- Juri Nikolajewitsch Afanassjew
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Juri Nikolajewitsch Afanassjew (* 5. September 1934 in Maina (Uljanowsk), Sowjetunion) ist ein sowjetischer und russischer Historiker und Politiker.
Inhaltsverzeichnis
Biografie
Afanassjew wurde am 5. September 1934 im Dorf Majna in der Region Uljanowsk geboren.
Er schloss das Studium der Geschichte an der Moskauer Staatlichen Universität (MGU) im Jahr 1957 ab. Zweimal - 1971 und 1976 - hielt er sich an der Pariser Sorbonne auf.
Afanassjew ist Doktor der historischen Wissenschaften, Professor, Akademiker und Mitglied der Russischen Akademie der Naturwissenschaften (RANW). Er war Funktionär der Komsomol und der Pioniere. Von 1954–1991 war er Mitglied der Kommunistischen Partei der Sowjetunion.
Afanassjew arbeitete als Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Abteilung für Kulturgeschichte des Auslands im Institut der Allgemeinen Geschichte der UdSSR, als Redaktor für Geschichte und Mitglied des Redaktionskollgeiums des Journals «Kommunist».
Im Jahr 1989 wurde er im Noginsker Wahlkreis in der Moskauer Oblast zum Volksdeputierten der UdSSR gewählt. Er war Mitglied der Überregionalen Deputiertengruppe. 1990 war er Mitglied der Gruppe «Bürgerliches Handeln», Mitvorsitzender der Partei «Demokratisches Russland». Er war auch Teilnehmer des «Demokratischen Kongresses» im Jahre 1991.
Afanassjew ist ehemaliger Rektor des Moskauer Historisch-archivalischen Instituts und Gründer sowie ehemaliger Rektor der Russischen Staatlichen Geisteswissenschaftlichen Universität RGGU.
Seine wissenschaftlichen Interessen sind die Geschichte der Geschichtswissenschaften, Französische Historiographie, die Schule der Annales, die Geschichte Russlands, theoretische und methodologische Grundlagen der Geschichte der Wissenschaften, Politologie, Philosophie der Bildung, darunter neue Erziehungsmethoden und Bildungstechnologien.
Afanassjew ist Urheber der festen Redewendung Aggressiv-gehorsame Mehrheit, welche von ihm erstmalig verwendet wurde im Zusammenhang mit einem Teil der Abgeordneten der ersten Session der Volksdeputierten der UdSSR im Kreml im Jahre 1989.[1]
Auszeichnungen
- Ritter der Ehrenlegion (Frankreich)
- Orden des Grossfürsten Gediminas III. Grad (Litauen)
- Nordstern-Orden (Schweden)[2]
- Ehrenmedaille des 13. Januars (Litauen, 1. September 1992)[3]
Ausgewählte Publikationen
- Историзм против эклектики: Французская историческая школа «Анналов» в современной буржуазной историографии. М.: Мысль, 1980.
- Афанасьев, Ю.Н. (Ред.). Другая война: 1939-1945 М.: «Российский государственный гуманитарный университет» 490 стр. 1996. ISBN 5-7281-0053-8
- Опасная Россия. М.: РГГУ, 2001.
- Das Ende Russlands, 2009
Publikationen auf Deutsch
- Russland - Despotie oder Demokratie. Düsseldorf: ECON-Verl., 1993
- Die Angst überwinden. Wiesbaden: HLZ, 1990
- Es gibt keine Alternative zu Perestroika. Nördlingen: Greno, 1988
- Der Kampf für Perestroika. Nördlingen: Greno, 1988, Dt. Erstausg.
Weblinks
- Literatur von und über Juri Nikolajewitsch Afanassjew im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Website Afanassjews als Rektor der RGGU
- Private Website Afanassjews
- Biographie
- Interview mit dem Radiosender «Echo Moskwy» - (аудио), 25 мая 2009
- Interview in der Zeitschrift "Nowaja Gaseta" - (видео), 15 июля 2009
Quellen
Kategorien:- Historiker
- KPdSU-Mitglied
- Mitglied der Ehrenlegion (Ritter)
- Träger des Nordstern-Ordens
- Russe
- Geboren 1934
- Mann
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