Johann Velius

Johann Velius

Johann Velius (auch: Feel; * 5. September 1545 in Kassel; † 10. Oktober 1631 in Einbeck) war ein deutscher lutherischer Theologe.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn des fürstlich landgräflichen Zeugmeisters Georg Feel besuchte die Partikularschule seiner Heimatstadt und absolvierte an der Universität Erfurt, der Universität Wittenberg und der Universität Jena ein Studium. 1564 wurde er in Erfurt Baccalaurus. Nachdem er eine Zeit lang als Kantor in Erfurt tätig gewesen war, wechselte er in gleicher Funktion nach Göttingen. Er erwarb am 6. Februar 1570 in Erfurt den akademischen Grad eines Magisters der Philosophie, wurde im selben Jahr am 13. Mai Prediger an der St. Jakobkirche in Einbeck, später Superintendent und damit verbunden Senior der Geistlichkeit, Inspektor der Rats und Stadtkirche, sowie der zugehörigen Schulen.

Der Musiker und Poet hatte sich auch mit Genealogie beschäftigt und trat als Autor verschiedener Schriften in Erscheinung. Durch seine fanatischen Predigten hatte Velius die Juden aus Einbeck vertrieben, die dort 400 Jahre ansässig gewesen waren.

Velius starb am 10. Oktober 1631 in Einbeck und wurde am 13. Oktober 1631 in der dortigen Marktkirche St. Jacobi begraben.

Familie

Velius war zwei Mal verheiratet. Seine erste Ehe schloss er 1568 in Göttingen mit Anna († 3. Juli 1612 in Einbeck), die Tochter des Angelus Halbach. Aus der Ehe stammen 12 Kinder, wovon nur ein Sohn den Vater überlebte. Seine zweite Ehe schloss er am 30. April 1614 mit Anna, der Witwe des Joachim Ludeke. Die Ehe blieb kinderlos.

Literatur

  • Fritz Roth: Restlose Auswertungen von Leichenpredigten für genealogische und kulturhistorische Zwecke. Selbstverlag, Boppard/Rhein, 1976, Bd. 9, S. 251, R 8436
  • Velius, Johann. In: Zedlers Universal-Lexicon, Band 46, Leipzig 1745, Spalte 1060.
  • H. L. Harland: Geschichte der Stadt Einbeck: nebst geschichtlichen Nachrichten über die Stadt und ehemalige Grafschaft Dassel, die um Einbeck liegenden Dörfer, Kirchen, Kapellen, Klöster, Burgen und adeligen Sitze. Verlag H. Ehlers, Einbeck, 1857, 2. Bd., S. 397, (Online)

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