- Johanniskirche (Kühlungsborn)
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Die Johanniskirche Kühlungsborn ist die Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Kühlungsborn im Landkreis Rostock. Die Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Rostock der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Kühlungsborn entstand durch die Zusammenlegung der Dörfer Brunshaupten, Arendsee und Fulgen im Jahr 1938. Die Johanniskirche liegt im Ortsteil Brunshaupten. 1219 wurde Brunshaupten unter dem Namen „Brunshovede“ (= Hof oder Hafen des Brunos) in der Gründungsurkunde des Nonnenklosters Sonnenkamp erwähnt. Anlass war die Stiftung von dreißig Hufen und der halben Strandfischerei an das Kloster, das seinen Sitz zunächst in Parchow bei Kröpelin, später in Neukloster hatte. Bis zur Reformation erlangte das Kloster nicht nur größeren Besitz, sondern auch das Patronat an der Kirche und die höchste Gerichtsbarkeit. Nach der Säkularisierung Mitte des 16. Jahrhunderts ging das Patronat an den Landesfürsten.[1] 1710 wurde durch den Orgelbauer Johann Engelbrecht Gerhard aus Rostock eine Orgel eingebaut. 1777 wird die Pfarre Brunshaupten mit Biendorf zusammengelegt, was bis 1850 Bestand hatte.[2] 1843/44 wurde die Orgel durch eine neue Orgel von Heinrich Rasche aus Rostock ersetzt.
Zum Erntedankfest 2003 wurde die alte Pfarrscheune nach umfangreichen Umbaumaßnahmen als Gemeindezentrum eingeweiht und zum Advent 2004 als Kinder- und Jugendzentrum erweitert.
Baubeschreibung
Der älteste Teil der Kirche ist das Kirchenschiff. Es wurde aus Feldsteinen im 13. Jahrhundert errichtet und hatte anfangs eine flache Holzdecke, die später durch ein Gewölbe ersetzt wurde. An den Ecken wird das Mauerwerk durch Stützpfeiler verstärkt. Die schmalen Schlitzfenster weisen in ihrer Form auf den Übergang von der Romanik zur Gotik hin. Der aus Feld- und Backsteinen errichtete Chor ist jünger, er wurde um 1400 erbaut[3] und schließt mit drei Seiten eines Oktogons. Der Chor ist gewölbt und etwas höher als das Kirchenschiff. Die Trennung von Chor und Schiff bildet ein Triumphbogen mit einem Triumphbalken, auf dem eine Kreuzigungsgruppe steht. Westlich des Langhauses ist ein hölzerner Turm angebaut, der in seiner jetzigen Form seit 1680 steht. In der Turmspitze befindet sich eine Turmuhr. Bereits vorher soll ein ebenfalls hölzerner Turm vorhanden gewesen sein. Beleg dafür ist die noch vorhandene Bronzeglocke aus dem Jahr 1495. An der nördlichen Seite des Kirchenschiffes befindet sich ein Sakristeianbau, an der Südseite gibt es einen weiterer Anbau mit einem gotischen Giebel.
Inneneinrichtung
Die Kreuzigungsgruppe im Triumphbogen und eine Madonnenfigur stammen aus der Zeit um 1400. Der mittelalterliche Altar ist nicht mehr vorhanden. 1707 wurde ein Barockaltar eingebaut, von dem lediglich einige Figuren im Chorraum erhalten sind: sie stellen David, Petrus, Paulus, Mose und Johannes den Täufer dar. Sie wurden vom Lübecker Meister Bernhard Lübbers geschnitzt. Die Kanzel vom Rostocker Meister Adam Hartig stammt von 1698. Sie ist mit Reliefs verziert, die den Jünger Johannes, die vier Evangelisten und Christus als Heiland der Welt darstellen. In den Chorfenstern haben Brunshauptener Bürger um 1660 Glasmalereien anbringen lassen, die größtenteils Familienwappen zeigen. Darunter befinden sich auch Reste eines Dänischen und Mecklenburger Wappens.[4] Die Orgel wurde 1963 von der Bautzener Firma Eule eingebaut. Anfangs hatte sie ihren Platz auf der Seitenempore, seit 1981 steht sie auf der Mittelempore. Sie hat 11 klingende Register auf 2 Manualen und Pedal und insgesamt 724 Pfeifen.[5]
Siehe auch
Liste der Kirchen im Kirchenkreis Rostock
Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Schlie: Kunst- und Geschichtsdenkmäler Mecklenburgs, Band 3, 1899, S. 530
- ↑ Friedrich Schlie: Kunst- und Geschichtsdenkmäler Mecklenburgs, Band 3, 1899, S. 531
- ↑ Webseite der Kirchgemeinde
- ↑ Friedrich Schlie: Kunst- und Geschichtsdenkmäler Mecklenburgs, Band 3, 1899, S. 532
- ↑ Webseite der Kirchgemeinde
Weblinks und Quellen
Commons: Johanniskirche Kühlungsborn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur über Johanniskirche (Kühlungsborn) in der Landesbibliographie MV
- Webseite der Kirchgemeinde
- Friedrich Schlie: Kunst- und Geschichtsdenkmäler Mecklenburgs, Band 3, 1899
54.13721711.751252Koordinaten: 54° 8′ 14″ N, 11° 45′ 5″ OKategorien:- Kirchengebäude im Landkreis Rostock
- Gotisches Kirchengebäude in Mecklenburg-Vorpommern
- Kirchengebäude des Kirchenkreises Rostock
- Baudenkmal im Landkreis Rostock
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- Johanneskirche (evangelisch)
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