- Intel-6-Serie
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Die Intel-6-Serie ist eine Serie von Mainboard-Chipsätzen der Firma Intel und Nachfolger der Intel-5-Serie. Die neue Chipsatzserie, die auch unter dem Codename „Cougar Point“ geführt wird, wurde notwendig, da die Anfang Januar 2011 vorgestellten Prozessoren der Sandy-Bridge-Generation inkompatibel zur alten Chipsatzserie sind.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Die Chipsätze der 6er-Serie basieren auf dem Zwei-Chipsatz-Design der Vorgängergeneration, wobei der eigentliche Mainboard-Chipsatz nur noch aus einem einzelnen PCH-Chip (Platform Controller Hub) besteht, der noch im 65-nm-Fertigungsverfahren produziert wird. Alle bisherigen Modelle sind für den Sockel 1155 (H2) ausgelegt, der für den Betrieb der Sandy-Bridge-Prozessoren notwendig ist. Die technisch größte Veränderung gegenüber den Vorgängern ist die vollständige Anbindung von PCI Express 2.0, dessen maximal acht Ports nun mit bis zu 5 GT/s arbeiten können (statt 2,5 GT/s),[1] sowie die native Unterstützung für den SATA-Standard mit 6 GBit/s.
Eine Besonderheit der neuen Chipsatzserie ist, dass fast alle Taktungen an den Bustakt (engl. Bus Clock, Abk. BCLK) des Prozessors gekoppelt sind. Dadurch ist das bisherige Übertakten durch Anheben des Front Side Bus oder BCLK praktisch nicht mehr möglich. Stattdessen wird nun ein Prozessor mit offenem Multiplikator benötigt (K-Serie). Dieser offene Multiplikator kann aber nur verstellt werden, wenn der Chipsatz das Feature „Intel Extreme Tuning“ unterstützt, was zunächst nur auf dem P67 der Fall war.
Alle Prozessoren des Sockel 1155 (H2) verfügen über eine integrierte Grafikeinheit für deren Betrieb der Chipsatz über das „Flexible Display Interface“ verfügen muss. Dieses unterstützt die Formate DVI, HDMI 1.4a und DisplayPort (mit HDCP). Der einzige Chipsatz, der über dieses Feature nicht verfügt, ist der P67-Chipsatz. Da dieser aber zum Übertakten benötigt wird, musste der Kunde sich zunächst zwischen der integrierten Grafikeinheit und dem „Intel Extreme Tuning“ entscheiden. Dieser Umstand wurde am 11. Mai 2011 mit dem Z68-Chipsatz behoben, der sowohl übers „Intel Extreme Tuning“, als auch übers „Flexible Display Interface“ verfügt und als einziger SSD-Caching unterstützt.[2]
Technische Probleme
Am 31. Januar 2011 wurde von Intel nach Hinweisen eines OEM-Herstellers ein Hardware-Bug im Chipsatz entdeckt, der zu einem Auslieferungsstopp führte. Aufgrund eines Designfehlers bei der Entwicklung des PCH-Chip wird ein Transistor mit zu hoher Spannung versorgt und altert dementsprechend schneller. Dadurch kann es zu Fehlern bei der Datenübertragung auf den SATA-II-Ports (3 GBit/s) kommen, die SATA-III-Ports (6 GBit/s) sind dagegen nicht betroffen. Von diesem Bug sind alle PCH-Chips im B2-Stepping betroffen. Da bis zur Entdeckung des Fehlers dies auch die einzige Revision war, die in den Handel gelangt war, sind somit alle ausgelieferten Mainboards für den Sockel 1155 betroffen. Obwohl alle Mainboards davon betroffen sind, gab Intel an, dass die Ausfallrate bei „nur“ 5 bis 15 % binnen drei Jahre liegt. Seit März 2011 wird der PCH-Chip im fehlerbereinigten B3-Stepping an die Mainboardhersteller ausgeliefert. Den Gesamtschaden beziffert Intel auf rund eine Milliarde US-Dollar.[3]
Modellübersicht
Chipsatz Marktsegment Offizieller
LaunchSockel Systembus PCIe 2.0 PCI USB-Ports Serial ATA PATA Intel Extreme Tuning Flexible Display Interface TDP CPU Chipsatz SATA-II-Ports
(3 Gbit/s)SATA-III-Ports
(6 Gbit/s)Unterstützte
RAID-ModiB65[4] OEM-Desktop 20. Feb. 2011 1155 (H2) DMI 2.0 1× 16 Lanes 8 Lanes ja 12 (2.0) 5 1 keine nein nein ja 6,1 W H61[5] Low-End-Desktop 20. Feb. 2011 1155 (H2) DMI 2.0 1× 16 Lanes 6 Lanes nein 10 (2.0) 4 keine keine nein nein ja 6,1 W H67[6] Mainstream-Desktop 9. Jan. 2011 1155 (H2) DMI 2.0 1× 16 Lanes 8 Lanes nein 14 (2.0) 4 2 0, 1, 0+1, 5, JBOD nein nein ja 6,1 W P67[7] Performance-Desktop 9. Jan. 2011 1155 (H2) DMI 2.0 1× 16 oder
2× 8 Lanes8 Lanes nein 14 (2.0) 4 2 0, 1, 0+1, 5, JBOD nein ja nein 6,1 W Q67[8] Business-Desktop 20. Feb. 2011 1155 (H2) DMI 2.0 1× 16 Lanes 8 Lanes ja 14 (2.0) 4 2 0, 1, 0+1, 5, JBOD nein nein ja 6,1 W Z68[9] Performance-Desktop 11. Mai 2011 1155 (H2) DMI 2.0 1× 16 oder
2× 8 Lanes8 Lanes nein 14 (2.0) 4 2 0, 1, 0+1, 5, JBOD nein ja ja 6,1 W HM65[10] Mobile Q1 2011 PGA988 (G2)
BGA 1023DMI 2.0 1× 16 Lanes 8 Lanes ja 12 (2.0) 4 2 keine nein nein ja 3,9 W HM67[11] Mobile Q1 2011 PGA988 (G2)
BGA 1023DMI 2.0 1× 16 Lanes 8 Lanes ja 14 (2.0) 4 2 0, 1, 0+1, 5, 10 nein ja ja 3,9 W QM67[12] Mobile 20. Feb. 2011 PGA988 (G2)
BGA 1224DMI 2.0 1× 16 Lanes 8 Lanes ja 14 (2.0) 4 2 0, 1, 0+1, 5, 10 nein ja ja 3,9 W QS67[13] Mobile 20. Feb. 2011 PGA988 (G2)
BGA 1224DMI 2.0 1× 16 Lanes 8 Lanes ja 14 (2.0) 4 2 0, 1, 0+1 nein ja ja 3,4 W Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Test: Intel „Sandy Bridge“ - Chipsätze (Seite 15). ComputerBase, 3. Januar 2011, abgerufen am 5. Januar 2011.
- ↑ Intel Z68 im Test: Neuer Mainboard-Chip für Sandy Bridge - SSD-Caching, Lucid Virtu und OC-Potenzial geprüft. PC Games Hardware, 11. Mai 2011, abgerufen am 11. Mai 2011.
- ↑ Weitere Details zu Intels Chipsatz-Fiasko. ComputerBase, 1. Februar 2011, abgerufen am 1. Februar 2011 (englisch).
- ↑ Intel® B65 Express Chipset. Intel ARK, abgerufen am 5. Januar 2011 (englisch).
- ↑ Intel® H61 Express Chipset. Intel ARK, abgerufen am 7. März 2011 (englisch).
- ↑ Intel® H67 Express Chipset. Intel ARK, abgerufen am 5. Januar 2011 (englisch).
- ↑ Intel® P67 Express Chipset. Intel ARK, abgerufen am 5. Januar 2011 (englisch).
- ↑ Intel® Q67 Express Chipset. Intel ARK, abgerufen am 5. Januar 2011 (englisch).
- ↑ Intel® Z68 Express Chipset. Intel ARK, abgerufen am 29. Juni 2011 (englisch).
- ↑ Mobile Intel® HM65 Express Chipset. Intel ARK, abgerufen am 31. Januar 2011 (englisch).
- ↑ Mobile Intel® HM67 Express Chipset. Intel ARK, abgerufen am 31. Januar 2011 (englisch).
- ↑ Mobile Intel® QM67 Express Chipset. Intel ARK, abgerufen am 31. Januar 2011 (englisch).
- ↑ Mobile Intel® QS67 Express Chipset. Intel ARK, abgerufen am 31. Januar 2011 (englisch).
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