- Saint-Nazaire
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Saint-Nazaire (Sant-Nazer) Region Pays de la Loire Département Loire-Atlantique Arrondissement Saint-Nazaire Kanton Hauptort von 3 Kantonen Koordinaten 47° 17′ N, 2° 13′ W47.279444444444-2.2111Koordinaten: 47° 17′ N, 2° 13′ W Höhe 11 m (0–47 m) Fläche 46,79 km² Einwohner 66.912 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 1.430 Einw./km² Postleitzahl 44600 INSEE-Code 44184 Website www.mairie-saintnazaire.fr Saint-Nazaire (bretonisch: Sant-Nazer) ist eine Hafenstadt mit 66.912 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) an der Loiremündung. Sie gehört zum französischen Département Loire-Atlantique in der Region Pays de la Loire und ist Sitz einer Unterpräfektur des Départements. Der Ortsname kann auf den heiligen Nazarius zurückgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
Wappen
Beschreibung: In Rot ein einmastiges silbernes Segelboot mit einem schwarzen Schlüssel im geblähten silbernem Rahsegel auf blauen Wellenschildfuß schwimmend und im blauen Schildhaupt mit fünf schwarzen Hermelinen ein darüber liegender goldener Schlüssel mit kreuzeingeschnittenen Bart und nach rechts zeigender Vierpassreite.
Wirtschaft
Der Hafen ist der viertgrößte Frankreichs und der größte am Atlantik. Auf der Werft Chantiers de l'Atlantique wurden große Kreuzfahrtschiffe gebaut, wie die Normandie (1935), die France (1962; später Norway) und die 2003 fertig gestellte Queen Mary 2. Nahe der Stadt befinden sich außerdem Raffinerien. Aerolia St. Nazaire ist Zulieferer für mehrere Flugzeugbauer, u. a. das örtliche Airbus-Werk mit 2300 Beschäftigten, welches das Cockpit (Sektion 11) des Airbus A380 montiert. Dieses wird dort zusammen mit dem unteren Rumpfmittelstück (Sektion 15; Flügelmittelkasten) und den im Werk Hamburg-Finkenwerder vorgefertigten vorderen Sektionen 13-14 weiter vorinstalliert. Die Sektionen werden vom Hafen St. Nazaire aus zunächst per Schiff und später auf dem Landweg nach Toulouse gebracht, wo diese mit den anderen Sektionen zum fertigen Flugzeug komplettiert werden. Des Weiteren werden vordere Teile der Familien A318 bis A321 sowie A330 und A340 weiter ausgerüstet. Diese werden mit dem Airbus Beluga (A300-600ST) geliefert und später zu den Standorten Hamburg-Finkenwerder bzw. Toulouse gebracht.
Bis 2015 ist geplant, u.a. vor Saint-Nazaire im Atlantik einen Offshore-Windpark zu errichten [1].
Zweiter Weltkrieg
Während der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg ließ die Kriegsmarine in Saint-Nazaire einen U-Boot-Bunker errichten. Das Trockendock „Forme Joubert" der Werft Chantiers de Penhoët war mit einer Länge von 350 m und einer Breite von 50 m groß genug, um die deutschen Schlachtschiffe der Bismarck-Klasse aufzunehmen. Ende März 1942 wurde das Dock durch das britische Kommandounternehmen Operation Chariot unbrauchbar gemacht. Nach der Invasion der Alliierten wurde Saint Nazaire unter General Hans Junck von der 265. Infanteriedivision zur Festung ausgebaut. Da die Alliierten auf eine gewaltsame Einnahme der Stadt verzichteten, ergab sich die deutsche Besatzung erst drei Tage nach Kriegsende am 11. Mai 1945.
Verkehr
Die Saint-Nazaire-Brücke ist eine Schrägseilbrücke nahe der Werftanlagen Pont de Saint-Nazaire à Saint-Brévin, welche mit rund 3,3 km über die Loiremündung führt. Saint-Nazaire ist von Paris aus mit dem TGV erreichbar.
Flora und Fauna
Die zugehörige Küste ist die Côte d'Amour, an der auch die berühmten Seebäder La Baule und Pornichet liegen. Auf etwa 1.800 Hektar Fläche erstrecken sich in einer Landschaft aus Schlick, Zuflussrinnen und flachen Verdunstungsbecken die Salzgärten auf der Halbinsel Guérande zwischen dem Meer und dem Moor La Brière. La Brière ist ein lebendes Kulturdenkmal von 40.000 Hektar Fläche, das seit 1970 unter Naturschutz steht und Kulisse zahlreicher Filme war. Der Regionale Naturpark Brière (französisch Parc naturel régional de Brière) umfasst 18 Kommunen, darunter Saint-Nazaire. In seinen weiden- und schilfbestandenen Weiten aus Torfmoor, Feuchtwiesen und Kanälen findet sich eine außergewöhnliche Fauna.
Tourismus
Über Saint-Nazaire verläuft die Route Bleue (Blaue Route) an der elf bedeutende prähistorische Megalithmonumente liegen. Darunter der Tumulus von Dissignac (1) nahe der Stadt und "des Mousseaux" (9) westlich von Pornic. Unter den Dolmen: la Croix de Sandun (3), la Joseliére (10), des Rossignols (6), du Prédaire (11), du Riholo (5) und Kerbourg (4) sind die Nr. 9 - 11 an der Pays de Rets bei Pornic besonders bekannt. Dazu kommen die Menhire von Bissin (2), la Pierre Attelée (8), Pierre de Couche (7),
Städtepartnerschaften
- Saarlouis, Deutschland
- Avilés, Spanien
- Saint-Hubert, Kanada
- Sunderland, Vereinigtes Königreich
- Kribi, Kamerun
Söhne und Töchter der Stadt
- Odette du Puigaudeau (1894–1991), Schriftstellerin und Entdeckungsreisende
- Yann Goulet (1914–1999), bretonischer Nationalist und Bildhauer
- Jean Dotto (1928–2000), Radrennfahrer
- Patrice Halgand (* 1974), Radrennfahrer
- Tony Heurtebis (* 1975), Fußballspieler
- Bryan Coquard, (* 1992), Radrennfahrer
Einzelnachweise
Weblinks
Commons: Saint-Nazaire – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Gemeinde im Département Loire-Atlantique
- Ort in Pays de la Loire
- Unterpräfektur in Frankreich
- Mitglied der Ehrenlegion (Stadt)
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