im Kraut und bis zu 2,0 % in den Samen vor.

Diese Pflanze wird in tropischen Gebieten als Futterpflanze verwendet. Die Nachkommen trächtiger Tiere, welche die Pflanze fressen, erleiden ein embryopathisches Syndrom, welches durch Gaumenspalten, Zwergenwuchs und akute Leberschäden charakterisiert ist. Des Weiteren wurden auch Leberzirrhosen beobachtet. Bei Menschen sind bisher jedoch keine Vergiftungen bekannt.

Die toxischen Effekte (es wird z.B. für bestimmte Pferdekrankheiten verantwortlich gemacht) beruhen auf der Wirkung als L-Arginin-Antimetabolit und einer daraus folgenden Beeinträchtigung der Proteinbiosynthese. Außerdem hemmt es die konstitutiven und induzierbaren NO-Synthasen und ist teratogen.

L-Indospicin kommt auch in anderen Indigofera Arten wie Indigofera mucronata vor und wird in einigen weiteren vermutet. Da sich in diesen neben Indospicin auch die Gifte Canavanin und Hiptagensäure befinden, gibt es zum Teil widersprüchliche Aussagen in der Literatur über Art und Stärke der Toxizität der Pflanzen.[2]

Literatur

  • Eberhard Teuscher und Ulrike Lindequist: Biogene Gifte. 3. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart.

Einzelnachweise

  1. In Bezug auf ihre Gefährlichkeit wurde die Substanz von der EU noch nicht eingestuft, eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  2. Robert Hegnauer, Minie Hegnauer: Chemotaxonomie der Pflanzen; ISBN 978-3-7643-6269-0.

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