- Jugendkirche Tabgha
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Die im Jahr 2000 im Oberhausener Stadtteil Buschhausen eröffnete katholische Jugendkirche Tabgha ist eine der ersten Jugendkirchen in Deutschland und hat über die Landesgrenze hinaus als Vorbild für vergleichbare Projekte gewirkt.
Das Projekt wurde maßgeblich vom Oberhausener Stadtjugenddseelsorger Bernd Wolharn und dem Stadtjugendreferenten Oliver Heck entwickelt und 1999 den zuständigen kirchlichen Gremien unterbreitet. Ein Hauptziel der Initiatoren war die Ansprache kirchenferner Jugendlicher. Zur Konzeptionsentwicklung trug im Vorfeld eine Umfrage unter mehr als 5000 katholischen Oberhausener Jugendlichen durch das Institut für Kirchliche Sozialforschung im Bistum Essen bei. Werkstattgespräche und Fachkonferenzen dienten der Vernetzung von Zielgruppe, Verantwortlichen vor Ort und Experten. Für das Leitbild des Projekts wurde das Bild der „Tankstelle“ gewählt, um das „Besondere der Angebotsform“ zu betonen, die Vorstellung einer „Servicestelle“ ohne „Vereinnahmung des Kunden für eigene Zwecke“.[1] Als wichtige Wege zum Erreichen der Zielgruppe wurden in der Vorbereitungsphase vor allem die alternative Gestaltung von Gottesdiensten, eine andere Gestalt des Gottesdienstraums und neue Formen der Öffentlichkeitsarbeit angesehen.[2]
Für die räumliche Realisierung des Projekts fand sich das Kirchengebäude der Gemeinde Christ-König in Oberhausen-Buschhausen. Das 1962 errichtete Gebäude mit rechteckigem Grundriss wurde im Innern – unter anderem durch Ausbau der Kirchenbänke – umgestaltet. Die Eröffnung fand am 9. und 10. Dezember 2000 unter Beteiligung von Ruhrbischof Hubert Luthe statt.
Zum Veranstaltungsangebot von Tabgha gehören einerseits gottesdienstlich-spirituelle Veranstaltungen wie die regelmäßige Jugendmesse „CU“ am Sonntagnachmittag und das Nachtgebet „Auszeit“ am Mittwochabend, andererseits Projekte und Events wie das Fotoprojekt „Jesus an der Ruhr“, die Ausstellung „I.N.R.I.“ mit Bildern der französischen Fotografin Bettina Rheims oder auf die Zielgruppe zugeschnittene Einzelveranstaltungen wie „Halfpipe to Heaven“ für Skater oder ein Hochseilangebot unter dem Motto „Zwischen Himmel und Erde“. Das Projekt wurde von seinen Initiatoren zunächst als „Modell, Vorreiter und Experiment“ verstanden,[3] hat inzwischen jedoch die ursprüngliche vorgesehene Probezeit von fünf Jahren längst hinter sich. Es wird derzeit hauptamtlich vom Stadtjugendpfarrer und einer Jugendreferentin betreut, hinzu kommen ein Zivildienstleistender, Honorarkräfte und Ehrenamtliche.
Der Name der Jugendkirche leitet sich her vom Ort Tabgha am Ufer des See Genezareth.
Nachweise
- ↑ Stams: Das Experiment Jugendkirche, S. 86.
- ↑ Stams: Das Experiment Jugendkirche, S. 233 ff.
- ↑ Stams: Das Experiment Jugendkirche, S. 122.
Literatur
- Michael Schmitz: Die Szene-Kirche; TABGHA öffnet ein Gotteshaus für junge Leute. In: Oberhausen '02 – ein Jahrbuch, S. 67–71.
- Elisa Stams: Das Experiment Jugendkirche. Die ersten Jahre der Jugendkirche TABGHA in Oberhausen. Eine exemplarische Fallstudie zur Problematik jugendpastoraler Neuorientierung. Kohlhammer, Stuttgart 2008 (Dissertation Duisburg-Essen 2007) ISBN 978-3-17-020519-2.
Weblinks
- Internetauftritt der Jugendkirche Tabgha
- Jugendkultur und christliche Botschaft; Pfarrer Wolharn über die Jugendkirche Tabgha in Oberhausen bei katholisch.de
51.5046116.832469Koordinaten: 51° 30′ 16,6″ N, 6° 49′ 56,9″ OKategorien:- Jugendarbeit
- Kirchengebäude im Bistum Essen
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