Jenny Evans

Jenny Evans (* 1956 in London) ist eine britische Sängerin vor allem des Jazz mit Wirkungszentrum in München.

Leben und Wirken

Evans wuchs nahe London in Beckenham auf und begann nach dem Schulabschluss 1973 ein Fremdsprachen- und Lehramtsstudium, das sie auch nach München führte (wo sie zunächst als Au Pair war), wo sie 1979 ihre Lehramtsprüfung machte und nebenbei an der Hochschule sang (Universitätschor, Motettenchor). Schon in England hatte sie Gesangs- und Klavierausbildung (letzteres 1966 bis 1971 bei Trevor Pinnock). 1978 bis 1982 war sie Teil des Sextetts „Old Socks, New Shoes“. Nach Abschluss des Studiums wurde sie Jazzsängerin, zunächst im Dixieland-Bereich. Dann trat sie unter anderem mit Benny Bailey, Al Grey, Buddy Tate, Dusko Goykovich und Siggi Gerhard sowie Paul Kuhn (SDR Bigband), Hugo Strasser und Freddie Brocksieper auf. 1988 erschien ihr Debütalbum „Whisper not“ bei ESM; im gleichen Jahr war sie auf Tournee in Japan und 1992 in Russland. Sie trat auch in Fernsehrollen auf (unter anderem in der Tatort-Folge „Alle meine Töchter“), im Theater (unter anderem „Educating Rita“ von Willy Russell) und in Musicals (wie Kiss me Kate im Deutschen Theater München) und arbeitete als Synchron– und Studiosprecherin. In München hatte sie 1985 bis 1989 einen eigenen Jazzclub „Jenny´s Place“. Sie ist Gründungsmitglied der Jazzmusiker-Initiative München (JIM) und auch Mitglied der Autorengruppe Munich Writers. Seit 1995 ist sie als Dozentin für Jazzgesang tätig

Neben den Standards aus dem Great American Songbook, Swing- oder Hardbop-Titeln interpretiert sie auf ihren Alben „Nuages“ und „Lunar Tunes“ auch klassische Musik, etwa von Henry Purcell, John Dowland, Carl Orff oder Antonín Dvořák.

Sie ist mit dem Schlagzeuger und Public Relations-Manager Rudi Martini verheiratet, der sie meist auch begleitet und ihre Alben produziert. 1987 erhielt sie den Förderpreis für Interpretierende Kunst der Stadt München.

Diskographische Hinweise

• Whisper Not", Bell Records mit Lee Harper (tp), Fritz Pauer (p), Paolo Cardoso (b), Aldo Caviglia (dr)
• At Lloyd´s, ESM 1993, mit dem Rudi Martini Quartett
• Shiny Stockings, Enja 1997, mit Dusko Goykovich (der auch arrangierte und eigene Kompositionen beisteuerte, mit Texten von Jenny Evans)
• Girl Talk, Enja 1999, Live Aufnahme mit Gerhard Bickl (p), Karsten Gnettner (b), Stephan Eppinger (dr)
• Gonna go fishin, Enja 2000, Live Aufnahme mit Walter Lang (p), Peter O'Mara (git), Ingmar Heller (b), Guido May (dr), Biboul Darouiche (perc)
• Nuages, Enja 2001, „A European songbook“, mit Songs aus 400 Jahren europäischen Musikerbes
• Christmas Songs, Enja 2005
• Lunar Tunes, Enja 2008 (Lieder über den Mond, von Klassik bis Glenn Miller und Sting, mit dem Trio von Walter Lang (p) mit Rudi Martini und Thomas Stabenow, dem Streichquartett Ensemble Laurier, dem brasilianischen Saxophonisten und Flötisten Márcio Tubino]
• The Four Seasons Of Love, Personality Records 2011

Literatur

• Hermann Wilhelm/Gisela Kurz: Jazz in München von den 20er bis zu den 80er Jahren. Verlag der Lentner’schen Buchhandlung München 2007, ISBN 978-3-981-14984-5

Weblinks

• Literatur von und über Jenny Evans im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Evans Webpräsenz
• Interview Bayer. Rundfunk (1999)
• Interview 2004
• Seite bei Enja Records

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