- John Ulrich Schroeder
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John Ulrich Schroeder, auch John-Ulrich Schroeder[1], (* 6. August 1876 Boizenburg/Elbe; † 23. Februar 1947 in Dresden-Hellerau)[2] war ein deutscher Jurist.
Leben
Schroeder studierte Jura in Halle und promovierte dort auch. Während des Ersten Weltkrieges war er Marinerichter in Hamburg und damit auch für Hochverratsprozesse gegen Matrosen zuständig. Während des Kieler Matrosenaufstandes vermittelte er in Cuxhaven zwischen den Parteien und konnte so ein Blutvergießen wie in Kiel verhindern.[3] In Folge dessen entwickelte er eine sehr kritische Haltung, engagierte sich in der Arbeiterbewegung und stand der USPD nahe; aus dieser Zeit stammt auch sein Spitzname Matrosen-Schröder. Seine Erfahrungen schrieb er in dem 1921 veröffentlichten Buch Im Morgenlichte der deutschen Revolution. November-Erlebnisse an der Niederelbe nieder.
Während der Weimarer Republik wurde er 1922 leitender Beamter im sächsischen Justizministerium. Mit der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er 1933 seines Amtes enthoben und erhielt nur eine kleine Pension. Nach Ende des Krieges war er bis zu seinem Tod 1947 der erste Generalstaatsanwalt von Sachsen.[4]
Schroeder verstarb 1947 in Dresden-Hellerau und erhielt ein Staatsbegräbnis auf dem Rähnitzer Friedhof. In Hellerau war zeitweise die Schroederstraße, seit 1993 Heinrich-Tessenow-Weg, nach Schroeder benannt.
Literatur
- Hilde Benjamin (Hrsg.): Zur Geschichte der Rechtspflege der DDR 1945–1949. S. 329, Anm 42
Einzelnachweise
- ↑ Schreibweise lt. Grabstein.
- ↑ Susanne Schott, Curt Rothenberger – eine politische Biographie, Dissertation, Halle an der Saale, 2001, S. 25
- ↑ Christian Pritzkow, Wie die Schroederstraße zu ihrem Namen kam - und ihn wieder verlor. in: Mitteilungen für Hellerau, 68. Ausgabe, August 2006
- ↑ Kleine Fische, Der Spiegel 33/1949, S. 10
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