- Jitterbug Waltz
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Jitterbug Waltz ist ein Jazzsong, den Fats Waller 1942 komponierte. Es ist die erste Jazzkomposition, die im Dreiviertel-Takt verfasst wurde,[1] und sich als Jazzstandard durchsetzte.[2]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte der Komposition
Der Jitterbug Waltz wurde durch einige Klavierübungen inspiriert, die Wallers Sohn Maurice zu jener Zeit auf dem Piano Anfang 1942 übte. Fats Waller hatte zu dieser Zeit mit seiner Band ein Engagement im Panther Room in Chicago.[3] In der Begeisterung über das vollendete Stück soll Waller seinen Sohn geweckt haben.[2] Der Titel des Stücks stammte von Fats Wallers Manager Ed Kirkeby.[4]. Der Titel weist in die Jazzgeschichte zurück: „Jitterbugs“ waren die Jazzfans der 1920er und 1930er Jahre; die abwärts hüpfende Achtelnotenmelodie besitzt ein „unmißverständliches Charleston- oder Boogie-Feeling.“[2] Für Hans-Jürgen Schaal besteht der Reiz der Komposition „in der Verbindung eines ‚rockenden‘ Boogie-Rhythmus mit einem kreiselnden 3/4-Takt“.[2] Zwei Monate später, am 16. März 1942, nahm Waller das Stück mit seiner Gruppe für RCA Victor auf, wobei er die Hammondorgel einsetzte.[5]
Der Weg zum Jazzstandard
Das Stück war zunächst nicht sonderlich erfolgreich. Erroll Garner nahm das Stück 1949 wieder auf. Bobby Hackett interpretierte das Stück 1951 (und spielte es später auch noch mit Dizzy Gillespie und Mary Lou Williams ein). Es folgten Art Tatum (1953) und ein Bigband-Arrangement von Michel Legrand (1958, mit Miles Davis), Junior Mance (1962), Vince Guaraldi (1963) und Monty Alexander (1965). Zu dieser Zeit hatten auch die Musiker des Avantgarde Jazz den Titel entdeckt; hier ist insbesondere Eric Dolphy zu nennen, der das Stück 1963 und 1964 interpretierte (Cornell 1964), aber auch Roland Kirk (Rip, Rig and Panic). Das blieb nicht ohne Wirkung auf die nächsten Generationen: Barry Altschul spielte eine „bizzare“ Version[2] auf seiner Platte Irina (1983) ein; David Murray spielte den Jitterbug Waltz mehrfach ein. Greg Osby zerpflückte das Thema 1999. Auch Aki Takase hatte ihn in ihrem Fats-Waller-Programm.
Versionen mit Text
Dinah Washington nahm den Jitterbug Waltz 1957 mit großer Band und einem Text von Maxine Manners und Charles Grean auf, der von der Komposition selbst handelt („a lovely waltz with syncopation“). Sängerinnen wie Abbey Lincoln oder Masha Bijlsma nutzten hingegen den herkömmlicheren Text von R. Maltsby.
Literatur
- Hans-Jürgen Schaal (Hrsg.) Jazz-Standards. Das Lexikon; Bärenreiter, Kassel, 2004 (3. Auflage); ISBN 9783761814147
Einzelnachweise
- ↑ Zwar gab es zuvor bereits Jerome Kerns Waltz in Swing Time (1936), der jedoch vom Orchester nicht als Swing-Walzer interpretiert wurde. Vgl. Dan Fox The Rhythm Bible, S. 114
- ↑ a b c d e Hans-Jürgen Schaal Jazz-Standards, S. 264f.
- ↑ Ein früherer Auftritt dort führte zur Waller-Komposition Pantin’ at the Panther.
- ↑ Vgl. Ed Kirkeby Ain’t Misbehavin’: The Story of Fats Waller 1975
- ↑ Songporträt (Jazzstandards.com)
Kategorien:- Jazz-Titel
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