- Jan Paul Nagel
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Jan Paul Nagel (sorbisch Jan Pawoł Nagel; * 8. Mai 1934 in Lohsa; † 21. Mai 1997 in Litschen; eigentlich Horst Nagel) war ein sorbischer Komponist.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Vor seinem Abitur, das er in Bautzen ablegte, war er bereits als 14-jähriger Lernender an der Musikschule Görlitz. Er studierte zunächst von 1954 bis 1957 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin, bevor er Lehrer an der Sorbischen Oberschule in Cottbus wurde. Daneben arbeitete er als Musikredakteur beim Sender Cottbus.[1] 1964 ernannte man ihn zum Chorleiter am Staatlichen Ensemble für sorbische Volkskultur in Bautzen und er arbeitete fortan als freier Komponist. 1968 änderte er seinen Vornamen Horst in Jan Paul und gründete den sorbischen Kammerchor. Jan Paul Nagel war Vorsitzender des Arbeitskreises sorbischer Musikwissenschaftler und wurde 1991 Vorsitzender der Domowina. Verheiratet war er in zweiter Ehe mit der Autorin Elke Nagel. Er verstarb nach schwerer Krankheit im Mai 1997[2].
Werke
Nagel komponierte zahlreiche Musikstücke, darunter Sinfonien, Kammermusik, Kantaten, Chorlieder und auch Schlager. Bekannt ist auch sein Orchesterwerk „Passacalia“. Er war Herausgeber und Autor mehrerer Liederbücher. Seine Autobiografie erschien 1993 unter dem Titel "Kindheit in Litschen" (Verlag Domowina, ISBN 978-3-7420-1506-8)
Auswahl
- Flötensonate Nr. 1 1985
- Flötensonate Nr. 2 1985
- Flötensonate Nr. 3 1990
- Flötensonate Nr. 4 (Skizzen)
- Flötensonate Nr. 5 1990/91
- Konzert für Klavier und Streichorchester
- Klavierquintett
- Klaviertrio
- Ave Maria (Motette)
- Streichquartett Nr. 2
- Kocoriana-Suite im alten Stil
- Vorspiel und Toccata für Violoncello und Klavier
- Variationen für Violoncello und Orchester über einen alten sorbischen Tanz
Auszeichnungen
- Als Leiter des Kulturensembles der Sorbischen Oberschule in Cottbus erhielt er 1956 den Ćišinski-Preis.
Literatur
- Radochla, Edeltraud: Jan Paul Nagel : Komponist, Dirigent und Förderer der sorbischen/wendischen Kultur, in: Stog - Der Schober : das Jahrbuch mit Geschichten aus dem Spreewald / Hrsg.: Förderverein Heimatgeschichte "Stog" e.V., Burg, 2008
Weblinks
- Literatur von und über Jan Paul Nagel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- ausführliche Biografie
- Nagel in der NLOC
Einzelnachweise
- ↑ http://www.lr-online.de/regionen/Cottbus;art1049,1645839
- ↑ http://www.ena-musikverlag.de/?page_id=222
Arnošt Bart (zunächst kommissarisch)(1912–1927) | Jakub Šewčik (1927–1930) | Jan Křižan (1930–1933) | Pawoł Nedo (1933–1950) | Kurt Krjeńc (1951–1973) | Jurij Grós (1. Sekretär des Bundesvorstandes) (1964–1990) | Bjarnat Cyž (1990–1991) | Jan Pawoł Nagel (1991–1992) | Jakub Brankačk (1993–2000) | Jan Nuk (2000–2011) | Dawid Statnik (seit 2011)
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