Jan Pětr Jordan

Jan Pětr Jordan
Jan Pětr Jordan

Jan Pětr Jordan (deutsch Johann Peter Jordan; * 15. Februar 1818 in Zischkowitz bei Bautzen; † 20. Mai 1891 in Wien) war ein sorbischer Wissenschaftler und Philosoph. Seine Pseudonyme waren Čěščanski (vom sorbischen Namen Čěškecy seines Geburtsortes abgeleitet) und Wićazec Pětr.

Von 1831 bis 1837 besuchte er das Kleinseitner Gymnasium in Prag, wo er im Anschluss an seine Schullaufbahn von 1837 bis 1838 Philosophie und Theologie und von 1838 bis 1840 Slawistik studierte. Als Student veröffentliche Jordan Artikel, die über die Sorben informierten und widmete sich der russischen Literatur. Weiterhin beschäftigte er sich mit der Sprachwissenschaft. Neben der Sammlung von Volksliedern publizierte er 1842 die Zeitung Jutnička.

Wegen seiner fortschrittlichen und proslawischen Einstellung musste er Prag verlassen und zog nach Leipzig. Dort wirkte er bis 1848 als Lektor für slawische Sprachen und Literaturen.

Politisch stand Jordan im Vormärz auf den Positionen des slawischen liberalen Bürgertums, welche auch demokratisches und radikales Gedankengut verfolgten. Sein Ziel war es, die nationalen Bewegungen der slawischen Völker zu unterstützen; er hing dabei jedoch der Vorstellung an, die slawischen Sprachen und Völker vereinen zu können.

Im Jahre 1848 kehrte er nach Prag zurück und arbeitete an der Vorbereitung zum Slawenkongress mit. Nach der Revolution von 1848/49 zog er sich aus der Politik zurück.

In Bautzen ist eine Straße nach ihm benannt.

Literatur

  • Serbski biografiski słownik. Domowina, Budyšin [Bautzen] 1970, S. 114–116 (von Jan Cyž).
  • Nowy biografiski słownik k stawiznam a kulturje Serbow. Domowina, Budyšin [Bautzen] 1984, S. 237–239 (von Jan Šołta).
  • Ernst Eichler u.a. (Hrsg.): Slawistik in Deutschland von den Anfängen bis 1945. Ein biographisches Lexikon. Domowina, Bautzen 1993, ISBN 3-7420-1538-9. S. 196–197

Weblinks

 Wikisource: Jan Pětr Jordan – sorbische Quellen und Volltexte

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