Jan Rüdiger

Jan Rüdiger

Jan Rüdiger (* 28. Dezember 1966 in Hamburg) ist ein deutscher Historiker für mittelalterliche Geschichte.

Der Sohn eines Versicherungskaufmanns und einer Groß- und Außenhandelskauffrau legte im Juni 1985 am Gymnasium Bramfeld in Hamburg das Abitur ab. Rüdiger studierte von 1985 bis 1993 in Hamburg, in Sheffield (Wintersemester 1987/88) und Toulouse (Wintersemester 1989/90) Geschichte mit den Nebenfächern Britische Literatur und Kultur sowie Okzitanistik. 1992 folgte in Hamburg der Magister mit einer Arbeit über Toulouse im Albigenserkrieg. 1998 promovierte er an der Universität Basel bei Achatz von Müller mit einer Arbeit über die Formen der Wahrnehmung von Aristokraten und Poeten im tolosanischen Okzitanien um 1200. Von 1996 bis 2001 hatte Rüdiger Lehraufträge an der Universität Rostock, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der Universität Hamburg und der Universität Basel. Von 2001 bis 2008 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für vergleichende Geschichte Europas im Mittelalter der Humboldt-Universität zu Berlin. 2007 erfolgte dort auch seine Habilitation mit einer Arbeit über die Polygynie und politische Kultur in Europa vom 9 bis 13. Jahrhundert. Im Sommersemester 2007 war er Gastwissenschaftler an der Syddansk Universitet in Odense.

Seit 1. Juli 2008 ist Rüdiger Geschäftsführender Leiter des Leibniz-Projektes „Politische Sprache im Mittelalter“ an der Universität Frankfurt am Main. 2008/2009 war er Vertretungsprofessor für Bernhard Jussen in Frankfurt am Main. Einen Ruf nach Trondheim auf eine Professur für Mittelalterliche Geschichte lehnte er 2011 ab. Seit Wintersemester 2011/2012 lehrt er als Nachfolger von Heribert Müller als Professor für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Frankfurt am Main.

Seine Forschungsschwerpunkte sind die mittelalterlichen Seeherrschaften (Thalassokratien) und regionalen Geschichtskulturen. Rüdiger beschäftigte sich in einem Forschungsprojekt mit den Sprachen im euromediterranen Mittelalter. Er untersuchte außerdem die aristokratische Polygynie im Hochmittelalter.

Schriften

  • Aristokraten und Poeten. Die Grammatik einer Mentalität im tolosanischen Hochmittelalter. Akademie Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-05-003594-3 (Rezension).

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