Julius Illing

Julius Illing

Julius Illing († 1893) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Autor von Verwaltungshandbüchern.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Illing studierte Rechtswissenschaften an der Universität Bonn, wo er 1836 bis 1839 beim Corps Saxonia aktiv war. Nach Abschluss seiner Studien trat er in den preußischen Verwaltungsdienst und wurde 1845 Landrat des Kreises Mogilno. Später war er bei den Regierungen in Koblenz, Düsseldorf und Arnsberg als Regierungs- und Oberregierungsrat sowie Vorsitzender des Spruckollegiums für landwirtschaftliche Angelegenheiten tätig. 1873 wurde er vortragender Rat im Ministerium des Innern und im Nebenamt Mitglied des Disziplinarhofs für nichtrichterliche Beamte. Sein wichtigstes Arbeitsgebiet war das preußische Gefängniswesen. Er sorgte für die Hebung des Standes der Gefängnisbeamten, insbesondere für die Verbesserung der Lage der Unterbeamten durch Erstellung von Dienstwohnungen und Erhöhung des Einkommens. Auf seine Anregung hin wurde 1878 das Gesetz, betreffend die Unterbringung verwahrloster Kinder erlassen, auf dessen Grundlage bis Anfang der 1890er Jahre über 18.000 Kinder in Erziehungsheime eingewiesen wurden. Auch die Einrichtung von Kinderhorten in Berlin geht auf ihn zurück. Illing vertrat die preußische Regierung auf internationalen Strafanstaltskongressen in Stuttgart, Stockholm und St. Petersburg. Auch mit Militärangelegenheiten war er befasst. So war er Urheber eines neuen Prüfungsreglements für die Zulassung zum einjährig-freiwilligen Dienst. Am 1. Juni 1892 trat er in den Ruhestand.

1875 war Illing Vorsitzender bei den Verhandlungen zum Entwurf einer gemeinschaftlichen Verfassung für die deutschen Kriegervereine. Der Deutsche Kriegerbund ernannte ihn 1882 zum Ehrenmitglied.

Veröffentlichungen

  • Handbuch für preußische Verwaltungsbeamte im Dienste des Staates, der Kommunalverbände, der Korporationen und für Geschäftsleute/1., 2. und 3, Verfasser: Julius Illing; Georg Kautz[1]
  • Handbuch für preußische Verwaltungsbeamte, Geschäftsmänner, Kreis- und Gemeindevertreter und Schöffen/ Band 1. und 2. Verfasser: Julius Illing; Georg Kautz[2]
  • Handbuch für Verwaltung und Wirtschaft im Reich und in Preussen, Verfasser: Julius Illing[3]

Auszeichnungen

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.worldcat.org/title/handbuch-fur-preuische-verwaltungsbeamte-im-dienste-des-staates-der-kommunalverbande-der-korporationen-und-fur-geschaftsleute-2/oclc/313427072
  2. http://www.worldcat.org/title/handbuch-fur-preuische-verwaltungsbeamte-geschaftsmanner-kreis-und-gemeindevertreter-und-schoffen-2/oclc/313427059
  3. http://www.worldcat.org/title/handbuch-fur-verwaltung-und-wirtschaft-im-reich-und-in-preussen/oclc/073120201

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Illing — ist der Familienname folgender Personen: Ernst Illing (1904 1946), deutscher Psychiater und Euthanasietäter Jörg Illing (* 1964), deutscher Fußballspieler Julius Illing († 1893), deutscher Verwaltungsjurist Peter Illing (1899–1966),… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Kautz — Georg Hermann Emil Friedrich Kautz (* 21. August 1860 in Taubendorf im Landkreis Neidenburg; † 13. Januar 1940 in Berlin) war ein deutscher Verwaltungsjurist und Ministerialdirektor im Reichsamt des Innern und im Reichsschatzministerium.… …   Deutsch Wikipedia

  • Corps Saxonia Bonn — Haus des Corps Saxonia in der Haydnstr. 8 Das Corps Saxonia Bonn ist ein Corps (Studentenverbindung) im Kösener Senioren Convents Verband (KSCV), dem ältesten Dachverband deutscher Studentenverbindungen. Das Corps ist pflichtschlagend und… …   Deutsch Wikipedia

  • Landkreis Mogilno — war während des Zweiten Weltkrieges der Name einer deutschen Verwaltungseinheit im besetzten Polen (1939 45). Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte (1815 bis 1918) 2 Verwaltungsgeschichte 3 Kommunale Gliederung …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Pseudonymen — Hier ist eine Liste bekannter Pseudonyme. Inhalt und Konventionen Die Liste soll alphabetisch nach den Pseudonymen sortiert sein. Die Einträge sollen formatiert sein, um Übersichtlichkeit zu gewährleisten. Namensverkürzungen (z. B. Rudi… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von NS-Ärzten und Beteiligten an NS-Medizin — Die Liste NS Ärzte und Beteiligte an NS Medizin führt Ärzte und andere Personen auf, die während der nationalsozialistischen Zeit in Verbrechen im medizinischen Bereich verwickelt waren. Inhaltsverzeichnis 1 NS Ärzte 1.1 A B 1.2 C D 1.3 E …   Deutsch Wikipedia

  • Liste Ärzte und Beteiligte an NS-Medizin — Die Liste NS Ärzte und Beteiligte an NS Medizin führt Ärzte und andere Personen auf, die während der nationalsozialistischen Zeit in Verbrechen im medizinischen Bereich verwickelt waren. Inhaltsverzeichnis 1 NS Ärzte 1.1 A B 1.2 C D 1.3 E …   Deutsch Wikipedia

  • Kindereuthanasie — Kinder „Euthanasie“ ist die Bezeichnung für die im Nationalsozialismus organisierte Tötung von geistig und körperlich schwer behinderten Kindern und Jugendlichen bis zu 16 Jahren, der in über 30 sogenannten „Kinderfachabteilungen“ mindestens 5000 …   Deutsch Wikipedia

  • Littérature allemande de science-fiction — La littérature allemande de science fiction regroupe toutes les productions littéraires germanophones, qu elles soient d origine allemande, suisse ou autrichienne, relevant du genre de la science fiction. La littérature allemande de science… …   Wikipédia en Français

  • Liste von NS-Ärzten und Beteiligten an NS-Medizinverbrechen — Die Liste von NS Ärzten und Beteiligten an NS Medizinverbrechen führt Ärzte und andere Personen auf, die während der nationalsozialistischen Zeit in Verbrechen im medizinischen Bereich verwickelt waren. Inhaltsverzeichnis 1 NS Ärzte 1.1 A B 1.2 C …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”