Isidoro Malmierca

Isidoro Malmierca

Isidoro Octavio Malmierca Peolí (* 25. September 1930 in Havanna; † 11. August 2001 ebenda) war ein kubanischer Journalist und Politiker.

Biografie

Er studierte Gesellschaftswissenschaften an der Universität Havanna und engagierte sich früh in der kommunistischen Bewegung. Mit 17 wurde er Mitglied der Nachwuchsorganisation der Sozialistischen Volkspartei (PSP), 'Sozialistische Jugend' (JS), in der er später zum Generalsekretär aufstieg. Er engagierte sich im Widerstand gegen die Batista-Diktatur und wurde dabei mehrfach verhaftet. Im Frühjahr 1958 verließ er Kuba auf illegalem Weg, um in Moskau am XIII. Kongress des Komsomol teilzunehmen, der Jugendorganisation der Kommunistischen Partei der Sowjetunion.

Nach der von Fidel Castro angeführten Kubanischen Revolution rückte Malmierca 1960 in die Nationale Leitung der PSP auf, und organisierte als Generalsekretär der Sozialistischen Jugend deren Auflösung und Übergang in die auf Betreiben Che Guevaras gegründete 'Vereinigung der Rebellenjugend' (AJR). Parallel zur Tätigkeit als parteipolitischer Stratege war er am Aufbau der neuen Sicherheitsstruktur beteiligt. So wurde er 1961 erster Leiter der im Innenministerium neu geschaffenen Abteilung für Staatssicherheit (DSE), dem der innerhalb der Struktur der Revolutionären Streitkräfte entstandene Geheimdienst unterstellt wurde, und diente als stellvertretender Innenminister. Nachdem die PSP 1961 mit Castros Bewegung des 26. Juli (M-26-7) verschmolzen wurde, war Malmierca in den dabei gebildeten Nachfolgeorganen aktiv: Aus den 'Integrierten Revolutionären Organisationen' (ORI) wurde 1962 die 'Einheitspartei der Kubanischen Sozialistischen Revolution' (PURSC), aus der 1965 schließlich die Kommunistischen Partei Kubas (PCC) entstand, deren erstem Zentralkomitee Malmierca angehörte. Er wurde erster Chefredakteur der erstmals am 4. Oktober 1965 herausgegebenen Parteizeitung Granma. Von 1967 bis 1973 war Malmierca stellvertretender Direktor des Nationalen Fischereiinstituts. 1973 wurde in das Sekretariat des Zentralkomitees gewählt.

1976 wurde er als Nachfolger von Raúl Roa García als Außenminister in den Ministerrat Kubas berufen. In dieser Funktion vertrat er insbesondere die Haltung Kubas in der Außenpolitik während der Entsendung von Einheiten der Streitkräfte (Fuerzas Armadas Revolucionarias) zum Militäreinsatz in Angola als diese Aktionen auch von der Bewegung der Blockfreien Staaten kritisiert wurde,[1] aber auch während der massenhaften Ausreisen von Kubanern in die USA auf dem Seeweg in zum Teil selbst gebauten Booten.

Das von ihm 1992 aus gesundheitlichen Gründen niedergelegte Amt des Außenministers übernahm der langjährige Erste Vizeaußenminister Ricardo Alarcón de Quesada.

Malmierca starb an den Folgen von Lungenkrebs. Sein Sohn, Rodrigo Malmierca Díaz, ist seit März 2009 kubanischer Minister für Außenhandel und auswärtige Investitionen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. DER SPIEGEL: "Dritte Welt: Tito gegen Castro" (3. September 1979)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Isidoro Malmierca Peoli — Infobox Person name=Isidoro Malmierca Peoli caption= birth date=1927 birth place=Havana, Cuba death date=August 11, 2001 death place=Havana, CubaIsidoro Malmierca Peoli (1927 – August 11, 2001), was Cuba s foreign minister from 1976 to 1992 and a …   Wikipedia

  • Ministerrat Kubas — Der Ministerrat Kubas (span.: Consejo de Ministros de Cuba) ist das höchste administrative Organ des Staates Kuba. Seine Mitglieder werden durch die Asamblea Nacional del Poder Popular, das kubanische Parlament, auf Vorschlag des Präsidenten des… …   Deutsch Wikipedia

  • Cronología del Consejo de Ministros de Cuba — Saltar a navegación, búsqueda Artículo principal: Consejo de Ministros de Cuba Contenido 1 Gobierno actual 2 Presidencia del Consejo de Ministros (Comité Ejecutivo) …   Wikipedia Español

  • Мальмиерка Пеоли, Исидоро — Исидоро Мальмиерка Пеоли Isidoro Malmierca Peoli …   Википедия

  • List of Foreign Ministers of Cuba — This is a list of Foreign Minister of Cuba from 1933 to the present. See also list of Presidents of Cuba.Foreign Ministers of Cuba, 1933–present* Carlos Saladrigas Zayas (1st time) (b. 1900 1957) : 1933 * Manuel Márquez Sterling y Loret de Mola… …   Wikipedia

  • Historia del constitucionalismo cubano — La historia del constitucionalismo cubano comienza en 1812, según varios historiadores, con la promulgación de la Constitución del 18 de marzo de 1812 como resultado de las Cortes de Cádiz, que dieron organización constitucional a todo el imperio …   Wikipedia Español

  • Minister of Foreign Affairs (Cuba) — This is a list of Foreign Minister of Cuba from 1933 to the present. See also list of Presidents of Cuba. Foreign Ministers of Cuba, 1933–present Carlos Saladrigas Zayas (1st time) (b. 1900 1957) : 1933 Manuel Márquez Sterling y Loret de… …   Wikipedia

  • Órganos de Seguridad de Estado en Cuba — Este artículo o sección sobre política y guerra necesita ser wikificado con un formato acorde a las convenciones de estilo. Por favor, edítalo para que las cumpla. Mientras tanto, no elimines este aviso puesto el 18 de junio de 2010. También …   Wikipedia Español

  • Raúl Roa García — (* 18. April 1907 in Havanna; † 6. Juli 1982 ebenda) war ein kubanischer Revolutionär und Politiker. Biografie Roa begann sich bereits früh politisch zu engagieren und wurde 1930 zum Mitglied der Studentenvertretung gewählt. 1931 wurde er wegen… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”