- Alexander Bahar
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Alexander Bahar (* 1960 in Long Beach) ist ein deutscher Historiker.
Leben
Alexander Bahar studierte Geschichte, Politikwissenschaft, Philosophie und Ethnologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. 1992 wurde er mit einer Arbeit über den „Gegner“-Kreis um Harro Schulze-Boysen promoviert.
Ebenfalls 1992 trat Bahar als Bearbeiter und Neuherausgeber der erstmals 1972 erschienenen Dokumentation Walther Hofers und anderer zum Reichstagsbrand hervor, welche die These vom Alleintäter Marinus van der Lubbe beim Reichstagsbrand 1933 zu widerlegen suchte. Seither stehen vor allem Bahars Forschungen zur Täterfrage beim Reichstagsbrand im Zentrum seiner Arbeit. 2001 suchte er in seiner zusammen mit Wilfried Kugel verfassten Studie Der Reichstagsbrand den Nachweis zu führen, dass am Abend des 27. Februar 1933 ein SA-Sonderkommando unter Führung von Hans Georg Gewehr den Plenarsaal des Reichstages mit einer selbstentzündlichen Flüssigkeit präpariert habe, ehe dieser von dem als einzig greifbarem, angeblichen Täter van der Lubbe betreten wurde. Diese These ist in der Geschichtswissenschaft umstritten, da Bahar im Wesentlichen Indizien für seine Behauptung vorlegen konnte. 2007 fungierten er und Wilfried Kugel beim Zweiten Deutschen Fernsehen in dessen Sendung Abenteuer Wissen als Experten zur Rekonstruktion des mysteriösen Brandanschlages. Zuletzt beschäftigte sich Bahar ausführlich mit den Menschenrechtsverletzungen im Zuge des von der US-Regierung geführten "Anti-Terror"-Krieges. Bahar lebt als freiberuflicher Historiker und Publizist in der Region Stuttgart. Von September 2009 bis Juli 2011 war er als Gemeinschaftskunde- und Geschichtslehrer am Ferdinand-Porsche-Gymnasium in Stuttgart tätig.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Als Autor:
- Sozialrevolutionärer Nationalismus zwischen Konservativer Revolution und Sozialismus. Harro Schulze-Boysen und der „Gegner“-Kreis. Verlag Dietmar Fölbach, Koblenz 1992, ISBN 3-92353-218-0.
- (mit Wilfried Kugel und Jürgen Schmädeke) Der Reichstagsbrand in neuem Licht. In: Historische Zeitschrift. Bd. 269 (1999), Heft 3, S. 603–651.
- (mit Wilfried Kugel) Der Reichstagsbrand. Wie Geschichte gemacht wird. edition q, Berlin 2001, ISBN 3-86124-513-2.
- Der verdrängte Völkermord an den Armeniern im ersten Weltkrieg. In: Bulletin für Faschismus- und Weltkriegsforschung. Edition organon, Berlin, Heft 24 (2005).
- Die Nazis und der Reichstagsbrand. In: Dieter Deiseroth (Hrsg.): Der Reichstagsbrand und der Prozess vor dem Reichsgericht. Verlagsgesellschaft Tischler. Berlin 2006, ISBN 3-92265-465-7, S. 145–195.
- Folter im 21. Jahrhundert. Auf dem Weg in ein neues Mittelalter? Dtv, München 2009, ISBN 978-3-423-40171-5.
Als Herausgeber:
- (mit Walther Hofer u.a.) Der Reichstagsbrand: Eine wissenschaftliche Dokumentation. Ahriman, Freiburg 1992, ISBN 3-92277-480-6.
Weblinks
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