Johannes Orphal

Johannes Orphal

Johannes Orphal (* 1966 in Magdeburg) ist ein deutscher Physiker. Er ist Professor und seit 2009 Leiter des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung (IMK), Atmosphärische Spurenstoffe und Fernerkundung (ASF), am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).

Davor war er Professor für Physik an der Universität Paris-Est in Créteil und Forscher (Chargé de Recherche) des staatlichen französischen Forschungszentrums (CNRS). Nach dem Physik-Studium (1986-1991) an der Humboldt-Universität zu Berlin hatte er 1995 an der Universität Paris-Sud in Orsay (Frankreich) promoviert, wo er sich 2002 auch habilitierte. Von 1995 bis 1999 arbeitete er am Institut für Umweltphysik (IUP) und Institut für Fernerkundung (IFE) der Universität Bremen.

Leistungen

Seine wissenschaftlichen Arbeiten behandeln größtenteils hochgenaue Messungen von atmosphärischen Molekülen beziehungsweise Spurengasen. Zu seinen wichtigsten Beiträgen gehören spektroskopische Untersuchungen von instabilen Halogen- und Halogen-Stickstoff-Oxiden, darunter im Jahre 2008 die erstmalige Beobachtung des stratosphärischen Bromreservoirs BrONO2 (Bromnitrat) in Daten des MIPAS-Instruments auf dem Satelliten Envisat sowie 1996 der Nachweis des extrem kurzlebigen Radikals OIO (Ioddioxyd), welches eine Schlüsselrolle bei der Bildung mariner Aerosole spielt, in durch Blitzlicht-Photolyse induzierten Reaktionen von Iod-Ozon-Gemischen. Orphal hat bei der Vorbereitung bzw. Nutzung von verschiedenen Satellitenprojekten zur atmosphärischen Fernerkundung mitgewirkt (GOME, SCIAMACHY, MIPAS, IASI, PREMIER, MTG).

Gremien

Johannes Orphal ist wissenschaftlicher Gutachter für eine Reihe von nationalen und internationalen Forschungsorganisationen und im wissenschaftlichen Beirat des European Centre for Medium-Range Weather Forecast (ECMWF) sowie des Leibniz-Instituts für Troposphärenforschung (IFT) in Leipzig. Seit 2004 ist er Vice-Chair der Commission A1 (“Atmosphere including Meteorology and Climate”) des Committee on Space-Research (COSPAR) sowie seit 2009 Mitglied der International Radiation Commission (IRC) der IAMAS/IUGG. Von 2005 bis 2009 war er Mitglied des Vorstands der Französischen Physikalischen Gesellschaft (SFP), und von 2005 bis 2008 im „User’s Committee“ des französischen Synchrotrons SOLEIL. Johannes Orphal ist Mitglied des internationalen Expertenteams für die spektroskopische Datenbank HITRAN.

Weblinks

http://www.imk-asf.kit.edu/mitarbeiter_367.php



Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johannes Orphal — (* 1966 in Magdeburg) is a German physicist. He is Full Professor of Physics and Director of the Institute for Meteorology and Climate Research (IMK) at the Karlsruhe Institut for Technology (KIT). Until 2009 he was Professor at the University of …   Wikipedia

  • Orphal — ist der Familienname folgender Personen: Helmut Orphal (* 1926), deutscher Pfarrer Johannes Orphal (* 1966), deutscher Physiker Orphal war der Name eines Klosters in der Nähe von Erfurt. Das Kloster und die Ortschaft Orphal werden erstmals Ende… …   Deutsch Wikipedia

  • Helmut Orphal — (* im 20. Jahrhundert) ist ein deutscher evangelisch lutherischer Theologe, ehemaliger Pfarrer an der Berliner Marienkirche und Friedensaktivist. Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 2.1 Als Koa …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter Magdeburgs — Die Liste enthält Personen, die in Magdeburg geboren sind. Ob die Stadt zu ihrem späteren Wirkungskreis gehört, ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Andere Persönlichkeiten mit Magdeburger Bezug befinden… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”