Jürgen Schmädeke

Jürgen Schmädeke

Jürgen Schmädeke (* 1937) ist ein deutscher Historiker.

Jürgen Schmädeke studierte Geschichte und Germanistik. 1964 promovierte er mit einer Arbeit über Militärische Kommandogewalt und parlamentarische Demokratie. Zum Problem der Verantwortlichkeit des Reichswehrministers in der Weimarer Republik an der Freien Universität Berlin zum Dr. phil. Von 1964 bis 1966 arbeitete er als Redakteur der Tageszeitung Der Kurier, von 1966 bis 1978 des Berliner Tagesspiegel. Anschließend war er von 1978 bis 1996 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Historischen Kommission zu Berlin.

Schmädeke wurde durch seinen gemeinsam mit Peter Steinbach herausgegebenen Forschungsband zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus sowie durch seine Veröffentlichungen zum Reichstagsbrand bekannt. Er wendet sich gegen die These von der Alleintäterschaft Marinus van der Lubbes beim Reichstagsbrand 1933 und vertrat in der Historischen Zeitschrift (HZ) die Auffassung, auch neue, seit der politischen Wende 1989/1990 zugängliche Dokumente, sprächen für eine von der NS-Führung induzierte Täterschaft. Schmädeke ist seit Jahrzehnten bis heute Rezensent der HZ.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Militärische Kommandogewalt und parlamentarische Demokratie. Matthiesen, Lübeck-Hamburg 1966.
  • (Hrsg. zusammen mit Peter Steinbach) Der Widerstand gegen den Nationalsozialismus : d. dt. Gesellschaft u.d. Widerstand gegen Hitler / [d. Internat. Konferenz zum 40. Jahrestag d. 20. Juli 1944 "Die Dt. Gesellschaft u.d. Widerstand gegen Hitler - e. Bilanz nach 40 Jahren" vom 2. - 6. Juli 1984 in Berlin]. Mit e. Vorw. von Wolfgang Treue. Im Auftr. d. Histor. Komm. zu Berlin in Zusammenarbeit mit d. Gedenkstätte Dt. Widerstand]. Piper, München-Zürich 1985, ISBN 3-492-02988-4; 3. Aufl., Neuausg. Piper, München-Zürich 1994, ISBN 3-492-11923-9.
  • Der Deutsche Reichstag: Geschichte und Gegenwart eines Bauwerks. München, Piper, München-Zürich, 4. Aufl. 1994, ISBN 3-492-12049-0.
  • (zusammen mit Wolfgang Ribbe) Kleine Berlin-Geschichte. Hrsg. von der Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit Berlin in Verbindung mit der Historischen Kommission zu Berlin. Stapp, Berlin, 3., erw. und aktualisierte Aufl. 1994.
  • Wählerbewegung im Wilhelminischen Deutschland. 2 Bände. Bd. 1: Die Reichstagswahlen von 1890 bis 1912 : eine historisch-statistische Untersuchung / mit einem Vorw. von Peter Steinbach. Bd. 2: Die Reichstagswahlen von 1890 bis 1912: Wahlergebnisse und Strukturen im Kartenbild. Akad. Verl., Berlin 1995.
  • (zusammen mit Alexander Bahar und Wilfried Kugel) Der Reichstagsbrand in neuem Licht. In: Historische Zeitschrift, Bd. 269 (1999), Heft 3, S. 603-651.

Literatur

  • Kurzbiografie in: Wolfgang Ribbe, Jürgen Schmädeke: Berlin im Europa der Neuzeit: ein Tagungsbericht, de Gruyter, Berlin/New York 1990, ISBN 3-11-011663-4, S. 601.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Claus Graf Schenk von Stauffenberg — Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Bayern; † 20. Juli …   Deutsch Wikipedia

  • Claus Graf von Stauffenberg — Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Bayern; † 20. Juli …   Deutsch Wikipedia

  • Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg — Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Bayern; † 20. Juli …   Deutsch Wikipedia

  • Claus Schenk Graf von Stauffenberg — Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Königreich Bayern; † 21. Juli 1944[1][2] in Berlin) war ein Offizier der deuts …   Deutsch Wikipedia

  • Claus Schenk von Stauffenberg — Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Bayern; † 20. Juli …   Deutsch Wikipedia

  • Claus von Stauffenberg — Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Bayern; † 20. Juli …   Deutsch Wikipedia

  • Edouard Calic — (* 14. Oktober 1910 in Marčana[1] bei Pula, damals Österreich Ungarn[2]; † 29. August 2003 in Salzburg[1]) war ein jugoslawischer Journalist, Publizist und Historiker. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Graf von Stauffenberg — Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf einer Briefmarke der Deutschen Bundespost (1964) Claus Philipp Maria Schenk Graf von Stauffenberg (* 15. November 1907 in Jettingen, Bayern; † 20. Juli …   Deutsch Wikipedia

  • Claus Schenk, comte von Stauffenberg — Claus von Stauffenberg Pour les articles homonymes, voir Stauffenberg. Claus von Stauffenberg Naissance …   Wikipédia en Français

  • Claus Schenk Graf von Stauffenberg — Claus von Stauffenberg Pour les articles homonymes, voir Stauffenberg. Claus von Stauffenberg Naissance …   Wikipédia en Français

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”