- Johann Wilhelm Neumayr von Ramsla
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Johann Wilhelm Neumayr von Ramsla (* 1570; † ca. 1644) war ein deutscher Militärhistoriker, Reiseschriftsteller und früher Nationalökonom.
Neumayr war ein kursächsischer Rittergutsbesitzer. Er unternahm ab dem Jahr 1613 im Gefolge des Herzogs Johann Ernst von Sachsen-Weimar beachtliche Reisen und schrieb diese in seinem Werk Itinerarium Europaeum nieder.
Er verfasste staats- und völkerrechtliche Schriften. Sein Hauptwerk ist das Sonderbarer Tractat von Schatzungen und Steuern, das 1632 in Schleusingen erschien. Er gilt als Befürworter des landständischen Bewilligungsrechtes sowie als untertanenfreundlicher Steuertheoretiker. Seine Schriften sind vor dem Hinterund der sächsischen Wirtschaftsgeschichte zu lesen. Das Königreich erlebte durch Wiederbelebung des Silberbergbaus, durch Bevölkerungsverlagerung in die Städte und durch die Reformation einen Zusammenfall von Staatswerdung und Zentralisierung der Finanzmittel. Seine ökonomische Rezeption ist seit der Erwähnung durch Wilhelm Roscher in dessen Standardwerk zur Geschichte der Nationalökonomie in Deutschland 1874 auf wenige Werke zum Steuerrecht beschränkt[1]. In der heutigen Literatur wird er als „weitgereister, welt und literaturkundiger Adeliger" gesehen und als "belesener Vermittler insbesondere italienischer und französischer Schriften". [2] Sein wissenschaftlicher Rang liegt jedoch hinter dem vergleichbarer Zeitgenossen wie Georg Obrecht und Melchior von Ossa.
Literatur
- Friedrich Ratzel: Neumayr v. Ramsla, Johann Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 23, Duncker & Humblot, Leipzig 1886, S. 542 f.
Quellen
Kategorien:- Militärhistoriker
- Autor
- Ökonom (17. Jahrhundert)
- Geboren 1570
- Gestorben im 17. Jahrhundert
- Mann
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