- Ioannis Kakridis (Philologe)
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Ioannis Kakridis (griechisch Ιωάννης Κακριδής, auch Johannes Theophanes Kakridis; * 1901 in Athen; † 1992 ebenda) war ein griechischer klassischer Philologe.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Kakridis war der Sohn des Altphilologen Theophanes Kakridis (1869–1929), der in Athen Professor für Lateinische Philologie war. Kakridis studierte Literaturwissenschaft an den Universitäten von Athen, Wien, Berlin und Leipzig. 1922/23 war er als Gymnasiallehrer in Spetses tätig. Im Zeitraum 1924–1931 war er Herausgeber des Historischen Wörterbuchs der griechischen Sprache der Akademie von Athen.
Er promovierte an der Universität Athen und wurde 1930 zunächst Dozent, 1933 Professor an der Aristoteles-Universität Thessaloniki, später an den Universitäten von Athen, Tübingen, Stockholm, Lund und Uppsala. Kakridis war ein Homer-Gelehrter und einer der wichtigsten Klassikkenner des zwanzigsten Jahrhunderts in Griechenland.
Er war ein überzeugter Verfechter der Übernahme der monotonischen Orthographie in die griechische Sprache. 1941 wurde er von der Fakultät an der Universität von Athen wegen der Veröffentlichung eines Vortrags im monotonischen System angezeigt, was zum so genannten „Akzente-Prozess“ und seiner Suspendierung und später Entlassung von der Universität führte.[1]
Werk
Kakridis hat zahlreiche Schriften veröffentlicht. Seine wichtigsten Werke sind eine Übersetzung der Werke Homers zusammen mit Nikos Kazantzakis in die neugriechische Sprache sowie eine fünfbändige Sammlung der griechischen Mythologie.
- Homeric Researches. Lund 1949; Nachdruck New York 1987, ISBN 0-8240-7757-1.
- Der Thukydideische Epitaphios. Ein stilistischer Kommentar. Beck, München 1961, ISBN 3-406-03266-4.
- Die alten Hellenen im neugriechischen Volksglauben. Heimeran, München 1967
- Neugriechische Scholien zu Homer. In: Gymnasium. Zeitschrift für Kultur der Antike und Humanistische Bildung. Band 78, Heft 6, 1971 (Tagung der Katholischen Akademie Freiburg über den Lebenswert des Griechischen vom 11. bis 13. Juni 1971).
- Homer revisited. Lund 1971.
Literatur
- Hubert Petersmann: Johannes Theophanes Kakridis (1901–1992). In: Eikasmós 4 (1993), S. 231–232.
Einzelnachweise
- ↑ Sophia Papaioannou: Translating Homer in 20th century Greece: the ‘Silent’ Voice of a Revolution.
Weblinks
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