- Johann David von Palm
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Johann David von Palm (* 22. April 1657 in Esslingen am Neckar; † 16. Februar 1721 in Wien) war ein deutscher Bankier und kaiserlicher Hofkammerrat.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Beruf
Johann David (ab 1687 von) Palm trat 1676 nach einem juristischen Studium in Tübingen in die kaiserliche Heeresverwaltung ein. Er war bei der Versorgung der Stadt Wien im Pestjahr 1679, der Beilegung des böhmischen Bauerntumults und der Belagerung Wiens durch die Türken 1683 an mehreren Sondermissionen beteiligt. Während des zweiten Türkenkrieges war er seit 1684 im Generalkriegskommissariat als erster Generalkriegssekretär für das gesamte Kontributions- und Einquartierungswesen verantwortlich.
Nach seiner Heirat mit Anna Maria Mondenz, der Tochter eines Wiener Kaufmanns, wurde er auch als Unternehmer tätig. Die Mondenz'sche Handlung entwickelte sich schnell zu einem der führenden österreichischen Privatbankhäuser. 1690 wurde Palm durch Kaiser Leopold I. zum kaiserlichen Hofkammerrat ernannt. 1694 erfolgte seine Ernennung zum Direktor des Generalkriegskommissariats. Seit 1700 leitete er in der Hofkammer das ungarische und das militärische Referat. Zusammen mit dem Hofkammerpräsidenten Graf von Starhemberg , dem Grafen von Kaunitz sowie dem Prinzen Eugen von Savoyen reformierte er die ungarische, die siebenbürgische und die österreichische Finanzverwaltung. Zusammen mit Starhemberg entwarf er den Plan zur Errichtung der Wiener Stadtbank, die dem Staat über Jahrzehnte hinweg auf solidem Weg Kredite zuführte. Unter Palms Leitung erfolgte die Zentralisierung der Finanzverwaltung und die Reform der Tiroler Kammer.
Familie
Johann David Palm war der Sohn des kaiserlichen Rats Johann Heinrich Palm (1632–1684) in Esslingen und der Anna Katherina Palm geb. Mauchart (1638–1702). Palm heiratete 1689 in Wien Anna Maria Mondenz (1673–1714), sie hatten fünf Kinder, darunter auch Carl Josef von Palm (1698–1770), unter anderem kaiserlicher bevollmächtigter Minister in England.
Ehrung
1687 wurde Johann David Palm ungarischer Ritter und damit in den Adelsstand erhoben, 1711 wurde er zum Reichsritter ernannt.
Literatur
- Kollmer-von Oheim-Loup in: Neue Deutsche Biographie. (NDB) Band 20, Duncker & Humblot, Berlin 2001, S. 20.
- Gerd Kollmer in: Lebensbilder aus Schwaben und Franken. Band 14. Kohlhammer, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005790-1, S. 72-97.
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