- Wohltorf
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Wappen Deutschlandkarte 53.51861111111110.29222222222228Koordinaten: 53° 31′ N, 10° 18′ OBasisdaten Bundesland: Schleswig-Holstein Kreis: Herzogtum Lauenburg Amt: Hohe Elbgeest Höhe: 28 m ü. NN Fläche: 5,97 km² Einwohner: 2.335 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 391 Einwohner je km² Postleitzahl: 21521 Vorwahl: 04104 Kfz-Kennzeichen: RZ Gemeindeschlüssel: 01 0 53 133 NUTS: DEF06 Adresse der Amtsverwaltung: Christa-Höppner-Platz 1
21521 DassendorfWebpräsenz: Bürgermeister: Rolf Birkner (WW) Lage der Gemeinde Wohltorf im Kreis Herzogtum Lauenburg Wohltorf ist eine Gemeinde im Kreis Herzogtum Lauenburg in Schleswig-Holstein, etwa 20 km östlich von Hamburg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Wohltorf liegt am Sachsenwald, dem größten Waldgebiet Schleswig-Holsteins, der zugleich Naherholungsgebiet für die Metropolregion Hamburg ist.
Wohltorf besteht im Grunde aus vier Teilen: dem alten Bauerndorf mit Dorfteich und wenigen Bauernhöfen; der Villensiedlung am entfernt gelegen Haltepunkt der Hamburger S-Bahn; der zum Teil zu Wohltorf gehörenden Aumühler Einkaufsstraße Große Straße und der am Börnsener Weg/Straße gelegenen Villensiedlung. Zur Nachbargemeinde Reinbek hin wird der Ort durch den Fluss Bille begrenzt, der gleichzeitig auch Kreisgrenze zwischen Kreis Herzogtum Lauenburg und Kreis Stormarn ist, die Grenze zum benachbarten Aumühle hingegen ist kaum auszumachen und nur den unmittelbaren Anwohnern bekannt.
Geschichte
Im Jahre 1308 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. 1529 fiel Wohltorf an den Herzog von Lauenburg und wurde Herzogsdorf. 1705 kam Lauenburg nach dem Tod des letzten Askanier-Herzogs, der ohne männliche Nachkommen starb, in den Besitz des Kurfürsten von Hannover. Zur Zeit der Napoleonischen Kriege, in dessen Verlauf Napoleon die gesamte Nordseeküste in das französische Kaiserreich einverleibte, wurde Wohltorf „Mairie“ und gehörte zum Kanton Schwarzenbek. 1865 mit der Gasteiner Konvention kam Lauenburg und damit auch Wohltorf zu Preußen. 1871 wurde der benachbarte Sachsenwald Otto von Bismarck von Kaiser Wilhelm I. geschenkt.
Bis um 1900 hatte die Gemeinde Wohltorf sehr dörflichen Charakter. Nach der Jahrhundertwende entstand nach und nach die sogenannte Villenkolonie, in der sich Hamburger Unternehmer und Industrielle auf Grund der Nähe zur Stadt und der guten Erreichbarkeit über die Bahnstrecke Hamburg–Berlin niederließen. Dies hat den Ort bis heute als Hamburger Villenvorort entscheidend geprägt. Zur Zeit des NS-Regimes wurde zeitweilig überlegt, Wohltorf und den benachbarten Ort Aumühle zusammenzulegen. Diese Idee wurde jedoch schnell verworfen, da sich Wohltorf (ländlich, landwirtschaftlich geprägt) und Aumühle (reine Betriebsgemeinde) zu unähnlich seien.
Politik
Seit der Kommunalwahl 2008 hat die Wählergemeinschaft WW zehn Sitze in der Gemeindevertretung, die SPD hat vier und die FDP drei der 17 Sitze.
Wappen
Blasonierung: „In Rot über einem, aus zwei sich ansehenden Pferdeköpfen bestehenden, silbernen Giebelbrett ein silberner Wellenbalken, überhöht von drei silbernen Eichenblättern.“[2]
Partnergemeinde
Die Partnergemeinde Wohltorfs ist Mortagne sur Sèvre in Frankreich.
Wirtschaft
Wohltorf gilt als eine der reichsten Gemeinden Deutschlands, bedingt durch die bevorzugte Lage als Hamburger Villenvorort. Bei Rankings über die kaufkraftstärksten Gemeinden in Deutschland belegt Wohltorf regelmäßig vordere Plätze. Die Wirtschaft Wohltorfs selbst ist mittelständisch geprägt.
Verkehr
Der Sachsenwald liegt zwischen der A 24 Hamburg-Berlin, der A 1 Hamburg-Lübeck-Puttgarden und der B 404.
Wohltorf hat einen S-Bahn-Bahnhof und ist an den Hamburger Verkehrsverbund (HVV) angeschlossen. Die Bahn S21 fährt alle 20 Minuten, morgens alle 10 Minuten. Die Fahrzeit zum Hamburger Hauptbahnhof beträgt etwa 30 Minuten.
Sehenswürdigkeiten
In der Liste der Kulturdenkmale in Wohltorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Schleswig-Holstein eingetragenen Kulturdenkmale.
Freizeit
Über die Gemeindegrenzen hinaus erfreut sich der Wohltorfer Tonteich großer Beliebtheit. Bis 1911 standen dort die Friedrichsruher Tonwerke, doch in dem Jahr zerstörte ein Großfeuer die Ziegelei. Sie wurde nicht wieder aufgebaut. Heute hat sich die Tongrube mit Wasser gefüllt und ist zu zwei Drittel an ein öffentliches Schwimmbad und zu einem Drittel an den privaten Tontaubenklub Sachsenwald verpachtet. Der Tontaubenklub bietet seinen Mitgliedern neben der Nutzung des vereinseigenen Schwimmbads die Sportarten Tennis und Hockey an.
Religiöses Leben
Die evangelische Kirchengemeinde Wohltorf entstand 1928 durch Ausgliederung aus der Kirchengemeinde Aumühle. 1930 wurde die erste Wohltorfer Kirche eingeweiht. Sie ging auf einen Entwurf von Carl Bensel zurück, das hölzerne Kirchenkreuz war eine Arbeit von Walter von Ruckteschell. Im Juli 1950 brannte die Wohltorfer Kirche aus. Sie wurde im Laufe des Jahres 1950 nach Plänen des Hamburger Architekten Langmaarck neu aufgebaut; die Einweihung erfolgte am Heiligabend 1950.[3]
Persönlichkeiten
- Cornelius Hartz, Autor (* 1973) ist in Wohltorf aufgewachsen.
- Felicitas Prinzessin von Preußen (* 7. Juni 1934 in Bonn; † 1. August 2009 in Wohltorf)
Galerie
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S-Bahn-Haltestelle Wohltorf
Literatur
- Erich Zschau: Die Kirche auf dem Berg. Wohltorfer Kirchengeschichte(n). Einhorn-Presse Verlag 2009. ISBN 978-3-88756-064-5
Weblinks
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Commons: Wohltorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Gemeinde Wohltorf
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Bevölkerung in Schleswig-Holstein am 31. Dezember 2010 nach Kreisen, Ämtern, amtsfreien Gemeinden und Städten (PDF-Datei; 500 kB) (Hilfe dazu)
- ↑ Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
- ↑ Zschau: Die Kirche auf dem Berg, S. 24 ff., 29 ff., 47 ff.
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