- Joseph Ryelandt
-
Joseph Victor Marie Ryelandt (* 7. April 1870 in Brügge; † 29. Juni 1965 ebenda) war ein belgischer Komponist sowie Direktor des Konservatoriums in Brügge.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Joseph Ryelandt erhielt von früher Jugend an Musikunterricht. Er studierte zunächst Philosophie und dann Recht, setzte jedoch währenddessen seine musikalischen Aktivitäten fort. 1891 begann er, bei Edgar Tinel Musik zu studieren.
Ab 1895 widmete er sich ausschließlich dem Komponieren, bis er 1924 Direktor des städtischen Konservatoriums von Brügge wurde. Er war beteiligt an der Organisation des Wettbewerbs Concours Reine Elisabeth.
Ryelandt erhielt den Auftrag, ein Te Deum für das Jubiläum der Unabhängigkeit Belgiens zu schreiben. 1937 wurde er Mitglied der Belgischen Akademie, 1938 wurde er Baron. 1945 ging er in den Ruhestand.
Werke
Ryelandt hinterließ 133 Werke mit opus-Nummer. Seine Kompositionen werden als spätromantisch oder impressionistisch beschrieben.
- Religiöse Vokalmusik
Ryelandts Ruf zu Lebzeiten beruhte auf seinen fünf großen Oratorien:
- Purgatorium op. 39 (1904), Oratorium auf Lateinische Psalmen für Sopran, Chor und Orchester
- De komst des Heren op. 45 (1906), Adventsoratorium in drei Teilen für Soli, Chor und Orchester
- Maria op. 48 (1909), Oratorium für Soli, Chor und Orchester
- Agnus Dei op. 56 (1913), Oratorium für Soli, Chor und Orchester auf Texte von Jean Delvigne und O. van Rie
- Christus Rex op. 79 (1922), Oratorium für Soli, Chor und Orchester auf Texte von Charles Martens, Auftragskomposition für Papst Pius XI.
Außerdem komponierte er sieben Kantaten und ein Te Deum, Motetten, das Mysterienspiel La Parabole des Vierges und das musikalische Drama Sainte Cécile. Er komponierte drei Messen und ein Requiem:
- Missa op. 72 (1918) für gemischten Chor a cappella
- Missa op. 84 (1925) für vierstimmigen Chor und Orgel
- Missa six vocibus op. 111 (1934) für sechsstimmigen Chor a cappella
- Missa pro defunctis op. 127 (1939) für gemischten Chor a cappella
- Symphonische Musik
Ryelandt schrieb sechs Symphonien, aber vernichtete die erste. Er komponierte drei Ouvertüren, ein Symphonisches Gedicht, Gethsemani, drei Orchestervorspiele und eine Orchestersuite.
- Kammermusik
Ryelandt, selbst Pianist, schrieb zahlreiche Werke für Klavier, darunter 12 Sonaten. Das Klavier spielt auch eine wesentliche Rolle in seiner Kammermusik, sieben Violinsonaten, drei Cellosonaten und je eine für Horn, Oboe und Klarinette. Er komponierte zwei Klavierquintette und ein Klaviertrio.
Er komponierte ungefähr 65 Kunstlieder auf französische und flämische Texte.
Referenz
- Wilfried Willem: Joseph Ryelandt (1870–1965): Leven Werk Analyses (Thesis K.U. Leuven, Arts Faculty, dept. Musicology, 1977). (flämisch)
Weblinks
- Annelies Focquaert: Ryelandt, Joseph (flämisch). Studiecentrum voor Vlaamse Muziek. Abgerufen am 8. Juni 2011.
- Ryelandt, Joseph bei cebedem (englisch/französisch/flämisch)
- Literatur von und über Joseph Ryelandt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Kategorien:- Komponist (Kirchenmusik)
- Komponist (20. Jahrhundert)
- Belgischer Komponist
- Geboren 1870
- Gestorben 1965
- Mann
Wikimedia Foundation.