Isabella Fortunata von Flemming

Isabella Fortunata von Flemming
Izabela Czartoryska, geborene Flemming

Isabella (Izabela) Fortunata von Flemming (* 3. März 1743 in Warschau; † 17. Juni 1835 in Wysock, Galizien) war eine polnische Aristokratin aus dem Hause von Flemming, durch Heirat Fürstin Czartoryska und als Schriftstellerin, Philanthropin,Mäzenin, Salonière und Kunstsammlerin tätig sowie Gründerin des ersten polnischen Nationalmuseums.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sie war Tochter des Schatzmeisters von Litauen, Georg Detlev von Flemming, und hatte am 18. November 1761 in Wołczyn den Fürsten Adam Kazimierz Czartoryski geheiratet. Der Ehe entstammten die Kinder Teresa, Maria Anna, Adam Jerzy, Konstanty Adam, Gabriela und Zofia.

1772 traf sie in Paris Benjamin Franklin, einen der Führer der Amerikanischen Revolution, und die französischen Philosophen Jean-Jacques Rousseau und Voltaire.

1775 machte sie zusammen mit ihrem Mann ihr Anwesen in Puławy zu einem Treffpunkt für Intellektuelle und Politiker. Sie entdeckte das Talent des jungen Malers Aleksander Orłowski und finanzierte ihn.

1784 vereinte sie die Patrioten, nachdem zwei ihrer Söhne von Katharina von Russland nach dem Kościuszko-Aufstand als politische Geiseln genommen worden waren.

Sie ließ 1796 den zerstörten Palast von Puławy wieder aufbauen und begann, ein Museum zu errichten. Unter den ersten Objekte waren die türkischen Trophäen aus der Schlacht bei Wien. Des Weiteren wurden historisch wertvolle Objekte aus polnischen Familien und königliche Schätze aufgenommen.

1801 eröffnete sie das erste Museum, den sogenannten Tempel der Sibylle, der eine berühmte Sammlung polnischer Altertümer enthielt. Außerdem ließ sie auf dem Anwesen in Puławy prächtige Gärten, Volksschulen und Fabriken bauen.

Während des Novemberaufstandes von 1830, als das Museum geschlossen und alle Objekte evakuiert wurden, war ihr Schloss ein Hospital für Verwundete und ein Zufluchtsort für die flüchtenden Patrioten. Nach dem unglücklichen Ausgang der Revolution zog sie sich nach Wysock in Galizien zurück, wo sie am 17. Juni 1835 starb.

Die lange in Paris aufbewahrte Sammlung aus Puławy wurde durch ihren Enkel Władysław Czartoryski der Öffentlichkeit im Jahre 1878 als Czartoryski-Museum in Krakau erneut zugänglich gemacht.

Werke

  • Myśli różne o sposobie zakładania ogrodów (1805)
  • Pielgrzym w Dobromilu, czyli nauki wiejskie (abt. 1818)

Literatur

  • Katrin Schulze: »Verschiedene Gedanken über die Art und Weise, Gärten anzulegen«. Die polnische Fürstin Izabela Czartoryska und ihr Gartenbuch aus dem Jahr 1805. In: Die Gartenkunst, Jahrgang 17/2005 Heft 2, S. 338ff.

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