Jean Bart (1940)

Jean Bart (1940)
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Schlachtschiff Jean Bart
Das Schlachtschiff Jean Bart
Geschichte
Bauwerft: Ateliers et Chantiers de Penhoët, Saint-Nazaire
In Auftrag gegeben: 1935
Kiellegung: Dezember 1936
Stapellauf: 6. März 1940
Indienststellung: 1949
Schicksal: verschrottet 1969
Technische Daten
Wasserverdrängung: 48.950 t
Länge: 248 m
Breite: 35 m
Tiefgang: 9,60 m
Antrieb: 6 Dampfkessel (Typ Indret)
4 Dampfturbinen (Typ Parsons)
mit insgesamt 150.000 Wellen-PS auf 4 Schrauben
Höchstgeschwindigkeit: 32 Knoten
Reichweite: 7.671 sm bei 20 kn
3.181 sm bei 30 kn
Besatzung: 911 Mann (unvollständig)
1280 Mann während der Suez-Krise 1956
Bewaffnung: 8 × 380 mm (vorn in zwei Vierlingstürmen)
3 × 3 × 152 mm
12 × 2 × 100-mm-Flak
8 × 40-mm-Flak
14 × 2 × 57-mm-Flak
20 × 20-mm-Flak
Panzerung: Gürtel: 330 mm
Hauptdeck: 150 mm
Unterdeck: 40 mm

Die Jean Bart war ein französisches Schlachtschiff der Richelieu-Klasse aus dem Zweiten Weltkrieg. Benannt wurde sie nach dem Freibeuter Jean Bart. Wie ihr Schwesterschiff Richelieu hatte auch sie eine bewegte Geschichte und wurde erst 1949 offiziell in Dienst gestellt bzw. erst 1955 wirklich ganz fertiggestellt bzw. ausgestattet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Jean Bart war das zweite Schiff der Richelieu-Klasse. Diese war von den einige Jahre zuvor gebauten Schlachtschiffen der Dunkerque-Klasse abgeleitet und entworfen, um der Bedrohung durch die italienische Marine entgegenzutreten. Ihre Geschwindigkeit, Panzerung, Bewaffnung und die gesamte Technik waren auf der Höhe ihrer Zeit. Bemerkenswert waren die ungewöhnlichen Vierlingstürme.

Sie wurde in Saint-Nazaire auf der Werft Chantiers de Penhoët im Dezember 1936 auf Kiel gelegt und hatte ihren Stapellauf am 6. März 1940. Kaum zu 75 % fertiggestellt, die Maschinen waren noch nie gelaufen, fuhr sie im Juni 1940 nach Casablanca in Marokko, um dem Vormarsch der deutschen Wehrmacht in Frankreich zu entkommen. Nur einer ihrer zwei 38-cm-Geschütztürme war vorhanden. Der andere, mit zwei statt der geplanten vier Kanonen ausgerüstet, wurde auf ein Frachtschiff geladen, das von einem deutschen U-Boot versenkt wurde. Die 15,2-cm-Batterie der Mittelartillerie fehlte ebenfalls und wurde durch FlaK-Geschütze ersetzt.

Am 8. November 1942 wurde die französische Flotte in Casablanca von US-amerikanischen Kriegsschiffen und von Flugzeugen des Flugzeugträgers USS Ranger (CV-4) im Rahmen der Operation Torch angegriffen. Die Jean Bart nahm das Gefecht mit der USS Massachusetts auf und erhielt Treffer durch mehrere Bomben und 40,6-cm-Geschosse. Am 10. November eröffnete sie, sehr zum Erstaunen der amerikanischen Besatzung, das Feuer auf die USS Augusta, die gedacht hatte, dass die Geschütze der Jean Bart zum Schweigen gebracht worden waren. Das führte zu einem erneuten Eingreifen der USS Ranger. Die Jean Bart erhielt zwei Treffer durch 500-kg-Bomben, schlug leck und lief auf Grund. Das Gefecht war am Abend vorüber, und das Schiff ergab sich dem Freien Frankreich. Als Folge wurde vorgeschlagen, das Schiff in den USA zu vervollständigen, aber das erwies sich wegen der zu vielen fehlenden Teile als unmöglich. Pläne, sie in einen Flugzeugträger umzuwandeln, wurden genehmigt, aber wieder verworfen. Die nächsten zwei Jahre lag das Schiff vor Casablanca auf Grund.

Einsatz nach 1945

Die Jean Bart kehrte 1945 nach der provisorischen Reparatur nach Frankreich zurück und wurde schließlich 1949, nach einem brandneuen Entwurf, der durch die Erfahrungen des letzten Konflikts beeinflusst war, fertiggestellt. In jenem Jahr wurde sie offiziell in Dienst gestellt, aber endgültig fertiggestellt bzw. ausgestattet war sie erst 1955.

Sie nahm im Jahre 1956 an der Suez-Krise teil, wurde jedoch nicht wie geplant zur Beschießung ägyptischer Städte herangezogen, da man die im Falle des Angriffs erwarteten hohen zivile Opferzahlen am Ende doch lieber vermeiden wollte.

Das Schiff wurde 1957 der Reserve zugeteilt, 1961 außer Dienst gestellt und 1969 in La Spezia (Italien) verschrottet.

Bilder

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Jean Bart (1940) – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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