- John Henry Winder
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John Henry Winder (* 7. Februar 1800 im Somerset County, Maryland; † 21. Februar 1865 in Florence, South Carolina) war Berufssoldat und Offizier sowohl des US-Heeres als auch des konföderierten Heeres (CSA), wobei er im letzten den Rang eines Generalmajors erreichte.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Winder war der Sohn des US-Brigadegenerals William H. Winder und seiner Frau Gertrude Polk.[1]
1814 wurde Winder an die US Militärakademie in West Point, New York berufen, die er als elfter von 30 Kadetten seiner Klasse 1820 abschloss. Danach wurde er zum Leutnant) der Artillerie befördert und im US Rifle Regiment im Fort McHenry in Baltimore eingesetzt. Danach folgten weitere Verwendungen in Florida mit den jeweiligen Versetzungen, zuletzt zum 4. US Infanterieregiment. Am 31. August 1823 schied er zunächst aus dem Heer aus und heiratete im gleichen Jahr Elizabeth Shepherd, Tochter eines Plantagenbesitzers. Im Jahr darauf verstarb sein Vater, der die Familie in großen finanziellen Schwierigkeiten zurückließ, sodass die Mutter gezwungen wurde, ihr Haus in ein Aparthotel umzuwandeln. Winders Versuch, die Plantage seines Schwiegervaters zu führen, schlug fehl und nach dem Tod seiner Frau 1825 kehrte er am 2. April 1827 in den Dienst des US-Heeres zurück. Er wurde wieder als Leutnant eingestellt und der Artillerie zugewiesen. Am 30. November 1833 folgte die Beförderung zum Oberleutnant. 1837 wurde Winder Taktiklehrer an der Militärakademie in West Point, wo einer seiner Schüler der spätere Präsident der Konföderierten Staaten Jefferson Davis war. Bereits nach einem Jahr musste er diese Tätigkeit wegen jähzornigen Verhaltens einem Kadetten gegenüber wieder aufgeben und wurde am 23. Mai 1838 als Regimentsadjutant zum 1. US Artillerieregiment versetzt. Hier blieb er bis zum 20. Januar 1840. Es folgten verschiedene Verwendungen (Einsatz im Zweiten Seminolenkrieg 1835 – 1842) bis zum Beginn des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges. Am 7. Oktober 1842 wurde Winder zum Hauptmann befördert.
Krieg gegen Mexiko
Im Mexikanisch-Amerikanischen Krieg kämpfte Winder tapfer und wurde für seinen Einsatz in den Schlachten bei Contreras und Churubusco am 20. August 1847 zum Brevet-Major befördert. Eine weitere Beförderung zum Brevet-Oberstleutnant erfolgte am 14. September des gleichen Jahres für die erbrachten Leistungen anlässlich der Schlacht um Mexiko-Stadt. In der Nähe des Belén Tores, das einen der Zugänge nach Mexiko-Stadt sicherte, wurde er am gleichen Tag verwundet.
Am 22. November 1860 wurde Winder zum Major im regulären Heer befordert.
Amerikanischer Bürgerkrieg
Am Vorabend des Bürgerkrieges entschied sich Winder für die Sache des Südens, quittierte zum 27. April 1861 seinen Dienst beim US-Heer und trat in das konföderierte Heer ein. Hier erhielt er am 16. Mai 1861 den Dienstgrad eines Obersten der Infanterie und wurde bereits am 21. Juni zum Brigadegeneral befördert. Am darauffolgenden Tag wurde ihm die Aufgabe eines Assistant Inspector General of the Camps of Instruction (Stellvertretenden Inspekteurs für die Ausbildungslager) im Bereich von Richmond (Virginia), Virginia übertragen. Diese Stelle hatte er bis zum 21. Oktober 1861 inne. Von 1862 bis 1864 war er Provost Marshall von Richmond und gleichzeitig bis 1865 Commissary general of Confederate prisons (Generalkommissar für die Kriegsgefangenenlager). Winder war verantwortlich für die berüchtigten Lager von Castle Thunder, Belle Isle und das Libby-Gefängnis in Richmond.
Winder war auch Befehlshaber des 2. Distriktes des Wehrbereiches North Carolina und Süd-Virginia vom 25. Mai bis zum 7. Juni 1864. Einige Tage später übernahm er kurzzeitig bis zum 26. Juli selbst das Kommando über das Gefangenenlager Andersonville. Bis zum 21. November 1864 hatte er das Kommando über alle Gefangenenlager in Georgia und Alabama übernommen und wurde dann Chef des Confederate Bureau of Prison Camps (Verwaltungsstelle aller Kriegsgefangenenlager). Diesen Posten behielt er bis zu seinem Tod. Winder starb am Dienstag, 7. Februar 1865, an einem Herzinfarkt.[2] Sein Leichnam wurde nach Maryland gebracht und auf dem Green Mount Cemetery in Baltimore beigesetzt.
Literatur
- Arch Fredric Blakey: "General John H. Winder, C.S.A". University Press of Florida, 1990, ISBN 0-8130-0997-9.
- John H. Eicher, David J. Eicher: Civil War High Commands. Stanford University Press, 2001, ISBN 0-8047-3641-3.
- Jon L. Wakelyn: Biographical Dictionary of the Confederacy. Greenwood Press, 1977, ISBN 0-8371-6124-X.
- Ezra J. Warner: Generals in Gray: The Lives of the Confederate Commanders. Louisiana State University Press, 2006, ISBN 0-8071-3150-4.
Weblinks
- John H. Winder in der Encyclopedia Virginia
- www.hmdb.org Winder's stone marker in Salisbury, Maryland
Fußnoten
- ↑ Winders Vater kämpfte im Krieg von 1812 gegen die Briten. Er war ein Cousin 2. Grades von Charles Sidney Winder, ebenfalls ein General der Südstaatenarmee.
- ↑ andere Quellen sprechen als Ursache für seinen Tod von einer Krankheit, die er sich anlässlich einer Visitation im Gefangenenlager von Florence zugezogen habe
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