James Webb (Historiker)

James Webb (Historiker)

James Charles Napier Webb (* 13. Januar 1946 in Edinburgh; † 8. Mai 1980 bei Durisdeer, Bezirk Dumfries and Galloway, Südschottland) war ein schottischer Historiker und Kulturwissenschaftler. Er gilt als Pionier der historischen Betrachtung des Okkultismus und seines Kontextes im 19. und 20. Jahrhundert.

Webb studierte Geschichte und Neuere Sprachen am Trinity College in Cambridge.[1] Sein erstes Buch, The Flight from Reason (1971), wurde in Fachkreisen hoch gelobt, aber über diese Kreise hinaus kaum beachtet. Als Fortsetzung erschien 1976 The Occult Establishment. Webbs drittes bedeutendes Werk ist The Harmonious Circle (1980), das sich mit Georges I. Gurdjieff und P. D. Ouspensky befasst. Daneben besorgte er als Herausgeber etwa 65 Bände historischer und anthologischer Publikationen in den Bereichen Okkultismus, Spiritismus, Theosophie und Parapsychologie.

Webb betrachtete sich selbst als Sachbuchautor, fand aber als solcher kein Auskommen. Hinzu kamen schwere psychische Probleme mit Anzeichen einer Schizophrenie. Am 8. Mai 1980 nahm er sich im Alter von 34 Jahren das Leben.

Heute ist James Webb als Pionier der Erforschung des Okkultismus und angrenzender Bereiche der Esoterik geachtet, und seine beiden Hauptwerke The Occult Underground und The Occult Establishment wurden unlängst ins Deutsche übersetzt.

Schriften

  • The Flight from Reason – The Age of the Irrational I. Macdonald & Co., London 1971
    • Neuauflage als: The Occult Underground. Open Court, La Salle, Ill. 1974
    • deutsch: Die Flucht vor der Vernunft. Politik, Kultur und Okkultismus im 19. Jahrhundert. Marix, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-86539-213-8
  • The Occult Establishment, 1976
    • deutsch: Das Zeitalter des Irrationalen. Politik, Kultur & Okkultismus im 20. Jahrhundert. Marix, Wiesbaden 2008, ISBN 978-3-86539-152-0
  • The Harmonious Circle: The Lives and Work of G. I. Gurdjieff, P.D. Ouspensky, and Their Followers. Putnam Publishing 1980

Einzelnachweise

  1. Zu Leben und Werk siehe Marco Frenschkowski: Okkulte Subkulturen als Gegenstand kulturwissenschaftlicher Forschung: James Webb (1946–1980), Vorwort zu James Webb: Die Flucht vor der Vernunft, Wiesbaden 2009, S. 7–33.

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