Cebus olivaceus

Cebus olivaceus
Brauner Kapuziner

Brauner Kapuziner (Cebus olivaceus)

Systematik
Ordnung: Primaten (Primates)
Unterordnung: Trockennasenaffen (Haplorhini)
Teilordnung: Neuweltaffen (Platyrrhini)
Familie: Kapuzinerartige (Cebidae)
Gattung: Kapuzineraffen (Cebus)
Art: Brauner Kapuziner
Wissenschaftlicher Name
Cebus olivaceus
Schomburgk, 1848

Der Braune Kapuziner (Cebus olivaceus, früher auch als Cebus nigrivittatus bezeichnet) ist eine Primatenart aus der Gattung der Kapuzineraffen (Cebus).

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Braune Kapuziner erreichen eine Kopfrumpflänge von 37 bis 46 Zentimetern, der Schwanz ist 40 bis 55 Zentimeter lang. Mit einem Gewicht von bis zu 3,5 Kilogramm sind Männchen deutlich schwerer als Weibchen, die rund 2,5 bis 2,8 Kilogramm erreichen. Ihr Fell ist überwiegend graubraun gefärbt, an der Oberseite des Kopfes befindet sich ein schwarzer Fleck. Auch die Unterarme sind schwarz oder schwarzgrau gefärbt. Der Schwanz endet in einer dunklen Spitze, er kann – insbesondere bei der Nahrungsaufnahme – als Greifschwanz eingesetzt werden.

Verbreitung und Lebensraum

Braune Kapuziner sind im nordöstlichen Südamerika beheimatet. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst Venezuela, Guyana, Surinam, Französisch-Guayana und das nordöstliche Brasilien nördlich des Amazonas; eventuell leben sie auch im nördlichen Kolumbien. Ihr Lebensraum sind Wälder, wobei sie sowohl in Regen- als auch in trockenen Waldtypen vorkommen können.

Lebensweise

Braune Kapuziner sind tagaktive Baumbewohner, die vor allem die mittlere Kronenregion bevorzugen. Sie leben in Gruppen aus 10 bis 40 Tieren, die sich aus mehreren Männchen und Weibchen sowie den Jungtieren zusammensetzen. Beide Geschlechter etablieren eine Rangordnung, das höchstrangige Weibchen dominiert alle Gruppenmitglieder mit Ausnahme des führenden Männchens. Das Territorium einer Gruppe umfasst 25 bis 40, manchmal auch bis zu 100 Hektar, die Tagesstreifzüge sind lang.

Nahrung

Braune Kapuziner sind Allesfresser, die sowohl Früchte, Nüsse, Samen und Knospen als auch Insekten, Spinnen, Vogeleier und kleine Wirbeltiere zu sich nehmen.

Fortpflanzung

Braune Kapuziner haben eine polygame Sozialstruktur, das führende Männchen der Gruppe zeugt die meisten Jungtiere. Die Weibchen bringen nach einer rund 160-tägiger Tragzeit meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Das Neugeborene wiegt bei der Geburt rund 200 bis 500 Gramm und klammert sich sofort an den Bauch der Mutter. Nach rund zwei bis vier Monaten wird das Junge entwöhnt. Weibchen werden mit 4 bis 5 Jahren und Männchen mit 6 bis 8 Jahren geschlechtsreif.

Gefährdung

Braune Kapuziner sind weit verbreitet, es sind keine größeren Gefährdungen bekannt. Die IUCN listet sie als nicht gefährdet (least concern).

Systematik

Braune Kapuziner werden innerhalb der Kapuzineraffen in die Gruppe der „ungehaubten Kapuziner“ gezählt. Es werden vier Unterarten unterschieden: Cebus olivaceus apiculatus, C. o. brunneus, C. o. nigrivittatus und Cebus o. olivaceus, deren systematischer Status allerdings umstritten ist und die nicht allgemein anerkannt werden. Eine ehemalige weitere Unterart, der Kaapori-Kapuziner, gilt heute als eigenständige Art.

Literatur

  • Thomas Geissmann: Vergleichende Primatologie, Springer-Verlag 2003, ISBN 3540436456
  • D. E. Wilson & D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, 2005. ISBN 0801882214

Weblinks


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