Julius Hüniken (1878–1975)

Julius Hüniken (1878–1975)

Julius Hüniken, unter Hinzufügung des Besitznamens auch Hüniken-Kaarz (* 17. April 1878 in Doberan; † 29. April 1975 in Wohltorf; vollständiger Name: Wilhelm Julius Hüniken) war Besitzer des mecklenburgischen Forstgutes und Schlosses Kaarz und als Rittergutsbesitzer Mitglied des Altmecklenburgischen Landtages.

Von 1894 bis 1896 besuchte Hüniken das Doberaner Gymnasium;[1] unter den Abiturienten findet man ihn jedoch weder dort noch anderswo in Mecklenburg.[2] Nach dem Tod von Julius Hüniken (dem Älteren) im Oktober 1891 kam es stiftungsgemäss zu einem Losentscheid unter seinen Erben über die Verwaltung der Güter im Familienfideikommiss, bei dem das Stammgut Kaarz dem jüngeren Julius Hüniken (zu dieser Zeit noch unmündig und vertreten durch seine Vormünder) zufiel.[3] Im Juli 1902 konnte er selbständig die Verwaltung von Kaarz übernehmen. Er ließ Umbauten im Schloss Kaarz durchführen, den Park in einen englischen Landschaftspark umgestalten. Unter ihm bestand das 1000 Hektar große Gut zu zwei Dritteln aus Wald- und zu einem Drittel aus Ackerflächen.[4] 1905 gründete Hüniken den Hirschverein Brüel-Sternberg, der sich der Hege des Rotwildes in Mecklenburg verschrieb. Im Ersten Weltkrieg war Hüniken Offizier des 2. Hannoverschen Dragoner-Regiments Nr. 16.[1]

Im Zweiten Weltkrieg nahm Hüniken Familienangehörige aus Hamburg zum Schutz vor Bombenangriffen im Schloss Kaarz auf. Bei der Besetzung durch die Rote Armee im April 1945 verblieb er im Gegensatz zu seinen Familienangehörigen zunächst in Kaarz, flüchtete nach Hausverbot, Gefängnisarrest und weiteren Demütigungen jedoch im September des Jahres in den Westen.[4]

Er war seit vor 1908 verheiratet mit Hedwig, geb. von dem Knesebeck (* 1881 in Schwerin).[5]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg-Vorpommern? Ein Personenlexikon. Edition Temmen, Bremen 1995, ISBN 3-86108-282-9, S. 205.
  2. Franz Schubert: Abiturienten mecklenburgischer Schulen im 19. Jahrhundert. Lieferung 1 und 2. Göttingen, 1992/1994.
  3. Regierungsblatt für Mecklenburg-Schwerin: Amtliche Beilage. Nr. 25 (1892), S. 130.
  4. a b Kurzchronik auf schloss-kaarz.m-vp.de
  5. Gothaisches genealogisches Taschenbuch der uradeligen Häuser 9 (1908), S. 408.

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