John Brown & Company

John Brown & Company
RMS Lusitania - 1904 bis 1907 bei John Brown & Company gebaut

John Brown and Company war eine Schiffswerft in Clydebank, (Schottland). Das Mitte des 19. Jahrhunderts gegründete Unternehmen stellte Anfang der 1970er Jahre seinen Betrieb ein. John Brown & Co. war eine der bedeutendsten Schiffswerften Europas und baute viele noch heute bekannte Passagier- und Kriegsschiffe.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anfangszeit

Gegründet wurde das Unternehmen 1847 als J. & G. Thomson von den Schiffbauern James und George Thomson als Gießerei in Anderston, Glasgow.[1] Beide Brüder arbeiteten vorher für den bekannten Ingenieur Robert Napier. 1851 nahm der Werftbetrieb in Cessnock seinen Betrieb auf,[1] und ließ im Jahr darauf das erste Schiff, die The Jackal vom Stapel. Schon 1854 konnte die Jura, das erste Passagierschiff für die Reederei Cunard Line, abgeliefert werden, für die sie bis zur Schließung der Werft fast alle großen Passagierschiffe baute. Im Jahr 1867 wurde mit der Russia das erste Schiff der Werft gefertigt, das einen Rekord erlangte.

Umzug

Um größere Schiffe bauen zu können, zog die Werft 1871 nach Barns o' Clyde (später Clydebank) in der Nähe von Dalmuir um.[1] Der Stahlhersteller John Brown & Company aus Sheffield übernahm die Werft 1899.[1] Im Jahre 1907 wurde von der Sir William Arrol & Co. der 150 Fuß (45 Meter) hohe Turmkran „Titan" mit 175 Tonnen Tragfähigkeit errichtet. Anfang des 20. Jahrhunderts erlangte das Unternehmen durch ihre Brown-Curtis-Turbinen Bekanntheit,[1] welche ursprünglich durch das U.S.-amerikanische Unternehmen International Curtis Marine Turbine Co. entwickelt wurden. Es folgten Neubauaufträge für große Kriegsschiffe der Royal Navy.

Weltkriege

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs überlebte die Werft hauptsächlich durch den Bau der beiden Passagierschiffe RMS Queen Mary und RMS Queen Elizabeth für die Cunard White Star Line.[1]

Während des Zweiten Weltkriegs baute John Brown & Company Kriegsschiffe.

Nachkriegszeit

Nach dem Krieg wurden zahlreiche Handelsschiffe gebaut, um die Verluste der Kriegszeit auszugleichen. Ende der 1950er Jahre geriet die Werft, wie auch die restliche britische Schiffbauindustrie, unter dem Druck anderer aufstrebender Schiffbaunationen finanziell unter Druck.[1] Die Unternehmensleitung in Clydebank, verfolgte in der Annahme, einen profitablen Passagierschiffsneubauauftrag von der Cunard Reederei zu erhalten, eine Strategie des Baus gerade eben kostendeckender Neubauten, wie zum Beispiel der Kungsholm, um zunächst über die Krise hinwegzukommen. Durch steigende Kosten, und Inflationsverluste erlitt das Unternehmen aber so hohe Verluste, das die Unternehmensleitung schon Mitte der 1960er Jahre eine Schließung der unwirtschaftlichen Werft nicht mehr ausschließen konnte.[1]

Der letzte Auftrag für ein Passagierschiff, der RMS Queen Elizabeth 2, kam schließlich von Cunard. Schon 1968 ging die Werft, wie im Geddes Report empfohlen, im Unternehmen Upper Clyde Shipbuilders auf,[2] welches schließlich 1971 Konkurs ging.[3] Das letzte Schiff der Werft war der Schüttgutfrachter Alisa, der 1972 fertiggestellt wurde.[1]

Auf dem Werftgelände in Clydebank wurden von den Unternehmen Marathon Oil und UiE Scotland bis 2001 Ölplattformen für die Nordseeölfelder gebaut.[4]

Der wirtschaftlich erfolgreichere Unternehmensteil John Brown Engineering division wurde zunächst von Trafalgar House übernommen[5] und 1996 von Kvaerner gekauft.[6] Später wurde dieser Unternehmensteil von Kvaerner zerlegt und John Brown Hydrocarbons sowie Davy Process Technology an Yukos verkauft.[7] John Brown Hydrocarbons wurde 2003 an Chicago Bridge and Iron Company weiterverkauft, und zuerst in CB&I John Brown, und später in CB&I UK Limited umbenannt.[8]

Das ehemalige Werftgelände mit dem unter Denkmalschutz stehenden Kran „Titan" soll umgebaut und wiederbelebt werden.[9]

Bekannte Schiffe von John Brown & Company

HMY Britannia
HMS Hood
HMAS Australia
Deckplan RMS Lusitania
Die RMS Queen Elizabeth 2 in Trondheim

Königliche Yacht

Flugzeugträger


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