- Lohsa
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Wappen Deutschlandkarte 51.38416666666714.403611111111114Koordinaten: 51° 23′ N, 14° 24′ OBasisdaten Bundesland: Sachsen Direktionsbezirk: Dresden Landkreis: Bautzen Höhe: 114 m ü. NN Fläche: 134,18 km² Einwohner: 5.744 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 43 Einwohner je km² Postleitzahl: 02999 Vorwahlen: 035724/035726 Kfz-Kennzeichen: BZ Gemeindeschlüssel: 14 6 25 330 Gemeindegliederung: 15 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Am Rathaus 1
02999 LohsaWebpräsenz: Bürgermeister: Udo Witschas (CDU) Lage der Gemeinde Lohsa im Landkreis Bautzen Lohsa, sorbisch Łaz, ist die flächengrößte Gemeinde im sächsischen Landkreis Bautzen in der Oberlausitz. Die Einheitsgemeinde Lohsa liegt an der Kleinen Spree, östlich der Städte Wittichenau und Hoyerswerda.
Mehrere Seen des entstehenden Lausitzer Seenlands liegen teilweise oder ganz im Gemeindegebiet. Das Speicherbecken Lohsa I und der mit ihm in Verbindung stehende Silbersee sind die Restlöcher ehemaliger Braunkohletagebaue, deren Flutung im Februar 1971 begann. Nördlich von Lohsa entstand 2001 der Dreiweibernsee nach der Flutung des 1989 stillgelegten Braunkohlentagebaues Lohsa. Östlich von Weißkollm befindet sich mit dem Speicherbecken Lohsa II ein weiterer Tagebausee. Südlich des früheren Ortsteils Bärwalde schließt sich in geringer Entfernung zur Gemeindegrenze der Bärwalder See an.
Inhaltsverzeichnis
Ortsgliederung
Zur Einheitsgemeinde Lohsa gehören folgende 15 Ortsteile:
- Dreiweibern (Tři Žony); 44 Einwohner
- Driewitz (Drěwcy); 142 Einwohner
- Friedersdorf (Bjedrichecy; mit Womjatke, auch als Neu Friedersdorf bezeichnet); 202 Einwohner
- Groß Särchen (Wulke Ždźary); 1188 Einwohner
- Hermsdorf/Spree (Hermanecy); 206 Einwohner
- Koblenz (Koblicy); 401 Einwohner
- Lippen (Lipiny); 78 Einwohner
- Litschen (Złyčin); 294 Einwohner
- Lohsa (Łaz); 1728 Einwohner
- Mortka (Mortkow; in der Zeit vom 30. November 1936 bis 1947 in Grube Ostfeld umbenannt); 189 Einwohner
- Riegel (Roholń); 125 Einwohner
- Steinitz (Šćeńca; mit Kolbitz und Neu Steinitz); 331 Einwohner
- Tiegling (Tyhelc); 57 Einwohner
- Weißig (Wysoka); 76 Einwohner
- Weißkollm (Běły Chołmc); 799 Einwohner
Die Einwohnerzahlen der einzelnen Orte stammen vom Meldeamt Lohsa (Stand 31. Dezember 2009) und weisen auf Grund unterschiedlicher Berechnungsvorschriften in ihrer Summe eine Abweichung zu den Einwohnerzahlen der Gemeinden auf, die vom Statistischen Landesamt des Freistaates Sachsen herausgegeben werden.
Aufgrund des Braunkohlenabbaus sind auf den heutigen Gemeindefluren folgende Dörfer teilweise oder ganz devastiert worden:
- Buchwalde (1926–1932),
- Dreiweibern (teilweise, 1985),
- Geißlitz (1960),
- Kolpen (1960),
- Lippen (teilweise, 1960–1961),
- Neida (von 1936 bis 1947 in Köhlergrund umbenannt, 1951–1952 abgerissen),
- Neu Lohsa (1943–1947),
- Ratzen (1960),
- Scheibe (1984),
- Ziegenpfauze (1955).
Geschichte
Der Ort Lohsa wurde erstmals 1343 unter dem Namen „Lose“ urkundlich erwähnt. 1346 wird die Lohsaer Kirche erstmals in einer Urkunde erwähnt und ist damit eine der ältesten Kirchen der nördlichen Oberlausitz. Das Lohsaer Gut wird 1350 erstmals als Besitz derer von Pannewitz und Schreibersdorf in der Herrschaft Neschwitz erwähnt. Im Jahr 1470 wird Balthaser von Schreibersdorf als Besitzer von Lohsa, Friedersdorf und Weißkollm genannt. Im Jahre 1523 erwirbt Bernhard von Gersdorf das Gut Lohsa. 1547 kauft Christoph von Schreibersdorf zu Lohsa die Dörfer Litschen, Driewitz und Lippen. Vom Ende des 16. bis Mitte des 17. Jahrhunderts wechselt das Gut Lohsa mehrfach die Besitzer.
Eingemeindungen
Dreiweibern und Ratzen gehören seit 1938 zu Lohsa. Im Jahr 1994 wurden fünf Gemeinden eingegliedert[2], von denen Bärwalde 1998 nach Boxberg/O.L. umgegliedert wurde[3]. Lippen wechselte im Jahr 1996 von Uhyst nach Lohsa.[4] Die 1995 neu gebildete Gemeinde Knappensee[5] wurde 2005 aufgelöst. Ihre Ortsteile Groß Särchen und Koblenz kamen zu Lohsa.[6]
Ehemalige Gemeinde Datum Anmerkung Bärwalde 1. Januar 1957
1. Januar 1978
1. Januar 1994
1. Januar 1998Eingemeindung nach Merzdorf,
Ausgliederung aus Merzdorf,
Eingemeindung nach Lohsa,
Umgliederung nach Boxberg/O.L.Dreiweibern 1. April 1938 Driewitz 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Litschen Friedersdorf 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Litschen Groß Särchen 1. Oktober 1995
1. Januar 2005Eingemeindung nach Knappensee,
Umgliederung nach LohsaHermsdorf/Spree 1. Januar 1994 Knappensee 1. Januar 2005 Eingemeindung nach Lohsa und Königswartha Koblenz 1. Oktober 1995
1. Januar 2005Eingemeindung nach Knappensee,
Umgliederung nach LohsaLippen 1. Mai 1974
1. Januar 1996Eingemeindung nach Uhyst,
Umgliederung nach LohsaLitschen 1. Januar 1994 Mortka 1. Januar 1957 Eingemeindung nach Litschen Ratzen 1. April 1938 Riegel 1. Januar 1978 Eingemeindung nach Weißkollm Scheibe 1. April 1938 Eingemeindung nach Riegel Steinitz 1. Januar 1994 Weißig 1. April 1938
1945
1948Eingemeindung nach Hermsdorf/Spree,
Umgliederung nach Steinitz,
Umgliederung nach Hermsdorf/SpreeWeißkollm 1. Januar 1994 Gemeindewappen
Seit 1992 hat Lohsa ein Wappen. Zur Bedeutung: Lohsa war früher ein von Sümpfen umgebener Ort (grüne Wellenlinie). Ursprünglich bestritten die Bürger ihren Lebensunterhalt hauptsächlich durch die Fischerei (blauer Fisch). Seit 1935 prägte der Bergbau das Landschaftsbild (Hammer und Schlägel). Heute werden auf dem Gebiet des Landschafts-, Umwelt- und Naturschutzes große Anstrengungen unternommen, um vorhandene Naturdenkmäler zu schützen, altes Tagebaugebiet zu rekultivieren, den Ort an Natur zu bereichern und diese Bestandteil des Ortsbildes werden zu lassen. So entstand aus dem ehemaligen Tagebau II des Braunkohlenwerkes Glückauf Knappenrode das Naherholungsgebiet Silbersee (blaue Wellenlinie). Auch am ehemaligen Tagebau Dreiweibern entwickelt sich ein Naherholungsgebiet. Im Rahmen der Rekultivierung entstandenen Teiche, die wieder der Fischzucht dienen werden und bereits zu diesem Zweck vorbereitet werden (blauer Fisch). Laut Jan Meschgangs Buch Die Ortsnamen der Oberlausitz bedeutet der sorbische Name für Lohsa Łaz: „Siedlung auf einem durch Rodung urbar gemachten Neuland.“ Deshalb steht im Zentrum des Wappens ein Baum (Kiefer).
Wirtschaft und Infrastruktur
Bildung
Die Gemeinde Lohsa verfügt über eine Grundschule in Groß Särchen, sowie eine Mittelschule.
Verkehr
Östlich der Gemeinde verläuft die Bundesstraße 156, westlich die B 96, über die die nordwestlich verlaufende B 97 erreichbar ist. Mit einem Bedarfshaltepunkt ist Lohsa an die Bahnstrecke Hoyerswerda–Niesky–Görlitz angebunden.
Sehenswürdigkeiten
- Lohsaer Seenlandschaft
- Geologischer Lehrpfad mit über achtzig Findlingen am Silbersee
Bauwerke
Museen und Ausstellungen
- Radio- und Bergbau-Museum Lohsa, Bahnhofstr. 4a, nur Sonntag nachmittags geöffnet
- Zejler-Smoler-Haus, Webseite
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Rosemarie Ackermann (* 1952), deutsche Hochspringerin und Olympiasiegerin
- Jan Paul Nagel (1934-1997), deutscher Komponist
Weblinks
Commons: Lohsa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Webseite der Gemeinde Lohsa
- Lohsa im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
- Ortsteil Driewitz
- Ortsteil Friedersdorf
- Ortsteil Litschen
- Ortsteil Womjatke
- Kleine Chronologie zur Geschichte von Lohsa
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen – Bevölkerung des Freistaates Sachsen jeweils am Monatsende ausgewählter Berichtsmonate nach Gemeinden (Hilfe dazu)
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1994
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1998
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1996
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 1995
- ↑ StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2005
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