Neukloster

Neukloster


Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Neukloster
Neukloster
Deutschlandkarte, Position der Stadt Neukloster hervorgehoben
53.86666666666711.68333333333330
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Nordwestmecklenburg
Amt: Neukloster-Warin
Höhe: 30 m ü. NN
Fläche: 27,49 km²
Einwohner:

3.950 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 144 Einwohner je km²
Postleitzahl: 23992
Vorwahl: 038422
Kfz-Kennzeichen: NWM
Gemeindeschlüssel: 13 0 74 057
Adresse der Amtsverwaltung: Hauptstraße 27
23992 Neukloster
Webpräsenz: www.neukloster.de
Bürgermeister: Frank Meier
Lage der Stadt Neukloster im Landkreis Nordwestmecklenburg
Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schwerin Landkreis Rostock Landkreis Rostock Landkreis Ludwigslust-Parchim Landkreis Ludwigslust-Parchim Bad Kleinen Barnekow Bobitz Dorf Mecklenburg Groß Stieten Hohen Viecheln Lübow Metelsdorf Ventschow Dragun Gadebusch Kneese Krembz Mühlen Eichsen Rögnitz Roggendorf (Mecklenburg) Veelböken Bernstorf Börzow Gägelow Mallentin Plüschow Roggenstorf Rüting Testorf-Steinfort Upahl Warnow (bei Grevesmühlen) Damshagen Hohenkirchen (Mecklenburg) Kalkhorst Klütz Zierow Alt Meteln Bad Kleinen Brüsewitz Cramonshagen Dalberg-Wendelstorf Gottesgabe (bei Schwerin) Grambow (bei Schwerin) Klein Trebbow Lübstorf Lützow (Mecklenburg) Perlin Pingelshagen Pokrent Schildetal Seehof (Mecklenburg) Zickhusen Benz (bei Wismar) Blowatz Boiensdorf Hornstorf Krusenhagen Neuburg (Mecklenburg) Bibow Glasin Jesendorf Jesendorf Lübberstorf Neukloster Passee Warin Züsow Zurow Carlow (Mecklenburg) Dechow Groß Molzahn Holdorf (Mecklenburg) Königsfeld (Mecklenburg) Nesow Rehna Rieps Schlagsdorf Thandorf Utecht Vitense Wedendorfersee Dassow Grieben (Mecklenburg) Groß Siemz Lockwisch Lüdersdorf Menzendorf Niendorf (Amt Schönberger Land) Papenhusen Roduchelstorf Schönberg (Mecklenburg) Selmsdorf Boltenhagen Grevesmühlen Poel Poel WismarKarte
Über dieses Bild

Neukloster ist eine Stadt im Osten des Landkreises Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Die Stadt ist Verwaltungssitz des Amtes Neukloster-Warin, dem weitere acht Gemeinden angehören.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Neukloster liegt am Neuklostersee, dessen Entstehung auf die Auswirkungen der letzten Eiszeit zurückzuführen ist. Das Gebiet um Neukloster zählt zum äußersten Nordwesten der Sternberger Seenlandschaft. Neukloster ist etwa 45 Kilometer von Rostock und etwa 20 Kilometer von Wismar entfernt. In der Nähe des Ortsteiles Ravensruh liegt der Selliner See.

Zu Neukloster gehören die Ortsteile Neuhof, Nevern, Ravensruh, Sellin und Rügkamp.

Die Nachbarorte Neuklosters sind: Lübberstorf, Glasin, Zurow, Benz und Züsow.

Geschichte

Die Geschichte Neuklosters reicht, wie die Geschichte der meisten kleinen Orte in der Umgebung, bis ins Mittelalter hinein. Im Gebiet des heutigen Neuklosters befand sich bereits um 1170 die Kussiner Burg, es wird vermutet, dass sich der Burgkern in der heutigen Innenstadt befunden hat.

Das von Heinrich Borwin I. gegründete Kloster Sonnenkamp befand sich in jener Zeit noch im kleinen Örtchen Parchow in der Nähe der Burg Ilow. Das Kloster von Parchow wurde bereits nach acht Jahren nach Neukloster verlegt. Das Kloster am neuen Standort wurde bereits 1219 erstmals urkundlich erwähnt. Somit war von nun auch „Neukloster“ in den Landkarten dieser Welt verzeichnet. Die Burg verfiel mit der Zeit, jedoch das Kloster entwickelte sich zu einem kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum für die Umgebung. Mitte des 14. Jahrhunderts waren Ländereien und Besitz am umfangreichsten. Das Kloster wurde jedoch Anno 1555 aufgelöst, sein Besitz und Land fiel an den Landesherren von Mecklenburg, der es von nun an verwaltete.

Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahre 1648 fiel Neukloster (mit der Hansestadt Wismar und einigen anderen Ländereien in der Gegend) an Schweden und es wurde das Amt Neukloster gebildet. Die Schwedenzeit Neuklosters war geprägt durch Armut, Elend und Not, welche bis zum Jahre 1803 dauerte. In jenem Jahr beschloss die schwedische Regierung, Neukloster gegen Zahlung einer Summe von 1.250.000 Taler auf Grundlage des Malmöer Pfandvertrages für 99 Jahre an das Herzogtum Schwerin zu verpachten. Nach Ablauf dieser Zeitspanne wurde Neukloster (und jene anderen schwedischen Ländereien auf heutigem mecklenburgischen Grund und Boden) Mecklenburg wieder angegliedert, weil Schweden gegenüber Mecklenburg auf die Rückgabe verzichtete.

Lehrerseminar mit Denkmal Friedrich Franz II. von Hugo Berwald (zerstört)

Neuklosters lokale Bedeutung stieg, als man 1862 das Lehrerseminar von Ludwigslust in die Kleinstadt holte. Zwei Jahre später wurde auch die Landesblindenanstalt in Neukloster eröffnet. Der Zuzug nach Neukloster nahm rasch zu, die Einwohnerzahlen stiegen ständig, Handwerk und Gewerbe florierten. 1887 wurde Neukloster über die Wismar-Karower Eisenbahn an das regionale Bahnnetz angeschlossen.

Neukloster erhielt im Jahre 1938 das Stadtrecht; die Einwohnerzahlen verdoppelten sich in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg von ungefähr 2500 auf fast 5000, ein Bereich, in dem sie sich heute noch bewegen.

In den Jahren der DDR veränderte sich das Bild Neuklosters enorm und Neukloster erhielt ein kleinstädtisches Aussehen. Durch den Zuzug wurde in Neukloster viel gebaut, die meisten der damals errichteten Häuser bestimmen heute noch das Stadtbild. Damals entstanden unter anderem ein Zeltplatz, eine Bibliothek, ein Kino, ein Altersheim, ein Stadion, Schulen, ein Kindergarten, das Gebäude der Katholischen Kirche und der Marktplatz.

Die Innenstadt wurde unter anderem im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 gründlich saniert.

Politik

Wappen

Das Wappen wurde am 16. August 1903 von Friedrich Franz IV., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin verliehen und unter der Nr. 78 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „Gespalten; vorn in Gold ein halber, hersehender schwarzer Stierkopf mit silbernen Hörnern, goldener Krone, aufgerissenem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und abgerissenem Halsfell am Spalt; hinten in Rot ein schrägrechter silberner Äbtissinnenstab mit goldener Krümme, begleitet oben und unten von je einer silbernen Lilie.“

Das Wappen wurde 1993 von dem Wismarer Roland Bornschein neu gezeichnet.

Flagge

Die Flagge der Stadt Neukloster zeigt in zehn Längsstreifen gleicher Breite abwechselnd die Farben Gold und Rot, in einem Querstreifen längs des Flaggenstocks, der etwa ein Fünftel der Flaggenlänge einnimmt, die Farbe Schwarz und in der Mitte des von Rot und Gold längsgestreiften Feldes das Stadtwappen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Klosterkirche

In der Klosterkirche, erbaut um 1219, befinden sich wertvolle Ausstattungsstücke der gotischen Zeit, so ein Marienaltar und die zweitältesten farbigen Kirchenfenster Nordeuropas. Von den Klostergebäuden sind das ehemalige Propsteigebäude und der in den 1990er Jahren wiederhergestellt Glockenturm erhalten. Sehenswert sind das Fischerhaus und die im 19. Jahrhundert erbauten Gebäude der Schulen und des Rehabilitationszentrums für Blinde und Sehbehinderte.

In Neukloster ist das Blasorchester Klasbachtaler Blasmusik e.V. ansässig, das 1959 gegründet wurde und seinen Namen vom Tal des am östlichen Stadtrand Neuklosters fließenden Baches ableitet.

Am Sonnenberg erinnert seit 1951 ein Ehrenmal an die Opfer des Faschismus.

Wirtschaft und Infrastruktur

Neukloster verfügt neben Geschäften in der Innenstadt über zwei Industrie- und Gewerbegebiete. Eines davon ist bereits voll ausgebaut und durch Firmen bebaut, das andere ist derzeit in einer Plan- und Bauphase.

Verkehrsanbindung

Neukloster ist über den gleichnamigen Autobahnanschluss an der Bundesautobahn 20 erreichbar. Die Bundesstraße 192 (WismarNeubrandenburg) führt drei Kilometer westlich an der Stadt vorbei. Die nächsten Bahnhöfe befinden sich in Hornstorf an der Bahnstrecke Wismar–Rostock und Blankenberg an der Bahnstrecke Hagenow–Rostock. Der Direktanschluss an die Bahnstrecke Wismar–Karow wurde nach der Wende stillgelegt und in Folge des Baus der Autobahn 20 zurückgebaut.

Persönlichkeiten

  • Hans Held (1866–1942), deutscher Mediziner und Embryologe, Professor an der Universität Leipzig
  • Paul Krückmann (1866–1943), deutscher Rechtswissenschaftler, Professor an den Universitäten Greifswald und Münster/Westfalen
  • Herta Meyer-Riekenberg (1910–1984), Vorstandsmitglied der DAG, DAK, und BfA

Literatur

  • Sabine Schöfbeck, Tilo Schöfbeck, Detlef Witt: Kloster Sonnenkamp in Neukloster. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-385-4.

Einzelnachweise

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)

Weblinks

 Commons: Neukloster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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